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Welt-Frühgeborenen-Tag: „Clara wird ihren Weg gehen“
Der Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November macht auf die besondere Situation von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam. Auch Clara kam zu früh zur Welt. Dank bestmöglicher Versorgung im Perinatalzentrum des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) steht nach einem herausfordernden Start ins Leben heute die Freude daran im Mittelpunkt.
Die Bindung von Anfang an fördern: Clara beim „Bonding“ mit Mama Anna Vogt. Die Körpernähe fördert das emotionale Band zwischen Kind und Eltern.
Die 14 Monate alte Clara schenkt den Pflegenden beim Wiedersehen auf der Frühgeborenenstation in Bethel ein strahlendes Lächeln, mümmelt genüsslich eine Banane und läuft vergnügt durch die Flure. Auch bei der Tagesmutter hätte sie sich schon gut eingewöhnt, erzählen ihre Eltern Anna und Hans-Christian Vogt nicht ohne Stolz. Denn Clara ist ein „Frühchen“ und hatte keinen leichten Start ins Leben.
Statt zum errechneten Termin um den 18. Oktober 2024 kam Clara völlig überraschend bereits am 30. Juli zur Welt – in der 28. Woche der Schwangerschaft, die eigentlich 40 Wochen dauert. „Es ging alles sehr schnell. Zwei Stunden, nachdem ich in der Klinik war, war Clara schon da“, erinnert sich Anna Vogt.
Mit ganzem Herzen im Einsatz für Frühgeborene und ihre Familien: Univ.-Prof. Dr. Daniel Klotz, Ärztlicher Leiter Abteilung für Frühgeborenenmedizin und Kinder-Intensivmedizin der Kinderklinik am EvKB, und Kinderkrankenschwester Susan Lay. Entsprechend groß war die Freude über das Wiedersehen mit Anna, Clara und Hans-Christian Vogt (v. l.).
Spezialisiertes Zentrum für Frühgeborenenmedizin
In dieser herausfordernden Situation konnten Mutter und Kind auf das erfahrene Team im EvKB zählen. „Extrem früh geborene Kinder wie Clara benötigen eine spezielle Geburtshilfe und Intensivtherapie, denn es besteht ein hohes Risiko, dass sie versterben können“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Daniel Klotz, Ärztlicher Leiter der Abteilung für Neonatologie (Frühgeborenenmedizin) und Kinder-Intensivmedizin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Damit zwischen Geburt und Intensivtherapie keine wertvolle Zeit verloren geht, liegt der Kreißsaal im EvKB Wand an Wand zur Frühgeborenen-Intensivstation. Diese Nähe ist auch Voraussetzung für das „Perinatalzentrum Level 1“ im EvKB, einem Zentrum der höchsten Versorgungsstufe auf dem Fachgebiet der Geburthilfe.
Das einzige Zentrum dieser Art in Bielefeld und das größte in OWL umfasst neben der Geburtshilfe und der Intensivstation auch die Kinderchirurgie, die Kinderanästhesiologie und die Frühgeborenenstation. „Wir können alle Frühgeborenen umfassend versorgen und sie optimal auf ihr weiteres Leben vorbereiten“, ergänzt Univ.-Prof. Daniel Klotz.
Sicherheit geben und Sorgen nehmen
Und obwohl sich die Eltern zunächst große Sorgen gemacht haben, „haben wir von Anfang an daran geglaubt, dass Clara es schaffen wird“, erinnert sich Anna Vogt. Auch, weil das Team aus erfahrenen Ärzten und Pflegenden immer für die Eltern da war und auf ehrliche und liebevolle Weise Ängste nehmen und Sicherheit geben konnte.
Das Team kann auf einen umfassenden Erfahrungsschatz zurückgreifen: Denn in Bethel werden jährlich rund 325 „Frühchen“ versorgt, etwa 70 von ihnen wiegen bei der Geburt weniger als 1.500 Gramm. „Sie benötigen oft umfassende intensivmedizinische Unterstützung, die von der Beatmung über die Nahrungsaufnahme bis zur Wärmeregulierung reicht“, erklärt Univ.-Prof. Daniel Klotz.
Clara wurde rund fünf Wochen auf der Intensivstation versorgt und anschließend weitere vier Wochen auf der Frühgeborenenstation. Immer mit dabei: Mama und Papa.
Beste Bedingungen für Eltern und Kinder
„Auf unserer Frühgeborenenstation im Kinderzentrum sind die Eltern von Anfang an bei ihren Kindern untergebracht, um die wichtige Bindung aufbauen zu können“, erklärt Kinderkrankenschwester Susan Lay. Sie kümmert sich seit mehr als 30 Jahren um Frühgeborene und ihre Familien.
Sie bringt zudem ihre Kenntnisse als entwicklungsfördernde Neonatalbegleiterin ein. „Frühgeborene erleben eine besondere körperliche, emotionale und neurologische Entwicklung. Deshalb ist es wichtig, Stress zu vermeiden und ihre Selbstregulation zu fördern“, erklärt sie.
Dem trägt eine ruhige Umgebung und eine harmonische Atmosphäre Rechnung. Ebenso die therapeutische Begleitung der Allerjüngsten, Clara hat zum Beispiel Musik- und Physiotherapie bekommen.
Familienleben genießen
Physiotherapie bekommt Clara auch weiterhin. Darüber hinaus benötigt sie keine besondere Unterstützung mehr. Sie führt mit ihren Eltern und ihrem vierjährigen Bruder Carl ein ganz normales Familienleben – Tagesmutter, berufstätige Eltern und Strandurlaub mit der Familie inklusive.
„Unsere gesunde und muntere Clara verdanken wir den engagierten Menschen hier in Bethel“, sagt Anna Vogt – und fasst zusammen: „Clara wird ihren Weg gehen – da bin ich mir sicher.“
Perinatalzentrum Bielefeld
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin
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