Geschichte
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Geschichte
Im Jahr 2005 fusionierten die evangelischen Krankenhäuser Gilead und Johannes-Krankenhaus zum EvKB. Auch das Krankenhaus Mara gehört zur Familie: Es ist eine Schwestergesellschaft des EvKB. Alle Häuser haben eine gemeinsame Geschäftsführung. Sie blicken auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die sich teilweise bis in die 1870er Jahre zurückverfolgen lässt.
Im historischen Überblick erfahren Interessierte nicht nur detailliert, welche Schwierigkeiten sich zum Beispiel bei der Grundsteinlegung von Gilead 1910 offenbarten, warum in den 1960er Jahren im Johannesstift die Ausbildung von männlichem Krankenpflegepersonal verstärkt gefördert wurde und welche entscheidenende Rolle das Krankenhaus Mara in der Anstaltsgeschichte bundesweit spielt. Neben den einzelnen Chronologien der Häuser bieten die Historischen Sammlungen der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und des Ev. Johanneswerks einen unermesslichen Fundus an Quellen zur Krankenhaus- und Medizingeschichte der Häuser. Die Textsammlung lädt zu einer spannenden Reise in die Vergangenheit ein, die Zeugnis über den Wandel der Arbeit im Krankenhaus, der Medizin und der Pflege ablegt.
Weiterführende Informationen zur Geschichte
im chronologischen Überblick des Hauses Gilead
Am biblischen Ort Gilead, einem Gebirge, wuchsen Bäume, aus dessen Harz die Menschen Salbe gewannen.
Die ehemaligen Krankenanstalten Gilead sind gewachsen aus der Diakonissenanstalt Sarepta, dem evangelischen Mutterhaus Bethels. Sie waren ursprünglich Ausbildungskrankenhaus der Diakonissen. Bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts stellte Sarepta das weibliche Pflegepersonal für die Anstalt Bethel.
Chronologischer Überblick
1870 bis 1899
1872: Grundsteinlegung für das neue Mutterhaus
Pastor Friedrich von Bodelschwingh legte die Diakonissenanstalt "Sarepta" (hebr. Schmelzhütte) in unmittelbare Nähe der Rheinisch-Westfälischen Anstalt für Epileptische "Bethel" (hebr. Haus Gottes).
1874: Einweihung des neuen Mutterhauses Sarepta
1894: Einweihung des Isolierkrankenhauses "Rotes Kreuz"
Die Architektur des neuen Mutterhauses war für die Unterbringung Kranker mit ansteckenden Krankheiten ungeeignet. Die Platzmöglichkeiten außerdem beschränkt. Sarepta erhielt beim Bau eines separaten Isolierkrankenhauses am Königsweg finanzielle Unterstützung durch das Deutsche Rote Kreuz. Bis 1927 diente es als Isolierhaus.
1896: Eröffnung von "Gibeon"
Verlegung der Chirurgie in den Neubau zwischen Zionskirche und Mutterhaus. Im Mutterhaus selbst wurden nur noch Patienten mit inneren Krankheiten behandelt.
1900 bis 1945
1912: Grundsteinlegung von "Gilead" (heute Gilead I)
Schon Ende 1908 beschloss der Vorstand Sareptas, ein neues Krankenhaus für eine Innere und Chirurgische Abteilung zu bauen. Durch Spendengelder war die Finanzierung des Neubaus weitgehend gesichert. Die eigentlichen Schwierigkeiten lagen in dem Erwerb der Baugenehmigung: Bedenken der Stadt Bielefeld, ein Krankenhausgebäude unterhalb der Sparrenburg könne das Landschaftsbild im Umfeld des Bielefelder Wahrzeichens schädigen, verzögerten den Baubeginn um mehrere Jahre.
1913: Einweihung des Krankenhauses Gilead
mit einer Inneren und einer Chirurgischen Abteilung
1914: Gilead behandelt Kriegsverletzte
300 Betten werden als Lazarett zur Verfügung gestellt.
1919: Einrichtung einer Wöchnerinnenstation
Sie wurde der Chirurgie zugeordnet. Die Zusammenfassung von Chirurgie und Gynäkologie wurde erst 1949 aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben aufgegeben.
1927: Einweihung von Samaria (später Gilead II) als Lungen- und Infektionshaus
1929: Einrichtung einer orthopädischen Abteilung
In Zusammenarbeit mit dem chirurgischen Bereich wurde 1929 eine orthopädische Abteilung eingerichtet, in der vorwiegend die Fußleiden der Schwestern und Angestellten behandelt wurden.
1930: Bauliche Erweiterung von Gilead
1930: Augenstation in Gilead
1930: Hals-Nasen-Ohrenstation in Gilead
Die Ohrenklinik, wie die Station genannt wurde, war ursprünglich im damaligen Kinderheim untergebracht. In Gilead verfügte sie über 7 Zimmer mit 16 Betten, die gemeinsam mit der benachbarten Augenklinik genutzt wurde.
1930: Pathologisches Institut mit angegliedertem bakteriologisch-serologischen Labor in Gilead
1939: Einrichtung einer Lazarettstation
1944 und 1945: Physikalisch-Therapeutische Abteilung
Die Bäderabteilung "Höhensonne" wurde dafür entsprechend umgewandelt in eine physikalisch-therapeutische Abteilung. Hier fand sowohl die Nachbehandlung eines Teils der chirurgischen Patienten als auch die orthopädische Sprechstunde und Behandlung statt.
ab 1945: Beseitigung aller Kriegsschäden an Gilead und Samaria
Insgesamt dauerte es fast sieben Jahre, bis alle Schäden beseitigt und die ausgelagerten Stationen komplett wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren konnten.
1946 bis 1979
1959: Einweihung des neuen Ostflügels in Gilead
1969: Einrichtung eines Intensivzimmers in der Abteilung der Inneren Medizin
1970: Gilead I bis IV
Die Zuordnung der psychiatrischen Krankenhäuser "Daheim" und "Magdala" an die Krankenanstalten Sarepta wird auch namentlich erkennbar. Daheim wurde zu Gilead IV, Magdala zu Gilead III. Samaria nannte sich Gilead II. Das Stammhaus Gilead hieß folgerichtig Gilead I. In der ganzen Ortschaft Bethel verteilten sich nun die Häuser Gilead I bis IV.
1970: Einweihung der neuen Kapelle
1970: Aufbau einer anästhesiologischen Abteilung
Zwar hatte sich die Anästhesie in Deutschland schon ab 1953 zu einem eigenen Fachgebiet entwickelt, bis aber alle Kliniken eine entsprechende Abteilung vorhielten, dauerte es noch eine Weile. In Bielefeld besaßen das Städtische Krankenhaus und das Franziskus-Hospital bereits 1963 eine eigene Anästhesie. In Gilead blieb es dagegen gängige Praxis, dass die Abteilungen ihre Narkosen selber machten.
1972: 1. Kursus für Intensivmedizin für Schwestern und Pfleger
1972: Einrichtung der Dialysestation im Ostflügel
1974: Die Krankenanstalten Sarepta werden zur gGmbH
1977: Einweihung der Kinderklinik am Grenzweg
1977: Beginn der Ev. Krankenhaushilfe in Gilead
Die "grünen Damen" ziehen ins Haus.
1980 bis 2005
1985: Umbenennung in "Krankenanstalten Gilead gGmbH"
Neue Regelung der Gesellschafterbeteiligung, Aufteilung des Stammkapitals: 65 Prozent vBA Bethel, 25 Prozent Sarepta, 10 Prozent Nazareth.
1985: Entstehung des heutigen Kinderzentrums
Als eigenständige Disziplin zieht die Kinderchirurgie in die Kinderklinik. Sie gehörte bis dahin zur Allgemeinchirurgie. Am Grenzweg gab es bald Pläne, das Gebäude umzubauen. 1990 konnten diese Planungen realisiert und auch baulich ein Kinderzentrum geschaffen werden.
1985: Zusammenlegung der Psychiatrien von Sarepta und der vBA Bethel
Die vBAB übernahmen die Pflichtversorgung für die Stadt Bielefeld. Diesen Veränderungen passten sich auch die Strukturen in Bethel an. Das Haus "Morija" der Anstalt Bethel wurde mit den psychiatrischen Krankenhäusern Gilead III und IV, die zu den Krankenanstalten Gilead gehörten, zusammengelegt. Morija wird seitdem als Gilead IV bezeichnet.
2001: Verbund Ev. Krankenhäuser und Kliniken
Ev. Johanneswerk und die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel gründeten den Verbund mit dem Ziel, ein diakonisches Angebot im Gesundheitswesen in der Region Bielefeld zu sichern.
2005: Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Fusion der Krankenanstalten Gilead gGmbH mit den Krankenanstalten Mara gGmbH und dem Ev. Johannes-Krankenhaus zum Evangelischen Krankenhaus Bielefeld gGmbH
2017: Evangelisches Klinikum Bethel
Neuer Name: Aus dem Evangelischen Krankenhaus Bielefeld wird das Evangelische Klinikum Bethel. Die bekannte Abkürzung EvKB bleibt bestehen, auch bleibt das Klinikum eine gGmbH.
2020: Universitätsklinikum OWL
Das EvKB wird Teil des Universitätsklinikums OWL an der neuen Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld und bildet den Campus Bielefeld-Bethel. Auch das Krankenhaus Mara gehört kurze Zeit später dazu.
2023: Neues Kinderzentrum Bethel
Mit dem neuen Kinderzentrum Bethel eröffnet in Bielefeld eines der modernsten Kinderkrankenhäuser in Deutschland. Zur Hälfte wurde der kindgerechte Neubau durch Spenden finanziert.
im chronologischen Überblick des Johannesstifts
Das jüngste Haus im EvKB:
Das Johannes-Krankenhaus war ursprünglich ein Kooperationsprojekt des Ev. Johanneswerks und der Stadt Bielefeld, denn der Stadt fehlten damals mindestens 600 Krankenhausbetten.
Chronologischer Überblick
1950 bis 1969
1956: Grundsteinlegung des Ev. Johannes-Krankenhauses
1956: Gründung der Johannesschwesternschaft
Im Hinblick auf das Krankenhaus rief Pastor Karl Pawlowski, der damalige Leiter des Johanneswerks, auf dem Sennetreffen junge Mädchen dazu auf, sich der neu gegründeten Schwesternschaft anzuschließen.
1959: Einweihung des Ev. Johannes-Krankenhauses
Das Krankenhaus mit etwa 380 Betten verfügte über vier Fachabteilungen: Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie/Geburtshilfe und Röntgenabteilung. Belegbetten gab es in den Bereichen Urologie, HNO, Neurologie und Augenkrankheiten. Dem Ärztekollegium gehörten circa 30 Mediziner an. Die Johannesschwesternschaft bestand aus 80 ausgebildeten Schwestern.
1959: Gründung einer Krankenpflegeschule und einer Lehranstalt für Diätassistentinnen.
1961: Einrichtung der Neurologie als fünfte Fachabteilung
1963: Förderung der Ausbildung von männlichem Krankenpflegepersonal
Der Einsatz von Männern im Pflegebereich sollte in einer Zeit großen Personalmangels ein „krisenfestes Moment“ bilden gegenüber der Tendenz der Schwestern, nach der Heirat den Beruf aufzugeben. Außerdem sollte die angeblich größere technische Begabung der Männer der fortschreitenden Technisierung des Krankenhauses und besonders des Operationssaalbetriebs entgegenkommen.
1964: Weichenstellung für den Sozialdienst
Der Evangelische Gemeindedienst stellte eine hauptamtliche Kraft für die Kranken. Daraus entwickelte sich der heutige Sozialdienst.
1966: Erweiterungsbau für ein Langzeitkrankenhaus
Das Langzeitkrankenhaus war damals eins von fünf in Nordrhein-Westfalen geplanten Modellkrankenhäusern, die für Patientinnen und Patienten bestimmt waren, die an langfristigen Alterskrankheiten litten, oder denen nach einem Unfall oder einer langen Erkrankung die Rückkehr in den Beruf ermöglicht werden sollte.
1966: Eröffnung der Anästhesiologie als sechste Fachabteilung.
Außerdem wurde in der Klinik für Innere Medizin ein Intensivzimmer eingerichtet.
1968: Eröffnung des Erweiterungstrakts
Im neuen Trakt wurden Funktionsräume untergebracht: Drei Operationsräume und eine postoperative Überwachungsstation.
1969: Einrichtung einer vorläufigen Intensivstation aus vorhandenem Intensivzimmer
1969: Eröffnung der Urologie als siebte Fachabteilung
1969: Einweihung des Langzeitkrankenhauses als „Klinik für Geriatrie und Rehabilitation“
1969: Belegungsstop wegen Personalmangels
Das Haus konnte zunächst nur etwa zur Hälfte belegt werden.
1970 bis 1989
1970: Einstellung koreanischer Schwestern
1974: Einweihung der Kapelle
1974: Einrichtung eines eigenständigen Nuklearmedizinischen Instituts
1976: Abteilung für interdisziplinäre Intensivmedizin innerhalb der medizinischen Klinik
1976: fester Landeplatz für den Hubschraubernotdienst
1979: Möglichkeit für "Rooming-in" in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
1981: Einrichtung einer Hämodialysestation
1982: Eröffnung der Psychosomatischen Tagesklinik
1985: Klinik für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin
Die bisherige Psychosomatische Tagesklinik wurde strukturell umgewandelt und bot nun eine Kombination aus stationärem und teilstationärem Bereich an.
1987: Neugliederung der Medizinischen Klinik
Drei Schwerpunkte wurden gelegt: Gastroenterologie und Diabetologie, Geriatrie und klinische Rehabilitation, Intensivmedizin und Labor.
1989: Eröffnung eines Schlaflabors in der Neurologischen Klinik
1989: Kooperation zwischen Neurologie und Universität Bielefeld
Die Universität Bielefeld und das Ev. Johannes-Krankenhaus begannen im Rahmen der Studienrichtung „Klinische Linguistik“ mit einer Zusammenarbeit.
1990 bis 2005
1990: Haus-Notruf-Dienst
Das neue ambulante Dienstleistungsangebot richtete sich an alleinstehende behinderte, kranke und alte Menschen
1990: Weitere Kooperation mit der Universität Bielefeld
Es wurde eine Zusammenarbeit innerhalb des Ergänzungsstudiengangs „Gesundheitswissenschaften und öffentliche Gesundheitsförderung“ vereinbart.
1994: Grundsteinlegung für einen Erweiterungsbau
Der neue F-Trakt mit einem Bauvolumen von circa 26 Millionen DM sollte hauptsächlich Funktionsbereiche aufnehmen.
1994: Einrichtung einer Schmerztherapie in der Klinik für Anästhesiologie
1995: Ambulantes Therapiezentrum (ATZ)
Das Zentrum sollte für ambulante Operationen, vor- und nachstationäre Versorgung und ambulante Schmerztherapie zur Verfügung stehen.
1997: Einweihung des Erweiterungsbaus an der Westseite
Der neue Trakt ermöglichte unter anderem die Erweiterung der Intensivstation auf 16 Betten, die Modernisierung des gesamten Operationsbereichs und die Neueinrichtung einer Zentralen Notaufnahme (ZNA).
2001: Verbund Ev. Krankenhäuser und Kliniken
Ev. Johanneswerk und die damaligen v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel gründeten den Verbund mit dem Ziel, ein diakonisches Angebot im Gesundheitswesen in der Region Bielefeld zu sichern.
2003: Eröffnung der Geriatrischen Tagesklinik als Ergänzung der Klinik für Geriatrie
2004: Eröffnung der ersten Bielefelder Palliativstation
2004: Kooperation „Brustzentrum Bielefeld-Herford“
Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe beteiligte sich an der Kooperation.
2005: Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Fusion der Krankenanstalten Gilead gGmbH mit den Krankenanstalten Mara gGmbH und dem Ev. Johannes-Krankenhaus zum Evangelischen Krankenhaus Bielefeld gGmbH
2017: Evangelisches Klinikum Bethel
Neuer Name: Aus dem Evangelischen Krankenhaus Bielefeld wird das Evangelische Klinikum Bethel. Die bekannte Abkürzung EvKB bleibt bestehen, auch bleibt das Klinikum eine gGmbH.
2020: Universitätsklinikum OWL
Das EvKB wird Teil des Universitätsklinikums OWL an der neuen Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld und bildet den Campus Bielefeld-Bethel. Auch das Krankenhaus Mara gehört kurze Zeit später dazu.
in den Historischen Sammlungen der vBS Bethel und des Ev. Johanneswerks
Die Historischen Sammlungen der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und des Ev. Johanneswerks bieten einen unermesslichen Fundus an Quellen, die Einblick geben in die Krankenhaus- und Medizingeschichte der Häuser.
Diese Textsammlung bietet eine Reise zurück in vergangene Zeiten, in der die Arbeit im Krankenhaus, die Medizin und die Pflege teilweise noch anderen Prinzipien folgten.
auf bethel-historisch.de - Eine Entdeckungsreise durch die Geschichte Bethels
Die Internetseite Bethel historisch der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel bietet neben vielen anderen Informationen auch einen virtuellen Rundgang durch die Geschichte der Betheler Krankenhäuser mit vielen Fotos. Der virtuelle Rundgang steht in einer Multimedia-Version wie auch einer barrierefreien Fassung zur Verfügung.