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Das 1.000 Ethikkonsil des EvKB: Wegbereiter für eine gute Entscheidung
Der medizinische Fortschritt macht vieles möglich – doch welche Behandlung ist für Patientinnen und Patienten mit Blick auf ihre eigene Lebensvorstellung sinnvoll und gewünscht?


Tanja Kirchner leitet im EvKB und Krankenhaus Mara die Klinische Ethik.
Das Team der Klinischen Ethik im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) und im Krankenhaus Mara setzt sich als Unterstützer für eine gute Entscheidung im Sinne der Patienten ein.
Zum Angebot gehören neben regelmäßigen Ethikvisiten auch individuelle Fallgespräche, sogenannte Ethikkonsile. Sie können von Behandelnden, Patienten und Angehörigen angefragt werden. „Im August haben wir das 1.000 Gespräch geführt“, sagt Tanja Kirchner, Leitende Klinische Ethikerin im EvKB.
In den Ethikkonsilen geht es oft um Situationen, in denen Patientinnen und Patienten nicht selbst entscheiden können, zum Beispiel wenn sie aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung nicht bei Bewusstsein sind. Welche Behandlung ist dann mit dem mutmaßlichen Willen der Patientinnen und Patienten vereinbar? Die Ethikkonsile werden vom Team der Klinischen Ethik moderiert. Teilnehmen können zum Beispiel die Behandlungsteams, Angehörige und, sofern sie in der Lage dazu und sprachfähig sind, auch die Patienten selbst. Im Gespräch werden Optionen erklärt und diskutiert, Perspektiven aufgezeigt und es wird gemeinschaftlich eine Empfehlung erarbeitet. Sowohl für Patienten, Angehörige als auch für Behandlungsteams ist das eine wichtige Unterstützung.

Im Jahr 1986 wurde in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel eine Ethikkommission gegründet, 2003 nahm das Klinische Ethikkomitee im EvKB seine Arbeit auf. Damit gehörte das Betheler Klinikum zu den bundesweiten Vorreitern. Traditionell stammten zunächst viele Anfragen aus dem Bereich der Intensivmedizin. „Das Spektrum hat sich inzwischen stark erweitert und reicht von Anfragen aus der Perinatalmedizin zu Früh- und Neugeborenen über solche zu psychiatrischen Patienten in der Lebensmitte bis zu Patienten in der Hochaltrigkeit.“ Auch die Zahl der Anfragen ist stetig gewachsen. Während in den Anfangsjahren zwölf bis 14 Gespräche jährlich stattfanden, waren es in diesem Jahr bereits 60.
Das vierköpfige Team der Klinischen Ethik wird durch ehrenamtliche Ethikberaterinnen und -berater unterstützt. Für sie ist diese Arbeit genauso wie für Gesundheitswissenschaftlerin und Ethikerin Tanja Kirchner eine Herzensangelegenheit.
Die ethisch geprägte Arbeit ihres Teams versteht Tanja Kirchner als Teil des Ganzen: „Unsere Arbeit ist stark geprägt durch Handeln mit Kopf, Herz und Haltung. Damit wollen wir Empfehlungen geben, die im Sinne der Patientinnen und Patienten und tragfähig sind.“
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