Human handeln
Er entwickelte die Klinische Ethik im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) und Krankenhaus Mara maßgeblich mit: Dr. Klaus Kobert. Nun ist der Bielefelder in den Ruhestand gegangen. Ein Rückblick auf 35 Jahre als Arzt und Ethiker im Dienst an den Patientinnen und Patienten.
Mit Dr. Klaus Kobert geht eine prägende Figur der Klinischen Ethik in Deutschland. Sein ganzes Berufsleben hat der Bielefelder in Bethel verbracht. 1988 begann er nach seinem Medizinstudium in Köln als „Arzt im Praktikum“ im EvKB und ließ sich dort zum Anästhesisten und Intensivmediziner ausbilden. Als Oberarzt der operativen Intensivmedizin wurde er früh mit ethischen Fragen konfrontiert. Kobert: „In der Behandlung von schwerstverletzten Menschen stellt sich oft die Frage nach dem Sinn dessen, was wir tun. Mein Interesse an Klinischer Ethik ist deshalb aus meinem Arztsein entstanden.“
Als 2005 ein Nachfolger für die scheidende Ethikerin in Bethel, Schwester Rosemarie Hopp, gesucht wurde, griff Dr. Kobert zu. Mit Beharrlichkeit und Einsatz entwickelte er als Leitender Ethiker im EvKB und Krankenhaus Mara Strukturen, die deutschlandweit ihresgleichen suchen. Auf zwölf Stationen bieten Ethikvisiten regelmäßig die Möglichkeit für Ethikberatung. Ergänzt werden sie von den Ethikkonsilen, die im Einzelfall einberufen werden können – von Behandlungsteams, Angehörigen und Patienten. Etwa 40 Prozent der bisher fast 900 Ethikkonsile wurden auf den Intensivstationen abgehalten, aber auch viele in der Psychiatrie oder in der Inklusiven Medizin. Kobert: „Dabei geht es in erster Linie darum, dem Patienten gerecht zu werden. Seine Selbstbestimmung und seine Rechte zu wahren. In zweiter Linie, den Mitarbeitenden und Angehörigen beizustehen.“
Diese umfassende Sichtweise bewies Kobert auch in der Corona-Pandemie. „Wir alle hatten Angst, was da auf uns zukommt“, erinnert sich Dr. Kobert an diese herausfordernde Zeit gegen Ende seines Berufslebens. Das Ethikteam initiierte eine Hotline für Mitarbeitende, wo sie rund um die Uhr über ihre belastenden Erlebnisse mit Expertinnen der Klinik für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin sprechen konnten. Besondere Härten gab es durch die Besuchsverbote. „Menschen nicht zu ihren sterbenden Angehörigen zu lassen, ist inhuman“, stellt Dr. Kobert klar. Der Ethiker suchte und fand Lösungen für dieses ethische Dilemma: „Es ist uns gelungen, im legalen Rahmen Einzelfallausnahmen zu machen.“
Seine Orientierung an der Humanität und an christlichen Werten haben Dr. Klaus Kobert während seines 35-jährigen Berufslebens als Arzt und Ethiker angetrieben. Der Vater von drei Kindern und Großvater von acht Enkelkindern weiß, dass die Klinische Ethik im EvKB auch nach seinem Ausscheiden ihren herausragenden Platz behält. Kobert: „Es gehört zum Geist Bethels, dass ethisches Handeln hier einen so hohen Stellenwert besitzt. Bethel ist in der klinischen Ethik Vorreiter in Deutschland.“ Dass dies auch so bleibt, stellt nun Tanja Kirchner sicher, die seit 2012 in der Klinischen Ethik arbeitet. Die Ethikerin und Gesundheitswissenschaftlerin ist die neue Leitende Ethikerin am EvKB und Krankenhaus Mara.
Klinische Ethik
Die fortschreitende Entwicklung in vielen Bereichen der Medizin wirft zunehmend auch Probleme und Fragen zur Sinnhaftigkeit therapeutischen Handelns auf. Viele Krankheiten und Verletzungen, die vor wenigen Jahrzehnten den sicheren Tod zur Folge hatten, sind heute in vielen Fällen soweit beherrschbar, dass die Patienten am Leben erhalten werden können. Dabei kommen Behandlungsteams häufig an die Grenzen des moralisch Vertretbaren. Was ist für den konkreten Patienten das Beste? Wann müssen wir uns beschränken? Was sollen wir in diesem Fall tun? Mit diesen Fragen setzt sich die Klinische Ethik auseinander.
Team
Jahresbericht
Seit 2005 erstellt das Evangelische Klinikum Bethel den Jahresbericht „Klinische Ethik“. Diesen finden Sie zum Herunterladen im Download-Bereich.
Geschichte der Klinischen Ethik am EvKB
Die Geschichte der strukturierten Ethikarbeit im Evangelischen Klinikum Bethel geht Hand in Hand einher mit den Entwicklungen der »v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel (vBSB) und des »Evangelischen Johanneswerks (EJW). Der chronologische Überblick zeigt die Anfänge und vor allem die systematische Weiterentwicklung der Klinischen Ethikarbeit seit 1986 auf, die auf dem Grundsatz menschlich. führend. kompetent. basiert.
1986 | Gründung der Ethik-Kommission der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Sie hat die Aufgabe, sich mit ethisch relevanten Themen aus dem Gesamtbereich der vBA Bethel zu befassen. |
1993 | Gründung des Hospiz e.V., Bethel |
1996 | Gründung des Vereins Hospizarbeit im EJW Beginn der strukturierten Klinischen Ethikarbeit in den Krankenhäusern Gilead und Mara. Sie befasst sich mit den alltäglichen und medizinethischen Fragen bei der Patientenversorgung im Krankenhaus. Prof. Kanoti, führender Bioethiker aus Cleveland/USA, kommt auf Einladung der Geschäftsführung nach Gilead, um über seine ca. 20 jährige Erfahrung in Klinischer Ethik an der Cleveland Clinic zu referieren. Ein einwöchiges Seminar für MitarbeiterInnen verschiedenster Kliniken wird angeboten. Die Initiative ging von Dr. Herberhold als ärztlicher Direktor aus. Die Arbeit wurde von Beginn an von Prof. H-J. Schwager wissenschaftlich begleitet und von Frau H. Czajka-Obst koordiniert. |
1997 | Berufung des Kuratoriums Hospizarbeit im EJW, Vorsitz Dr. W. Sielemann Prof. H.-M. Sass (Georgetown University Washington D.C., Ruhruniversität Bochum) führt Trainingseinheiten über viele Tage für MitarbeiterInnen am Standort Bethel durch. Die Ethik-Arbeitsgemeinschaften der Kliniken Innere Medizin und Neurologie werden gegründet. |
1998 | Die klinikinterne AG der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin folgt Das stationäre Hospiz Haus Zuversicht wird in Bethel eröffnet |
1999 | Die Steuerungsgruppe Klinische Ethik der Kliniken Gilead und Mara wird gegründet Prof. Reiter-Theil unterstütz den Aufbau und begleitet ihn im Verlauf der kommenden Jahre kontinuierlich |
2000 | Die Ethik-Arbeitsgemeinschaft der Klinik für Anästhesie/Bethel wird gegründet Im Dezember wird die Steuerungsgruppe Klinische Ethik als Vorläufer des Klinischen Ethikomtees gegründet |
2001 | Berufung des Arbeitskreises Ethische Fragen im EJW unter dem Vorsitz von Prof. U. Laaser. Der Arbeitskreis hat die Aufgabe, sich mit ethisch relevanten Themen aus dem Gesamtbereich des EJW zu befassen Prof. G. Agich führt ein einwöchiges Seminar durch Schwester Rosemarie Hopp übernimmt die Koordination der Klinischen Ethik in den Kliniken Gilead und Mara zusammen mit Prof. H. Schwager |
2002 | Teilnahme von Mitgliedern der Steuerungsgruppe an einem Workshop der Universität Basel unter der Leitung von Prof. S. Reiter-Theil Etablierung von Ethikvisiten auf der Anästhesiologischen Intensivstation am Standort Bethel |
2003 | Gründung des Klinischen Ethikkomitees (KEK) am Standort Bethel Mehrere Vorträge auf dem ersten internationalen Kongress zur Ethikberatung in Cleveland von Mitgliedern des KEK |
2004 | Einrichtung der Palliativstation im Evangelischen Johannes Krankenhaus (heute EvKB) mit 7 Betten. Es ist die erste Station dieser Art im Großraum Bielefeld |
2005 | Das KEK wird als gemeinsames Gremium der drei Standorte des EvKB, KA, Gilead, Evangelisches Johannes Krankenhaus und Klinik Mara-, neu besetzt. Berufung von Dr. K. Kobert als hauptamtlichen Klinischen Ethiker des EvKB Ethik wird fester Bestandteil des Unterrichtes für Medizinstudenten im Praktischen Jahr |
2006 | Gründung der Ethik-AG in der Klinik für Onkologie und Palliativmedizin/ Johannesstift und Gründung der Ethik-AG in der Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie/Bethel Implementierung regelmäßiger Ethikvisiten und -gespräche auf der Station für Heimbeatmung am Standort Bethel/Mara |
2007 | Krankenhausinterner Wochenendworkshop zur Einrichtung eines Ethikberatungsdienstes im EvKB unter der Leitung von N. Steinkamp/Universität Nimwegen Mehrere Beiträge zum dritten internationalen Kongress zur Ethikberatung in Toronto von Mitgliedern des KEK Beginn des Ethikberatungsdienstes im Juli mit 13 ausgebildeten EthikberaterInnen Beginn der Hospizarbeit im EvKB am Standort Bethel unter der Koordination von M. Bögeholz |
2008 | Zweiter Workshop der Ethikberater des EvKB „Philosophische Grundlagen von ethischen Entscheidungen“, unter der Leitung von H. Schmidt-Felzmann, Department of Philosophy & COBRA National University of Ireland, Galway, Irland Implementierung des Ethik-Liaisondienstes auf der Operativen Intensivstation /Johannesstift |
2009 | Ethikvisiten werden regelmäßig auf der Intensivstation der Medizinischen Klinik/Bethel durchgeführt Dritter Workshop der Ethikberater des EVKB „Ethikberatung in der Psychiatrie“ und „Ethik und Recht“, unter der Leitung von R. Stoecker, Universität Potsdam und W. Schild, Universität Bielefeld |
2010 | Einrichtung eines regelmäßigen Ethik-Liaisondienstes auf der Neonatologischen Intensivstation, Bethel Wissenschaftlicher Beitrag zum 6. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC) in Portland, USA von Mitgliedern des KEK Vierter Workshop des Ethikberatungsdienstes des EvKB „Ethik-Fallbesprechungen in der pädiatrischen Versorgung“ unter der Mitwirkung von G. Rellensmann, Universitätsklinikum Münster, S. Reiter-Theil, Universität Basel und W. Schild, Universität Bielefeld |
2011 | Ethikvisiten werden regelmäßig auf der Palliativstation der Klinik für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Standort Johannesstift durchgeführt Einrichtung eines Liaisondienstes im Palliativprojekt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Bethel „Der Weg nach Hause“ Regelmäßige Ethikvisiten werden auf der Pädiatrischen Intensivstation Bethel etabliert Mehrere wissenschaftliche Beiträge zum 7. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC) in Amsterdam Fünfter Workshop der Ethikberater des EvKB "Stolpersteine in der Ethikberatung" mit der Fokussierung auf kommunikationstheoretische Grundlagen von Ethikberatung sowie der Methode des Inneren Teams unter der Mitwirkung von D. Kumbier, Diplom-Psychologin und Geisteswissenschaftlerin |
2012 | Einrichtung einer zusätzlichen Stelle für die Abteilung Klinische Ethik. Seit März 2012 hat diese T. Löbbing (M.mel.), Klinische Ethikerin im EvKB, inne. Vorträge im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin zum Thema „Ethik und Psyche“ |
2013 | Wissenschaftlicher Beitrag zum 9. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC) in München Verleihung des Hans-Joachim Schwager-Preises für Klinische Ethik im Rahmen des ICCEC an das Children´s Bioethics Centre des Royal Children´s Hospital Melbourne, Australien durch die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Abschluss der Untersuchung "Klinische Ethikberatung in der Psychiatrie aus dem Blickfeld der Mitarbeitenden - eine quantitative und qualitative Befragung von Mitarbeitern einer psychiatrischen Klinik vor dem Hintergrund ethischer, rechtlicher und medizinischer Gesichtspunkte" im Rahmen der Masterarbeit von Frau T. Löbbing zum Master of Medicine, Ethics and Law, Präsentation von Teilergebnissen im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin Sechster Workshop der Ethikberater des EvKB "Social Media im Kontext des Krankenhauses" unter Mitwirkung von D. Romberg, Digitalcourage e. V., und Dr. S. Meyer, Kanzlei Brandi Fortsetzung der AG "Ethik in der Neurologie" |
2014 | Wissenschaftlicher Beitrag zum 10. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC) in Paris Verleihung des Hans-Joachim-Schwager-Preises für Klinische Ethik im Rahmen des ICCEC an das Netzwerk Ethik in der Altenhilfe, Frankfurt a.M., Deutschland durch die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Regelmäßige Ethikvisiten werden auf der Kardiologischen IMC-Station und im Stationären Hospiz, Bethel etabliert |
2015 | Wissenschaftliche Beiträge zum 11. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC) in New York, U.S. Siebter Workshop der Ethikberater des EvKB mit dem Fokus auf ethischer Fallberatung im EvKB |
2016 | Wissenschaftlicher Beitrag zum 12. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC) in Washington, D.C., U.S. |
2024 | Tanja Kirchner übernimmt die Leitung der Klinischen Ethik |
Klinisches Ethikkomitee am EvKB
Das Klinische Ethikkomitee am EvKB ist ein regelmäßig tagendes Gremium. Es beschäftigt sich mit grundsätzlichen Fragestellungen zur ethischen Grundhaltung des Krankenhauses. Viele dieser Fragen ergeben sich aus dem klinischen Alltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf Basis seiner Satzung bildet das Klinische Ethikkomitee eine Brücke zwischen der akademischen Ethik und dem klinischen Alltag. Das interdisziplinäre Team befasst sich mit der angemessenen Behandlung, Pflege und Betreuung der Patienten in Grenzsituationen der modernen Medizin und unterstützt bei schwierigen Entscheidungsfindungen.
Die Mitglieder des Klinischen Ethikkomitees am EvKB:
Kirchner, Tanja (Vorsitzende) | Leitende Klinische Ethikerin |
Abu-Tair, Mariam, Dr. | Leitende Ärztin Abteilung Innere Medizin, Nephrologie und Diabetologie |
Abu Tahra, Mohamed | Oberarzt Klinik für Innere Medizin und Geriatrie |
Appelt, Wolfgang, Pastor | Krankenhausseelsorger EvKB |
Boesing, Thomas, Dr. | Leitender Arzt, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin (Bethel / Kinderzentrum) |
Borgstedt, Rainer, Dr. | Leiter Intensivmedizin, Oberarzt, Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie |
Bruning, Saskia | Assistentin des Geschäftsführers |
Dannenberg, Doris | Stellvertretende Pflegerische Leiterin, Pneumologie - LZ1 EvKB |
Diekmann, Holger | Hospizkoordinator, Trainer für Palliative Care |
Hahn, Birgit | Pflegeentwicklerin, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie |
Hoff, Hans-Joachim, Dr. | Leitender Oberarzt, Klinik für Neurochirurgie |
Kleffmann, Stefanie | Pflegerische Stationsleitung, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie |
Kottkamp, Hans Werner, Dr. | Chefarzt, ZNA EvKB |
Kretschmer, Bernhard, Prof. Dr. | Juristische Fakultät, Universität Giessen |
Löbbe, Jürgen, Dr. | Rechtsanwalt und Notar Kanzlei Brandi |
Lüning, Andreas | Stellvertretender pflegerischer Abteilungsleiter, Universitätsklinik für Inklusive Medizin, Krankenhaus Mara |
Möllering, Andrea, Dr. | Chefärztin, Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin |
Rauch, Michael, Dr. | Oberarzt, Klinik für Neurologie (Bethel) |
Scherb, Christine | Psychologin, Psychoonkologischer Dienst EvKB |
Weißinger, Florian, Prof. Dr. | Chefarzt, Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie, Stammzelltransplantation und Palliativmedizin |
Wolf, Bernward | Vorstand des Hospizvereins, Bethel e.V. |
Weller, Ursula, Dr. | Stellv. Leitende Ärztin, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin (Bethel / Kinderzentrum) |
Ethikberatungsdienst
Ethikberatung beschäftigt sich sowohl mit dem, was die Patienten für sich wünschen, mit der Wahrung des Selbstbestimmungsrechts, ihrer individuellen Lebensqualität, als auch mit den Therapiezielen und Werten des Behandlungsteams.
Die Klinische Ethik bietet hierzu Fallgespräche innerhalb eines Ethikberatungsdienstes an. Ihm gehören Klinische Ethiker, Ärzte, Pflegende, Theologen, Psychologen und Gesundheitswissenschaftler an. Alle haben eine spezielle Ethikausbildung und arbeiten langjährig im Krankenhaus.
Der Ethikberatungsdienst wird bei ethischen Fragestellungen – zum Beispiel in Bezug auf den Umgang mit einer schweren Erkrankung des Patienten – auf Anfrage beratend tätig. An einer solchen Ethikberatung nehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen des Krankenhauses, zum Beispiel der Medizin, Gesundheits- und Krankenpflege oder der Seelsorge sowie gegebenenfalls gesetzliche Betreuer teil. Es besteht für Patienten und ihre Angehörigen grundsätzlich die Möglichkeit, an der Ethikberatung teilzunehmen, sofern sie dies wünschen.
Das Gespräch wird von einem Mitglied des krankenhausübergreifenden Ethikberatungsdienstes geleitet und moderiert. Es ist die Aufgabe, eine Gesprächsatmosphäre zu schaffen, in der alle Beteiligten ihre jeweilige Perspektive einbringen können.
Die letzte Entscheidung über die weitere Behandlung bleibt immer bei den juristisch verantwortlichen Personen, dem behandelnden Arzt und dem Patienten beziehungsweise seinem rechtlichen Stellvertreter.
Einen Handzettel zum Ethikberatungsdienst im EvKB finden Sie im Download-Bereich.
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Sollte ein Patient oder eine Patientin sich selbst nicht mehr äußern können, kann eine Patientenverfügung Auskunft über den Patientenwillen geben. Sie beinhaltet wichtige Anhaltspunkte für den Umgang sowie die Art der Behandlung für Ärzte, Pflege und für den gesetzlichen Vertreter (Betreuer, Vorsorgebevollmächtigter oder Vormund). Ebenso können die Angehörigen durch die vorsorgliche Willenserklärung angeleitet werden, wenn Betroffene nicht mehr in der Lage sind, Zustimmungen oder Ablehnungen zu Behandlungsmaßnahmen kund zu tun.
Das EvKB hat eine eigene Patientenverfügung als PDF-Download bereit gestellt, die im Rahmen einer fachkundigen und individuellen Beratung ausgefüllt werden sollte.
Unsere Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht/Betreuungsverfügung sowie ein Erklärungsheft mit häufig gestellten Fragen können Sie auf dieser Seite im Download-Bereich herunterladen.
Video: Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Klinikforum online vom 9. Juni 2020