Ruf an die Medizinische Fakultät der Universität Bielefeld: Daniel Klotz übernimmt Frühgeborenen- und Kinderintensivmedizin
Universitätsprofessor Dr. Daniel Klotz wird neuer Ärztlicher Leiter der Abteilung für Neonatologie (Frühgeborenenmedizin) und Kinder-Intensivmedizin der Universitäts-Kinderklinik am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld. Er tritt seinen Dienst am 16. September an. Mit der Leitung der Abteilung geht auch seine Berufung zum Universitätsprofessor für das Fach Neonatologie an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld einher.


Univ.-Prof. Dr. Daniel Klotz, neuer Ärztlicher Leiter der Abteilung für Neonatologie (Frühgeborenenmedizin) und Kinder-Intensivmedizin der Universitäts-Kinderklinik am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) und Universitätsprofessor für das Fach Neonatologie an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld. Foto: Manuel Bünemann
Univ.-Prof. Dr. Daniel Klotz wird als Leiter der Abteilung für Frühgeborenenmedizin (Neonatologie) und Kinder-Intensivmedizin am Kinderzentrum Bethel und als Universitätsprofessor die klinische Versorgung von Frühgeborenen mit moderner Forschung und Lehre vereinigen. „Mit Professor Klotz konnten wir einen deutschlandweit anerkannten Experten auf diesem Gebiet für unser Klinikum gewinnen. Er wird maßgeblich dazu beitragen, die Koordination unter den Kinderkliniken in der Region und darüber hinaus die standortübergreifende Zusammenarbeit der Perinatalzentren weiter auszubauen“, freut sich Thorsten Kaatze. „Mit Blick auf die künftige Zentralisierung der Versorgungsstrukturen in Ostwestfalen-Lippe wird dies eine wichtige Aufgabe für die Sicherstellung einer hochwertigen Versorgung für die kleinsten Patienten sein“, so der Vorsitzende Geschäftsführer des EvKB weiter.
„Ich freue mich darauf, Teil eines engagierten Uniklinikteams zu werden und die Entwicklung der noch jungen Medizinischen Fakultät und ihren Bielefelder Modellstudiengang Medizin aktiv mitzugestalten“, sagt Klotz. „Die Entscheidung für den Standort Bielefeld fiel mir leicht, denn sowohl der Träger Bethel als auch die Universität bieten ideale Bedingungen, um neue klinische Versorgungs- und Forschungsstrukturen aufzubauen.“


Daniel Klotz (Mitte) erhält die Urkunde von der Rektorin der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Angelika Epple (2.v.l.) und der Dekanin der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Claudia Hornberg. Links: EvKB-Geschäftsführer Dr. Matthias Ernst, rechts Univ.-Prof. Dr. Eckard Hamelmann, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin am EvKB.
Studium, Berufliche Stationen und Forschung
Univ.-Prof. Dr. Daniel Klotz absolvierte sein Medizinstudium an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. 2004 erhielt er seine Approbation. Seit 2012 trägt er die Facharztbezeichnung „Kinder- und Jugendmedizin“, 2014 und 2015 folgten die Schwerpunktbezeichnung Neonatologie sowie die Zusatzbezeichnung Pädiatrische Intensivmedizin.
Nach akademischen Stationen in Homburg/Saar, Brisbane (Australien) und Würzburg wechselte Klotz 2013 an das Universitätsklinikum Freiburg. 2016 wurde er zum Oberarzt im Funktionsbereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin benannt, seit 2018 übernahm er die Leitung der Neonatologie zunächst im St. Josefskrankenhaus Freiburg und seit 2021 am Universitätsklinikum Freiburg.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassen insbesondere die Ernährungs- und Beatmungsmedizin bei Frühgeborenen. Große Expertise hat Klotz in der Erforschung der Bedeutung von Muttermilch für die Entwicklung von Frühgeborenen. Mit seinem Forschungsprofil verbinden sich auch zahlreiche Gremien- und Vorstandstätigkeiten auf nationaler und internationaler Ebene.
Univ.-Prof. Dr. Eckard Hamelmann, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin am EvKB und Lehrstuhlinhaber für das Fach Kinder- und Jugendmedizin an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, ergänzt: „Die Professur spiegelt einen wesentlichen Behandlungsschwerpunkt unseres Kinderzentrums wider. Wir stehen bereits heute für eine qualitativ hochwertige Versorgung unserer Frühchen und besonders kranken Patientinnen und Patienten. Die neue wissenschaftliche Ausrichtung vertieft unser Profil als Universitätsklinik noch einmal deutlich.“ Im Perinatalzentrum Level 1 des EvKB werden jährlich rund 325 Frühgeborene auf insgesamt zwei neonatologischen Stationen behandelt, etwa 70 davon haben ein Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm. Die Pädiatrische Intensivstation behandelt schwerkranke Kinder und Jugendliche überregional für ganz OWL. Die Betheler Frühgeborenenmedizin leitete über 25 Jahre Dr. Stefan Heinzel (67), der nach fast 40 Jahren Tätigkeit im Kinderzentrum Bethel in den Ruhestand geht.
Daniel Klotz, der ebenfalls einen Masterabschluss in Gesundheitsökonomie besitzt, ist 48 Jahre alt und verbringt seine Freizeit am liebsten mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern auf Reisen.
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Forschung und Lehre
Forschung und Lehre
Studium Humanmedizin
Forschung
Allgemeine Nachrichten
Forschung & Lehre
Fortschritte in der Medizin voranbringen und Bewährtes durch Lehre festigen – dieses Prinzip hat im EvKB Tradition. Hochkomplexe Entwicklungen sind erst durch umfassende Forschung in Diagnostik und Therapie in allen medizinischen Bereichen wie auch in der Pflege möglich. Als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld führen wir eigene Forschungsprojekte durch und kooperieren darüber hinaus mit zahlreichen nationalen und internationalen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Aktuelle Forschungsprojekte und Studien
Folgende Forschungsprojekte und Studien führen wir zurzeit in unseren Kliniken durch:
20 years experience in Tracheal surgery
Die Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB ist eine der größten Kliniken Deutschlands, die sich mit Trachea-Resektionen bei Trachea-Stenosen und Krebs beschäftigt. Zurzeit wird eine Klinische Studie unter dem Titel: “20 years experience in Tracheal surgery“ betrieben.
Beteiligte Klinik
CARE-FAM-NET – Kinder mit seltenen Erkrankungen, deren Geschwister und Eltern
Eine Erkrankung gilt als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen von ihr betroffen sind. Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa zwei Millionen Kinder und Jugendliche mit einer seltenen Erkrankung. Betroffene Familien sind häufig körperlich und psychisch belastet, denn die dauernde Pflege und Unterstützung des erkrankten Kindes kann sehr kräftezehrend sein.
Der Verbund CARE-FAM-NET möchte die bestehende Lücke an psychosozialer Versorgung von Familien mit betroffenen Kindern und Jugendlichen schließen. Dafür werden zwei neue Unterstützungsangebote an 18 Standorten in Deutschland angeboten und wissenschaftlich überprüft. Das Evangelische Klinikum Bethel in Bielefeld ist einer dieser Standorte.
Beteiligte Klinik
Chimps-Net
Children of mentally ill parents-network
Wenn Eltern psychisch erkranken, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie. Häufig sind Kinder und Jugendliche mit erkrankten Eltern besonders belastet. Um negative Folgen zu mildern, der transgenerationalen Weitergabe zu begegnen und die bestehende Lücke an psychosozialer Versorgung von Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahren mit psychisch kranken Eltern zu schließen, werden in diesem Projekt neue sektorenübergreifende, bedarfsorientierte, familienbasierte, interdisziplinäre psychosoziale und psychotherapeutische Versorgungsformen erprobt.
Beteiligte Klinik
CRESCENT
Chronische Schmerzen bei Patient*innen mit und ohne entzündlich rheumatische Erkrankung in der Primär- und Sekundärversorgung: transsektorale Bestandsaufnahme, Überprüfung einer neuen Überweisungsstrategie und Analyse von Kontextfaktoren
Beteiligte Klinik
Delir – Prävention und Behandlung von Verwirrheitszuständen des alten Menschen nach Verletzungen
EvKB-interne Arbeitsgruppe „Delir – Prävention und Behandlung von Verwirrheitszuständen des alten Menschen nach Verletzungen“
Beteiligte Klinik
DigiSep-Trial: Optimierung der Sepsis-Therapie auf Basis einer patientenindividuellen digitalen Präzisionsdiagnostik
Im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten Interventionsstudie vergleichen die Forschenden, ob die Kombination aus digitaler Präzisionsdiagnostik, Expertenaustausch und Standarddiagnostik der reinen Standarddiagnostik bei einer Sepsis überlegen ist. Das Projekt wird om Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für drei Jahre mit insgesamt ca. 3,1 Millionen Euro gefördert.
Beteiligte Kliniken / Abteilungen
Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie
Klinische Infektiologie
E-PROPS
Die E-PROPS-Studie (European PROspective Penile Cancer Study) wurde durch eine europäische Arbeitsgruppe initiiert, um das therapeutische Vorgehen beim Peniskarzinom kritisch zu evaluieren und neue Standards zu etablieren. Die Studie umfasst drei aufeinander aufbauende Module. Zunächst wird durch strukturierte Fragebögen das aktuelle Wissen und therapeutische Management bezüglich des Peniskarzinoms in verschiedenen europäischen Zentren erfasst. In der Folge soll eine retrospektive multizentrische Studie die Ergebnisse der Patienten mit Peniskarzinom in den letzten 10 Jahren abbilden. Schließlich wird eine große prospektive, multizentrische Studie durchgeführt, hierbei wird zusätzlich eine umfassende Gewebs- und Blutserum-Datenbank aufgebaut werden.
Beteiligte Klinik
EvEnt-PCA-Studie
Evaluation einer patientenorientierten Entscheidungshilfe bei nicht metastasiertem Prostatacarcinom
Beteiligte Klinik
g-RAMPP-Studie
Multizentrische prospektive randomisierte Studie zur Evaluierung des Effektes der medikamentösen Standardtherapie mit oder ohne radikale Prostatektomie (RP) bei Patienten mit einem begrenzt ossär metastasierten Prostatakarzinom
Beteiligte Klinik
Identifikation von Biomarkern bei Patienten mit ADHS und ASS
Zahlreiche Studien legen nahe, dass Patienten mit ADHS und ASS defizitäre Aufmerksamkeitsleistungen aufweisen. Während gesunde Erwachsene bspw. nach einem Fehler ihr Verhalten an die Situation anpassen, geschieht dies nicht konsistent bei Patienten mit ADHS oder ASS. Diese Abweichung spiegelt sich auch in elektrophysiologischen Maßen wider. Sogenannte Biomarker können in diesem Zusammenhang als Bindeglied zwischen den objektiv messbaren biologischen Prozessen und den subjektiv beschriebenen Symptomen dienen. Sie zu charakterisieren ist ein wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Ausrichtung in der neurowissenschaftlichen Erforschung psychiatrischer Erkrankungen.
Ziel des Projektes ist zunächst die Charakterisierung dieser Unterschiede zwischen Gesunden und Patienten, um ebensolche Biomarker zu identifizieren. Dieses Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung von ADHS/ASS und damit zur Möglichkeit der Frühintervention bei Risikogruppen.
Beteiligte Klinik
MIPS-Studie
Geschlechtsspezifische Unterschiede in der TRESK-TRPV1 Signaltransduktion in induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC)-abgeleiteten sensorischen Neuronen von Migräne-Patient*innen
Beteiligte Abteilungen
Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie
Bereich Schmerzambulanz
Univ.-Prof. Dr. med. Wilfried Witte, M.A.
Leiter Schmerztherapie
Dr. rer. nat. Oliver Dräger (Universität Bielefeld)
Dr. rer. nat. Beatrice A. Windmöller (Universität Bielefeld)
NO-HARM. Intraoperative fresh gas flow and ventilation settings in Germany
Deutschlandweite Punkterhebung zur Bestimmung der intraoperativen Beatmungseinstellungen und Förderung eines nachhaltigen Umgangs mit Narkosegasen.
Beteiligte Klinik
Pat.: (COS-EURAMOS)
Lungenmetastase bei Osteosarkom Pat.: (COS-EURAMOS), die Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB ist ein Referenzzentrum für die bekannte Sarkomstudie.
Beteiligte Klinik
Scope
Non-interventional study to evaluate the influence of the sequence in which Cabazitaxel is applied on the outcome of patients with metastatic castration-resistant prostate cancer treated with Cabazitacel
Beteiligte Klinik
Single center experience with the digital thoracic drainage systems
Die Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB ist eine führende Klinik in der Region Ostwestfalen-Lippe, die die elektrische digitale Thoraxdrainage eingesetzt hat. Zurzeit läuft eine klinische Studie.
Beteiligte Klinik
SIMoN-Studie
Stopp der Isolation von Patienten mit Multiresistenten gramnegativen Erreger (3-MRGN) auf deutschen Intensivstationen
Beteiligte Klinik
STIPED – STImulation in PEDiatrics (Stimulation bei Kindern)
Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sowie Autismus-Spektrums-Störungen (ASD) sind häufig diagnostizierte chronische neuropsychiatrische Störungen bei Kindern und Jugendlichen, die traditionell psychotherapeutisch und/oder medikamentös behandelt werden. Das Bestreben nach einer alternativen Behandlungsmethode ist jedoch auf Grund vieler Faktoren groß. Zu diesen zählen u.a.: eine tägliche Medikamentengabe, mit der sich die Kinder und/oder deren Eltern unwohl fühlen, potentielle Nebenwirkungen, die die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen sowie das Nichtansprechen auf die üblichen Behandlungsmethoden. Auch ein hoher Aufwand, den eine regelmäßige Psychotherapie mit sich bringt, versucht das Projekt STIPED durch eine neue Behandlungsmethode zu verringern: Bei der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) handelt es sich im Vergleich zur Tiefenhirnstimulation um eine nicht-invasive transkranielle Stimulation, die schwache elektrische Ströme mit einer Stärke von 1mA oder 2 mA verwendet. Die Stimulation erfolgt an der Kopfoberfläche und moduliert die kortikale neuronale Aktivität, indem sie die Membranerregbarkeit beeinflusst.. Als generelles Ziel hat sich das Projekt STIPED gesetzt, die Durchführbarkeit sowie die (therapeutische) Wirkung der tDCS zu untersuchen.
Beteiligte Klinik
Thoraxwand surgery, experience und limitations
Die Trichterbrust ist einer der wichtigsten Schwerpunkte der Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB, wir führen die minimal-invasive Korrektur nach Nuss durch. Zurzeit läuft eine klinische Studie unter dem Titel: „Thoraxwand surgery, experience und limitations“.