Die Entwicklung der Gesundheitsregion OWL war eines der Hauptthemen auf dem Jahresempfang des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB). 300 Gäste hörten gespannt der Rede von Christel Bayer, Leiterin der Zentralabteilung im NRW-Gesundheitsministerium, zu. Die Spitzenbeamtin kennt sich regional gut aus, denn als Leitung der Stabsstelle Allgemeinmedizin steuert sie den Aufbau der Medizinischen Fakultät OWL.
Zum 14. Jahresempfang hat das EvKB erstmals unter neuem Namen eingeladen. Im Frühjahr 2017, zum Jubiläum 150 Jahre Bethel, wurde aus dem ‚Evangelischen Krankenhaus Bielefeld‘ das ‚Evangelische Klinikum Bethel‘. „Es gab keinen besseren Zeitpunkt für diese Namensänderung als das Jubiläumsjahr, in dem ganz Deutschland auf Bethel geschaut hat. Ein besonderes Jahr, in dem viele unserer Mitarbeitenden sich über alle Maßen engagiert haben. Herzlichen Dank dafür.“ Der Blick zurück stimmte Dr. Rainer Norden in seiner Begrüßung vor 300 Gästen zufrieden. „Hinzu kommt, dass der Name die Krankenhausarbeit als bedeutenden Auftrag Bethels deutlich herausstellt“, betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und Vorsitzende Geschäftsführer des EvKB und Krankenhauses Mara. 40 Prozent des Gesamtumsatzes der Stiftungen werde in den Krankenhäusern in Bielefeld und Berlin-Brandenburg erzielt.
Erste Station Zionskirche
Vor dem gut besuchten Empfang im Veranstaltungsort Assapheum trafen sich ein Großteil der Gäste zum Gottesdient, und der Einsegnung der neuen Leitenden Mitarbeitenden des EvKB und vom Krankenhaus Mara in der Zionskirche. Den Gottesdienst gestaltete Dr. Nicole Frommann, theologische Direktorin im EvKB gemeinsam mit der Geschäftsführung Dr. Rainer Norden, Dr. Maren Thäter und Dr. Matthias Ernst. Die Predigt hielt Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und Vorsitzender des EvKB-Aufsichtsrats.
Zweite Station Assapheum
Anschließend, auf dem Empfang, dominierten drei aktuelle Themen die Reden und Gespräche: Fehlende Pflegekräfte, Hausärztemangel und die medizinische Fakultät in Bielefeld. „Der Fachkräftemangel ist da, und das EvKB ergreift Maßnahmen dagegen. Dabei setzen wir dort an, wo die Mitarbeiterbindung beginnt: in der Ausbildung“, beschrieb Norden eine Strategie zu diesem Themenkomplex. Die Erweiterung der Pflegeschule um 60 Plätze und der Schule für Diätassistenz um 9 Plätze seien deutliche Signale. „Auch wir packen das Problem konkret an. Wir wollen die Pflege stärken und noch in diesem Jahr eine Befragung in der Berufsgruppe starten,“ berichtete Christel Bayer, Leiterin der Zentralabteilung im Gesundheitsministerium, die in Vertretung für NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gekommen war. Dieser musste von einer Minute zur anderen zu Koalitionsgesprächen nach Berlin reisen. Die sehr kurzfristige Absage erklärte Dr. Rainer Norden dem Publikum augenzwinkernd: „Wenn wir so einen kleinen Beitrag zur Regierungsbildung leisten, ist das in Ordnung.“
Zukunft der Gesundheitsregion
In Ordnung oder zumindest auf dem richtigen Weg beurteilt Christel Bayer die Zukunftsplanung in der Gesundheitsregion OWL „Die Gesundheitsregion Ostwestfalen-Lippe ist heute auf einem guten Weg und wie ich von Dr. Norden gehört habe, arbeiten die Krankenhäuser in Bielefeld schon ganz gut zusammen. Wir wünschen uns nämlich, dass die Krankenhäuser regional denken,“ betonte Bayer, die als Leiterin der Stabsstelle Allgemeinmedizin auch den Aufbau der Medizinischen Fakultät begleitet und damit die beiden Themen Hausärztemangel und Medizinische Fakultät eng verknüpft. „Im Wintersemester 2021/2022 sollen die ersten Studierenden an der medizinischen Fakultät Bielefeld ihr Studium beginnen. Bielefeld soll einen deutlichen Schwerpunkt im Fach Allgemeinmedizin haben.“ Ehe die Maßnahmen greifen, dauert es allein durch die Studienzeit im Fach Medizin noch etliche Jahre. „Wir sind dennoch sehr froh, dass die Regierung die Etablierung einer medizinischen Fakultät bewilligt hat. Auch hier unterstützen wir die Planungen der Universität Bielefeld und Politik aktiv!“, erklärte Norden.