Ruf an die Medizinische Fakultät OWL in Bielefeld: Katja Kölkebeck verstärkt ambulante Psychiatrie in Bethel
Univ.-Prof.in Dr. Katja Kölkebeck hat am 1. Oktober die Ärztliche Leitung der Psychiatrischen Institutsambulanz der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld, übernommen. Mit ihrer neuen Tätigkeit ist die Ernennung zur Universitätsprofessorin für Ambulante Psychosoziale Medizin an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld verbunden.


Univ.-Prof. Dr. Katja Kölkebeck, neuer Ärztliche Leiterin der Psychiatrischen Institutsambulanz der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am EvKB und Universitätsprofessorin für das Fach Ambulante Psychosoziale Medizin an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld.
Univ.-Prof.in Dr. Katja Kölkebeck wird als neue Leiterin der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) in Bethel und als Universitätsprofessorin die ambulante psychiatrische und psychotherapeutische Medizin in Bethel auf ein neues akademisches Niveau heben. „Diese Professur ist mit Blick auf die zunehmende Ambulantisierung in der Medizin zukunftsweisend“, so Thorsten Kaatze. „Professorin Kölkebeck passt mit ihrer Expertise nicht nur hervorragend zu dem Forschungsprofil der Fakultät, sondern auch zu den Zielen des Reformstudiengangs, der Studierenden so früh wie möglich die ambulante Medizin nahebringen will“, betont der Vorsitzende Geschäftsführer des EvKB weiter.
„Die Psychiatrie in Bethel ist deutschlandweit für ihren psychosozialen Schwerpunkt bekannt. Ich freue mich sehr darauf, die schon jetzt hervorragenden ambulanten Strukturen weiter zu vertiefen und die Studierenden für die Belange psychisch kranker Menschen begeistern zu können“, sagt Univ.-Prof.in Dr. Katja Kölkebeck über ihre neue Aufgabe in Bielefeld.

Studium, Berufliche Stationen und Forschung
Univ.-Prof.in Dr. Katja Kölkebeck absolvierte ihr Medizinstudium an den Universitäten Leipzig, Essen und Münster. Bereits in ihrem Praktischen Jahr absolvierte sie ihr Wahlfach auf der Psychotherapeutischen Schwerpunktstation der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster. 2003 erhielt sie ihre Approbation. Im Anschluss absolvierte sie ihre Weiterbildung an der Universitätsklinik Münster und trägt seit 2011 die Facharztbezeichnung „Psychiatrie und Psychotherapie“. 2019 erwarb sie den Titel „Master of Medical Education“ an der Universität Heidelberg.
Nach akademischen Stationen in Münster und Japan war Univ.-Prof.in Dr. Katja Kölkebeck zuletzt als Oberärztin und Universitätsprofessorin an der LVR-Universitätsklinik Essen tätig. Zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe Psychopathologische Forschung erforschte sie dort soziale Interaktionsstörungen bei psychischen Erkrankungen. Klinisch leitete sie neben einer Schwerpunktstation für Depressionen die Diagnostikambulanz für Autismusspektrumstörungen. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Patienten mit Schizophrenien, Angsterkrankungen, Depressionen und Autismusspektrumstörungen. Ihr besonderes Interesse liegt außerdem in der Erforschung der Unterschiede zwischen westlichen und ostasiatischen Kulturen in Bezug auf das Sozialverhalten und die Emotionsverarbeitung.
Die langjährige Expertise von Univ.-Prof.in Dr. Katja Kölkebeck im Bereich der Autismusspektrumstörungen, die auch bei Erwachsenen eine wichtige Rolle spielen, ergänzt zudem in hervorragender Weise die Kompetenzen in der Universitätsklinik für Inklusive Medizin im Krankenhaus Mara und des Fachdienstes Autismus im Stiftungsbereich Bethel.regional.
Univ.-Prof. Dr. Martin Driessen, Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am EvKB und Lehrstuhlinhaber des Fachs Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld, freut sich auf die Zusammenarbeit: „Das Forschungsprofil von Katja Kölkebeck passt hervorragend zu den klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten unserer Klinik. Sie ist menschlich und fachlich ein großer Zugewinn.“
Katja Kölkebeck lebt derzeit in Essen und kehrt mit ihrer neuen Tätigkeit in Bielefeld in ihre Heimatregion zurück: Die 47-jährige ist in Halle/Westfalen geboren, ist verheiratet und hat ein Kind.
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Forschung und Lehre
Studium Humanmedizin
Forschung
Allgemeine Nachrichten
Forschung & Lehre
Fortschritte in der Medizin voranbringen und Bewährtes durch Lehre festigen – dieses Prinzip hat im EvKB Tradition. Hochkomplexe Entwicklungen sind erst durch umfassende Forschung in Diagnostik und Therapie in allen medizinischen Bereichen wie auch in der Pflege möglich. Als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld führen wir eigene Forschungsprojekte durch und kooperieren darüber hinaus mit zahlreichen nationalen und internationalen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Aktuelle Forschungsprojekte und Studien
Folgende Forschungsprojekte und Studien führen wir zurzeit in unseren Kliniken durch:
20 years experience in Tracheal surgery
Die Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB ist eine der größten Kliniken Deutschlands, die sich mit Trachea-Resektionen bei Trachea-Stenosen und Krebs beschäftigt. Zurzeit wird eine Klinische Studie unter dem Titel: “20 years experience in Tracheal surgery“ betrieben.
Beteiligte Klinik
CARE-FAM-NET – Kinder mit seltenen Erkrankungen, deren Geschwister und Eltern
Eine Erkrankung gilt als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen von ihr betroffen sind. Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa zwei Millionen Kinder und Jugendliche mit einer seltenen Erkrankung. Betroffene Familien sind häufig körperlich und psychisch belastet, denn die dauernde Pflege und Unterstützung des erkrankten Kindes kann sehr kräftezehrend sein.
Der Verbund CARE-FAM-NET möchte die bestehende Lücke an psychosozialer Versorgung von Familien mit betroffenen Kindern und Jugendlichen schließen. Dafür werden zwei neue Unterstützungsangebote an 18 Standorten in Deutschland angeboten und wissenschaftlich überprüft. Das Evangelische Klinikum Bethel in Bielefeld ist einer dieser Standorte.
Beteiligte Klinik
Chimps-Net
Children of mentally ill parents-network
Wenn Eltern psychisch erkranken, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie. Häufig sind Kinder und Jugendliche mit erkrankten Eltern besonders belastet. Um negative Folgen zu mildern, der transgenerationalen Weitergabe zu begegnen und die bestehende Lücke an psychosozialer Versorgung von Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahren mit psychisch kranken Eltern zu schließen, werden in diesem Projekt neue sektorenübergreifende, bedarfsorientierte, familienbasierte, interdisziplinäre psychosoziale und psychotherapeutische Versorgungsformen erprobt.
Beteiligte Klinik
CRESCENT
Chronische Schmerzen bei Patient*innen mit und ohne entzündlich rheumatische Erkrankung in der Primär- und Sekundärversorgung: transsektorale Bestandsaufnahme, Überprüfung einer neuen Überweisungsstrategie und Analyse von Kontextfaktoren
Beteiligte Klinik
Delir – Prävention und Behandlung von Verwirrheitszuständen des alten Menschen nach Verletzungen
EvKB-interne Arbeitsgruppe „Delir – Prävention und Behandlung von Verwirrheitszuständen des alten Menschen nach Verletzungen“
Beteiligte Klinik
DigiSep-Trial: Optimierung der Sepsis-Therapie auf Basis einer patientenindividuellen digitalen Präzisionsdiagnostik
Im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten Interventionsstudie vergleichen die Forschenden, ob die Kombination aus digitaler Präzisionsdiagnostik, Expertenaustausch und Standarddiagnostik der reinen Standarddiagnostik bei einer Sepsis überlegen ist. Das Projekt wird om Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für drei Jahre mit insgesamt ca. 3,1 Millionen Euro gefördert.
Beteiligte Kliniken / Abteilungen
Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie
Klinische Infektiologie
E-PROPS
Die E-PROPS-Studie (European PROspective Penile Cancer Study) wurde durch eine europäische Arbeitsgruppe initiiert, um das therapeutische Vorgehen beim Peniskarzinom kritisch zu evaluieren und neue Standards zu etablieren. Die Studie umfasst drei aufeinander aufbauende Module. Zunächst wird durch strukturierte Fragebögen das aktuelle Wissen und therapeutische Management bezüglich des Peniskarzinoms in verschiedenen europäischen Zentren erfasst. In der Folge soll eine retrospektive multizentrische Studie die Ergebnisse der Patienten mit Peniskarzinom in den letzten 10 Jahren abbilden. Schließlich wird eine große prospektive, multizentrische Studie durchgeführt, hierbei wird zusätzlich eine umfassende Gewebs- und Blutserum-Datenbank aufgebaut werden.
Beteiligte Klinik
EvEnt-PCA-Studie
Evaluation einer patientenorientierten Entscheidungshilfe bei nicht metastasiertem Prostatacarcinom
Beteiligte Klinik
g-RAMPP-Studie
Multizentrische prospektive randomisierte Studie zur Evaluierung des Effektes der medikamentösen Standardtherapie mit oder ohne radikale Prostatektomie (RP) bei Patienten mit einem begrenzt ossär metastasierten Prostatakarzinom
Beteiligte Klinik
Identifikation von Biomarkern bei Patienten mit ADHS und ASS
Zahlreiche Studien legen nahe, dass Patienten mit ADHS und ASS defizitäre Aufmerksamkeitsleistungen aufweisen. Während gesunde Erwachsene bspw. nach einem Fehler ihr Verhalten an die Situation anpassen, geschieht dies nicht konsistent bei Patienten mit ADHS oder ASS. Diese Abweichung spiegelt sich auch in elektrophysiologischen Maßen wider. Sogenannte Biomarker können in diesem Zusammenhang als Bindeglied zwischen den objektiv messbaren biologischen Prozessen und den subjektiv beschriebenen Symptomen dienen. Sie zu charakterisieren ist ein wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Ausrichtung in der neurowissenschaftlichen Erforschung psychiatrischer Erkrankungen.
Ziel des Projektes ist zunächst die Charakterisierung dieser Unterschiede zwischen Gesunden und Patienten, um ebensolche Biomarker zu identifizieren. Dieses Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Früherkennung von ADHS/ASS und damit zur Möglichkeit der Frühintervention bei Risikogruppen.
Beteiligte Klinik
MIPS-Studie
Geschlechtsspezifische Unterschiede in der TRESK-TRPV1 Signaltransduktion in induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC)-abgeleiteten sensorischen Neuronen von Migräne-Patient*innen
Beteiligte Abteilungen
Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie
Bereich Schmerzambulanz
Univ.-Prof. Dr. med. Wilfried Witte, M.A.
Leiter Schmerztherapie
Dr. rer. nat. Oliver Dräger (Universität Bielefeld)
Dr. rer. nat. Beatrice A. Windmöller (Universität Bielefeld)
NO-HARM. Intraoperative fresh gas flow and ventilation settings in Germany
Deutschlandweite Punkterhebung zur Bestimmung der intraoperativen Beatmungseinstellungen und Förderung eines nachhaltigen Umgangs mit Narkosegasen.
Beteiligte Klinik
Pat.: (COS-EURAMOS)
Lungenmetastase bei Osteosarkom Pat.: (COS-EURAMOS), die Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB ist ein Referenzzentrum für die bekannte Sarkomstudie.
Beteiligte Klinik
Scope
Non-interventional study to evaluate the influence of the sequence in which Cabazitaxel is applied on the outcome of patients with metastatic castration-resistant prostate cancer treated with Cabazitacel
Beteiligte Klinik
Single center experience with the digital thoracic drainage systems
Die Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB ist eine führende Klinik in der Region Ostwestfalen-Lippe, die die elektrische digitale Thoraxdrainage eingesetzt hat. Zurzeit läuft eine klinische Studie.
Beteiligte Klinik
SIMoN-Studie
Stopp der Isolation von Patienten mit Multiresistenten gramnegativen Erreger (3-MRGN) auf deutschen Intensivstationen
Beteiligte Klinik
STIPED – STImulation in PEDiatrics (Stimulation bei Kindern)
Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sowie Autismus-Spektrums-Störungen (ASD) sind häufig diagnostizierte chronische neuropsychiatrische Störungen bei Kindern und Jugendlichen, die traditionell psychotherapeutisch und/oder medikamentös behandelt werden. Das Bestreben nach einer alternativen Behandlungsmethode ist jedoch auf Grund vieler Faktoren groß. Zu diesen zählen u.a.: eine tägliche Medikamentengabe, mit der sich die Kinder und/oder deren Eltern unwohl fühlen, potentielle Nebenwirkungen, die die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen sowie das Nichtansprechen auf die üblichen Behandlungsmethoden. Auch ein hoher Aufwand, den eine regelmäßige Psychotherapie mit sich bringt, versucht das Projekt STIPED durch eine neue Behandlungsmethode zu verringern: Bei der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) handelt es sich im Vergleich zur Tiefenhirnstimulation um eine nicht-invasive transkranielle Stimulation, die schwache elektrische Ströme mit einer Stärke von 1mA oder 2 mA verwendet. Die Stimulation erfolgt an der Kopfoberfläche und moduliert die kortikale neuronale Aktivität, indem sie die Membranerregbarkeit beeinflusst.. Als generelles Ziel hat sich das Projekt STIPED gesetzt, die Durchführbarkeit sowie die (therapeutische) Wirkung der tDCS zu untersuchen.
Beteiligte Klinik
Thoraxwand surgery, experience und limitations
Die Trichterbrust ist einer der wichtigsten Schwerpunkte der Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB, wir führen die minimal-invasive Korrektur nach Nuss durch. Zurzeit läuft eine klinische Studie unter dem Titel: „Thoraxwand surgery, experience und limitations“.