"In der Vorbereitung auf eine steigende Zahl an COVID-19 erkrankten Menschen, zeigt sich das Nadelöhr beim Personal. Die Frage, die ich mir gestellt habe war, wie man schnell ein langfristiges Lösungskonzept entwickeln kann. In der Zusammenarbeit mit dem Studieninstitut ist daraus ein Lernprogramm entstanden, das wir ab sofort an den Start bringen“, umreißt Dr. Gerrit Jansen, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie am EvKB, die Ausgangslage für die Idee. Das Ziel ist klar: Es soll mehr Personal für die Intensivstationen und Notaufnahmen aller Krankenhäuser in OWL geschult werden. Eugen Latka, Leiter des Fachbereichs Medizin und Rettungswesen im Studieninstitut Westfalen-Lippe, das in Bethel in direkter Nähe zum EvKB liegt, war als bewährter Ansprechpartner sofort von dem Projekt begeistert: „Wir packen viele Vorhaben gemeinsam an und sind onlinetechnisch bestens darauf vorbereitet, die Leute im E-Learning auszubilden.“ Also machten sie sich daran, die Inhalte zusammenzustellen und Tutorials zu drehen. Kompetente Unterstützung bekam das Duo von Intensivpflegekraft Franziska Behrens, die als Pflegeentwicklerin auch pädagogisches Know-How mitbringt und von ihrer Kollegin Gesundheits- und Krankenpflegerin Silvana Zeiser, sowie den Mitarbeitenden des Studieninstituts Karsten Kinzel, Stefan Janus und Daniel Thaemel.
In mehr als 20 Lehrvideos zeigen Intensiv-, Notfallmediziner und Intensivpflegekräfte, spezielle Fertigkeiten auf der Intensivstation oder in der Notaufnahme. Dazu gehören beispielsweise die Anlage von Thoraxdrainagen und zahlreiche weitere intensivmedizinische Maßnahmen. Zusätzlich zu den Video-Lerneinheiten gibt es einen Rundgang über eine moderne Intensivstation, um sich ein Bild vom Einsatzort machen zu können. „Für Rettungs- und Pflegekräfte, die schon immer Interesse hatten sich in der Intensivmedizin weiterzubilden, ist das Angebot genau richtig. Allerdings bleibt oberste Prämisse, dass der Rettungsdienst ohne Einschränkungen funktionieren muss“, betont Eugen Latka. „Das Programm bietet einen optimalen Einstieg in die Intensivmedizin von Kliniken“, so das Fazit von Franziska Behrens.
Das Projekt ist aktuell wichtig, doch nicht nur für den Moment gedacht. Langfristig könnten so die Einsatzgebiete von Rettungskräften erweitert und die Zusammenarbeit an den Schnittstellen zwischen Rettungsdienst und Klinik verbessert werden“, ist Gerrit Jansen überzeugt. Wer Interesse an dieser neuen Weiterbildung hat, die gerade jetzt von enormer Bedeutung ist, ist herzlich willkommen unter kliniksanitaeter@evkb.de