Diagnostische und interventionelle Neuroradiologie
Herzlich willkommen in unserem Institut!
Wir befassen uns mit der Erkennung und Bestimmung von Erkrankungen des Gehirns, des Schädels, des Rückenmarks und der Wirbelsäule. Neben der Diagnostik nehmen wir auch therapeutische Eingriffe vor, etwa die Wiedereröffnung verschlossener Hirngefäße beim Schlaganfall oder die Behandlung krankhafter Gefäßaussackungen (Aneurysmen), die zu Hirnblutungen führen können. Auch der Verschluss von Gefäßmissbildungen oder von Tumorgefäßen im Kopf- und Halsbereich wird von uns durchgeführt.
Unsere Ausstattung mit hochmodernen Geräten und die damit verbundenen Diagnosemöglichkeiten machen uns zu einem wichtigen Ansprechpartner aller Kliniken des Hauses sowie benachbarter Kliniken der Region und niedergelassener Ärzte. Unser Institut ist das einzige seiner Art in Ostwestfalen-Lippe.
Die wichtigsten Fragen zur Neuroradiologie
Menschen mit einem Aneurysma oder einem Schlaganfall gehören zu den Patienten, die bei Prof. Dr. Randolf Klingebiel und seinem Team, Hilfe finden. Unter den Radiologen sind nämlich die Neuroradiologen die Spezialisten für das zentrale Nervensystem (ZNS). Sie können durch Bildgebungsverfahren wie MRT, CT oder Sonographie Gehirn, Rückenmark, Nerven und Nachbarstrukturen darstellen und gleichzeitig beurteilen. Darüber hinaus werden in der Neuroradiologie auch bestimmte Therapien durchgeführt, also Krankheiten behandelt. Die wichtigsten Fragen zu diesem Fach beantwortet Prof. Dr. Randolf Klingebiel, Chefarzt in Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie im EvKB.
Was kann ein Neuroradiologe und ein Radiologe nicht?
Die Neuroradiologie ist ein Schwerpunkt der Radiologie. Also die beiden Fächer gehören sehr eng zusammen. Aber das Nervensystem ist so komplex, dass ein Radiologe sich in diesen Details, die man braucht, einfach nicht auskennen kann. Da benötigt man die Spezialisierung.
Welche Schwerpunkte hat die Neuroradiologie?
Die Neuroradiologie teilt sich in zwei Bereiche. Das ist die Diagnostik das wären zum Beispiel die MRT Untersuchungen oder die Computertomographie-Untersuchungen, von denen glaube ich schon fast jeder was gehört hat. Und der zweite sehr, sehr wichtige Bereich ist die Intervention. Da werden zum Beispiel krankhafte Gefäße wiedereröffnet – Stichwort Schlaganfall. Oder bei Gefäßfehlbildungen werden sie verschlossen, weil sie sonst den Patienten gefährden könnten. Also Diagnostik und Intervention, das sind die beiden Bereiche.
Was bedeutet interventionelle Neuroradiologie?
Die interventionelle Neuroradiologie das sind Eingriffe, die mit dem Katheter durchgeführt werden. Also mit ganz feinen Kathetern, die einen Durchmesser von einem halben Millimeter haben. Bei diesen Eingriffen geht es darum Gefäße wieder zu öffnen oder krankhafte Gefäße, die den Patienten gefährden, also Stichwort Aneurysma, wieder zu verschließen.
Für eine Thrombektomie schnell ins Krankenhaus?
Das Zeitfenster für eine Thrombektomie - lag bislang bei sechs Stunden von Symptombeginn. Mittlerweile können wir dieses Zeitfenster ausweiten. Es gibt mittlerweile moderne Techniken, die helfen festzustellen, wieviel Gewebe noch zu retten ist. Je nach Ergebnis können wir Menschen mit einem Schlaganfall, der bis zu 24 Stunden her ist, noch thrombektomieren.
Beim Schlaganfall, Lyse-Therapie oder Thrombektomie?
Das ist definitiv kein oder. Man kombiniert die beiden Therapien ganz häufig. Das wird als Bridging oder als überbrückende Therapie gewertet und das kann den Patienten sehr wohl helfen. Zum Beispiel auf dem Transportweg kann eine Lyse-therapie schon ihre Wirkung entfalten, bevor der Betroffenen ins Krankenhaus kommt.
Muss man ein Aneurysma in jedem Fall behandeln?
Da muss man ganz genau schauen. Zwei bis drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung hat ein Aneurysma, die meisten wissen nichts davon. Wenn man durch Zufall eines entdeckt, müssen wir das genau beobachten. Wächst es, an welcher Stelle liegt es und welche Form besitzt es. Welche Risikofaktoren hat der Patient? Wir müssen einfach abwägen, wie groß ist der Nutzen und wie hoch das Risiko für den Patienten durch einen Eingriff.
Ist ein Aneurysma genetisch bedingt?
Es gibt definitiv eine genetische Komponente bei Aneurysmen, das ist bekannt. Wenn im ersten Verwandtschaftsgrad mehrere Betroffene Aneurysmen haben, dann empfehlen wir auch systematisch die Familienmitglieder zu untersuchen.
Vorteil bei neurologischer Behandlung eines Aneurysmas?
Laut aktuellem Stand der Literatur ist das Risiko bei einer OP und das bei einem neuroradiologischen Eingriff gleich klein. Allerdings ist unsere Methode des Coilings schonender.
Wie finde ich die richtige Behandlungsmethode?
Prinzipiell sind die Patienten am besten dort aufgehoben, wo es ein Zentrum gibt. Denn dort sitzen die Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen und erarbeiten gemeinsam eine Lösung, die für den Patienten am besten geeignet ist. Wenn die Erkrankung etwas komplexer ist macht es auch immer Sinn, sich eine Zweitmeinung zu holen.
Kontakt
Institut für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie
Haus Gilead I
Burgsteig 13
33617
Bielefeld
Tel: 0521 772-79081
Tel: 0521 772-79081
Fax: 0521 772-79082
Chefarzt
Prof. Dr. med.
Randolf
Klingebiel