menschlich.
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Unser gesamtes Denken und Handeln ist durch christliche Werte geprägt. Wir leben Toleranz und Menschlichkeit bei unserer Arbeit – jeden Tag.

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Als eines der größten Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen bieten wir in der Breite und Spitze herausragende medizinische Leistungen und Forschungsschwerpunkte.

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Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen. Deshalb setzen wir unser Fachwissen und jahrelange Erfahrung dafür ein, dass Sie schnell wieder gesund werden.

„P.A.R.T.Y.“ im EvKB

Klinikum Bethel (EvKB) hat erstmals Schülerinnen und Schüler des Ceciliengymnasiums Bielefeld zu einem Präventionstag eingeladen. Dabei testeten sie auf einem Parcours der Polizei, wie sich die Wahrnehmung unter Alkohol- und Drogeneinfluss verändert, erlebten hautnah, wie Schwerstverletzte nach einem Verkehrsunfall versorgt werden und trafen auf zwei junge Menschen, die auf bewegende Weise berichteten, wie ein Unfall ihr Leben für immer verändert hat.

Oberarzt Dr. Philipp-Julian Leimkühler, Ärztin Ellen Tosberg und Arne Jungekrüger von den Maltesern erklären den Schülern Amadeus Held, Tobias Jungclaussen und Sezer Tan (v. r.), worauf es bei der Versorgung und beim Transport Schwerstverletzter ankommt.

Oberarzt Dr. Philipp-Julian Leimkühler, Ärztin Ellen Tosberg und Arne Jungekrüger von den Maltesern erklären den Schülern Amadeus Held, Tobias Jungclaussen und Sezer Tan (v. r.), worauf es bei der Versorgung und beim Transport Schwerstverletzter ankommt.

P.A.R.T.Y. steht kurz für „Prevent Alcohol and Risk Related Trauma in Youth“. Im Kern geht es um die Prävention von durch Alkohol und risikoreiches Verhalten im Straßenverkehr verursachte Verletzungen bei Jugendlichen. Das Programm stammt aus Kanada und wird seit 2012 auch in Deutschland in Zusammenarbeit mit führenden Unfallkliniken angeboten. 

Häufigste Todesursache bei Menschen unter 40 Jahren

Stellvertretend für das Organisationsteam, das den Tag über Monate vorbereitet hatte, nahm Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr.  Thomas Vordemvenne die Schüler in Empfang. „Schwerstverletzungen sind die Hauptursache für Invalidität und Tod bei unter 40-Jährigen“, unterstrich er die Relevanz des Themas. In einem einordnenden Beitrag präsentierte Oberarzt Dr. Philipp-Julian Leimkühler Informationen zu Verkehrsunfällen. Allein 2024 gab es in Deutschland rund 2,5 Millionen Verkehrsunfälle mit circa 360.000 Verletzten und 2.900 Toten. 

Er erklärte, dass es für junge Menschen aufgrund fehlender Erfahrung schwierig sei, Gefahren einzuschätzen. Unter Einfluss von Alkohol und Drogen zu fahren, sei riskant und lebensgefährlich. Genauso wie während der Fahrt das Smartphone zu benutzen. „Man sollte auch nie bei jemanden mitfahren, der getrunken oder Drogen genommen hat.“

Rauschbrillen mit 0,8 und 1,3 Promille 

Welchen Einfluss der Konsum von Alkohol auf die Wahrnehmung hat, konnten die Schüler bei einem Parcours selbst erleben, den Ralf Reinecke und Karen Lemkemeyer von der Polizei Bielefeld aufgebaut hatten. Sie hatten „Rauschbrillen“ im Gepäck, die die Wahrnehmung mit 0,8 oder 1,3 Promille im Blut simulierten. Die Teilnehmenden hatten Schwierigkeiten, im Slalom um Pylonen zu laufen, ein Fenster zu öffnen oder sich hinzusetzen. „Ich habe nicht gedacht, dass sich das so krass auswirkt“, berichtet Schülerin Lina Uffmann.

Traumazentrum für Schwerstverletzte

Im Anschluss verfolgten die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen den Weg von Schwerverletzten im EvKB, das als zertifiziertes überregionales Traumazentrum das Versorgungszentrum für Schwerstverletzte in Bielefeld und Umgebung ist. Im Rettungswagen erklärte Arne Jungekrüger von den Maltesern Gütersloh, worauf es bei der Versorgung und dem Transport ankommt.

Im EvKB werden Schwerstverletzte im Schockraum notfallmäßig versorgt. Die Schüler erlebten dort, wie es sich anfühlt, in einer Vakuummatratze gebettet und immobilisiert zu werden, um Verletzungen nicht zu verschlimmern. Sie konnten spüren, wie es sich das Tragen von Halskrause, Beckengurt oder Inkontinenzmaterial anfühlt. 

„Es sind eure Eltern, die das aushalten müssen“

„Im Ernstfall ist dieser Raum hier voller Menschen“, erklärte Gesundheits- und Krankenpflegerin Vivien Okon. Dann geben Ärzte verschiedener Disziplinen und die Pflegenden alles, um Leben zu retten. Häufig liegt bei Schwerverletzten ein so genanntes Polytrauma vor. Dabei sind mehrere Körperregionen oder Organe gleichzeitig betroffen und mindestens eine Verletzung ist lebensbedrohlich. Rund 160 dieser Polytraumata werden pro Jahr in Bethel behandelt.

Vivien Okon erzählt, dass „unfassbar viele Unfälle unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol passieren“ und appellierte an die Jugendlichen, auch mit Blick auf ihre Liebsten, keine Risiken einzugehen. „Im Falle des Unfalls sind es eure Eltern, die hier stehen und das aushalten müssen.“ 

Das P.A.R.T.Y.-Programm führte die Schülerinnen und Schüler außerdem noch auf die Intensivstation und die Normalstation.  

Zwei junge Menschen aus dem Leben gerissen

Wie sich das Leben durch einen Verkehrsunfall von einem Moment auf den anderen verändern kann, erklärten Kathleen Heinsohn und Sven Roosen. Beide wurden unverschuldet Opfer von Verkehrsunfällen. Die heute 24-jährige Kathleen Heinsohn war als Beifahrerin gerade auf der Rückfahrt von einem Kirmesbesuch, als der Fahrer eines entgegenkommenden Autos in den Sekundenschlaf fiel – und die Fahrzeuge kollidierten. Der 25-jährige Sven Roosen war mit dem Motorrad unterwegs, als ein Autofahrer unter Drogeneinfluss in einer Kurve zu einem riskanten Überholmanöver ansetzte und ihn mitriss.

Überlebenswahrscheinlichkeit unter zehn Prozent

„Die Überlebenswahrscheinlichkeit lag bei beiden unter zehn Prozent“, erinnert sich Thomas Vordemvenne. Sven Roosen verlor einen Arm, erlitt mehrere Brüche und zahlreiche weitere schwere Verletzungen. Kathleen Heinsohn erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, hatte ein mehrfach gebrochenes Becken, viele Brüche an Armen und Beinen und zahlreiche Organverletzungen. Es war mucksmäuschenstill im Raum, als Sven erzählte, dass er nie wieder Schlagzeug spielen oder Downhill-Bike fahren kann und dass er statt bei der Polizei nun bei der Bank arbeitet.

Von Wut bis Dankbarkeit

Die Schüler hörten auch Kathleen aufmerksam zu, die von ihren rund 40 Operationen, ihrer Zeit im Koma, ihrem teilamputierten Finger, ihren Schmerzen und der Reha als Teil ihres langen Weges zurück ins Leben erzählte. Im Gespräch mit den Schülern thematisierten Kathleen und Sven die unglaubliche Leistung der Kollegen aus dem EvKB genauso wie ihre Wut auf den Unfallverursacher und sagten, dass sie sich eine persönliche Entschuldigung gewünscht hätten. Obwohl diese ausblieb, schauen beide optimistisch in die Zukunft. „Seit der Unfall passiert ist, weiß ich, dass ich niemals aufgebe“, sagt Kathleen. „Es war mein Glück, dass ich nach Bethel gebracht wurde.“ 

Die Schüler nahmen viele Eindrücke mit. „Der P.A.R.T.Y.-Tag hat mir geholfen zu realisieren, wie gefährlich es ist, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilzunehmen“, sagt Schülerin Athina Milanou. „Es ist sehr wichtig, sich diese Gefahren in Erinnerung zu rufen“, ergänzt Lehrerin Eva Strauch – damit sie auch bei der nächsten Party in Erinnerung bleiben.

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Pressekontakt

Sandra Gruß

Leitung Unternehmenskommunikation


Tel: 0521 772-77060

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sandra.gruss@evkb.de

Manuel Bünemann

Unternehmenskommunikation


Tel: 0521 772-77063

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manuel.buenemann@evkb.de

Unsere Auszeichnungen

Qualitätssiegel MRSA

Für ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) sind das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara vom MRE-Netzwerk Nordwest mit dem Qualitätssiegel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ausgezeichnet worden. Das Siegel wird nur an Krankenhäuser vergeben, die in 10 verschiedenen Qualitätszielen zur Verhinderung der Verbreitung von MRSA punkten.

Aktion Saubere Hände Gold

Mit dem Gold-Zertifikat für die Jahre 2024 und 2025 hat das Evangelische Klinikum Bethel die höchste Auszeichnung der "Aktion saubere Hände" für Maßnahmen zur Krankenhaushygiene erhalten.

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Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Das Evangelische Klinikum Bethel ist Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit, um unseren Patienten eine größtmögliche Sicherheit bei ihrer Behandlung zukommen zu lassen.

http://www.aps-ev.de/

Verstetigung Hygiene

Das Evangelische Klinikum Bethel wurde mit dem Siegel "Qualität und Transparenz" durch die Interreg Deutschland Nederland ausgezeichnet.

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