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Im Auftrag der WHO in der Ukraine: Betheler Notfallmediziner schult Ärzte an Frontlinie

Dr. Karl Thies aus dem Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) in Bielefeld leitet auf Einladung des ukrainischen Gesundheitsministers und im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein internationales Ärzteteam, das ein Ausbildungsprogramm zur Versorgung Schwerstverletzter in der Ukraine etabliert. Das langfristige Ziel dieses Programms ist, die Versorgung dieser kritischen Patientengruppe zu verbessern.

Dr. Karl Thies hat ein Dankesschreiben aus dem Bundesgesundheitsministerium erhalten. Foto: Manuel Bünemann
Im Auftrag der WHO in der Ukraine: Betheler Notfallmedizin schult Ärzte an Frontlinie
Dr. Karl Thies hat ein Dankesschreiben aus dem Bundesgesundheitsministerium erhalten. Foto: Manuel Bünemann

Schon seit mehr als 1.000 Tagen verteidigt sich die Ukraine gegen den militärischen Angriff Russlands. 80.000 ukrainische Soldaten wurden bislang getötet, in der Zivilbevölkerung mindestens 12.000 Menschen. Die Zahl der Schwerverletzten liegt um ein Vielfaches höher. Dr. Karl Thies, Oberarzt in der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie im EvKB, weiß, woran die meisten Menschen im Krieg sterben: „Schüsse, Granaten und Explosionen verursachen desaströse Verletzungen. Zum Tod führt dann meistens der massive Blutverlust.“ 

Thies weiß auch, dass der Tod in vielen Fällen vermeidbar wäre. Der Mediziner gilt weltweit als Spezialist in der Versorgung von Schwerstverletzten. Der international erfahrene Arzt war federführend am Aufbau und der Entwicklung des Europäischen Trauma-Kursus (ETC) beteiligt. Der ETC bildet gemeinsam mit dem Advanced Trauma Life Support (ATLS) die beiden Ausbildungssysteme, die heute in vielen Ländern der Welt im Einsatz sind. „ATLS geht davon aus, dass eine Person alleine eine andere schwerstverletzte Person versorgt und daher Schritt für Schritt vorgehen muss. Den ETC haben wir für Situationen konzipiert, in denen Teams gleichzeitig eine schwerstverletzte Person versorgen“, erklärt Thies. Das Verfahren ist heute in 25 Ländern etabliert, in Europa – aber auch in Nordafrika, auf der arabischen Halbinsel und in Südamerika. 20 weitere Länder sind interessiert, es einzuführen.

Nachhaltiger Wissenstransfer: Train the Trainer

Besonderes Interesse hat die Ukraine. Denn sie will das Leben ihrer Soldaten im Gefecht oder der Zivilbevölkerung nach Luftangriffen retten. Gleichzeitig steht das Land vor der Situation, dass der Bedarf nach medizinischer Versorgung riesig ist, während nicht genügend ausgebildetes medizinisches Personal zur Verfügung steht. Die ukrainische Regierung hat deshalb Karl Thies um Hilfe gebeten. Der Arzt ist international vernetzt. Durch seinen Einsatz unterstützt jetzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Programm über 5 Jahre. 

In sicherem Abstand zur Frontlinie hat Thies mit einem internationalen Team 200 Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte in der Traumaversorgung ausgebildet. Der ETC wurde dafür eigens an kriegstypische Verletzungsmuster angepasst. „Nach einem Sicherheitstraining der WHO haben wir bis jetzt sieben Kurse an den Simulationszentren der Universitäten von Ternopil und Kiew durchgeführt. Die Nationale Medizinische Universität Kiew hat ihr Simulationszentrum in den Luftschutzkeller verlegt, sodass wir auch bei Luftangriffen relativ ungestört unterrichten konnten.“ Ziel ist es, dass alle Universitätskliniken des Landes zu Kurszentren werden. Deshalb wurden bis jetzt 21 ukrainische Ärztinnen und Ärzte zu Anleitern ausgebildet, die die Expertise um die Schwerstverletztenversorgung ins Land tragen. Sechzig weitere Kollegen befinden sich derzeit in der Ausbildung Auch ein spezielles E-Learning-Programm zur Unterstützung der Ausbilderschulung wurde entwickelt, von Thies‘ Kollegin Dr. Elonka Bergmans, Anästhesistin am EvKB.

Wieder in Deutschland laufen die Planungen für 2025 schon auf Hochtouren. Denn Thies weiß genau um die Situation seiner Kollegen in dem angegriffenen Land: „Bewundernswert sind der Mut und der unbedingte Wille durchzuhalten und wir werden ihnen weiterhin dabei helfen moderne Strukturen der Traumaversorgung aufzubauen“, sagt er. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hat er ein Dankesschreiben erhalten. „Sie leisten mit diesem Programm einen unverzichtbaren Beitrag zur Ausbildung ukrainischer Fachkräfte und zur Unterstützung der Menschen in der Ukraine“, heißt es darin.

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Pressekontakt

Sandra Gruß

Leitung Unternehmenskommunikation


Tel: 0521 772-77060

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sandra.gruss@evkb.de

Manuel Bünemann

Unternehmenskommunikation


Tel: 0521 772-77063

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manuel.buenemann@evkb.de

Unsere Auszeichnungen

Qualitätssiegel MRSA

Für ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) sind das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara vom MRE-Netzwerk Nordwest mit dem Qualitätssiegel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ausgezeichnet worden. Das Siegel wird nur an Krankenhäuser vergeben, die in 10 verschiedenen Qualitätszielen zur Verhinderung der Verbreitung von MRSA punkten.

Aktion Saubere Hände Gold

Mit dem Gold-Zertifikat für die Jahre 2024 und 2025 hat das Evangelische Klinikum Bethel die höchste Auszeichnung der "Aktion saubere Hände" für Maßnahmen zur Krankenhaushygiene erhalten.

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Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Das Evangelische Klinikum Bethel ist Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit, um unseren Patienten eine größtmögliche Sicherheit bei ihrer Behandlung zukommen zu lassen.

http://www.aps-ev.de/

Verstetigung Hygiene

Das Evangelische Klinikum Bethel wurde mit dem Siegel "Qualität und Transparenz" durch die Interreg Deutschland Nederland ausgezeichnet.

https://www.deutschland-nederland.eu/ _blank