Nuklearmedizin
Herzlich willkommen!
Das Besondere an der Nuklearmedizin ist, dass wir mit unseren Methoden schon sehr früh krankhafte Veränderungen präzise diagnostizieren können, ohne dabei eingreifende Methoden anwenden zu müssen. In unserer Klinik im Johannesstift bieten wir das gesamte Spektrum der modernen nuklearmedizinischen Diagnostik und alle dafür in Frage kommenden Therapieverfahren an. Mit Hilfe von radioaktiven Stoffen werden bei uns Organfunktionen und Stoffwechselvorgänge untersucht. Für den Patienten entstehen dabei keine wesentlichen Beeinträchtigungen. Die Verfahren der Nuklearmedizin eignen sich sogar hervorragend für die Untersuchung von Säuglingen und Kindern. Viele unserer Untersuchungs- und auch Therapiemethoden können ambulant durchgeführt werden. Dafür steht im Johannesstift neben der Klinik für Nuklearmedizin auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) zur Verfügung.
Schwerpunkte
Ziel unserer Klinik ist es Organfunktionen, und Prozesse des Stoffwechsels und Durchblutungsstörungen sichtbar zu machen. Dafür verfügen wir in unserer Klinik über hochempfindliche Bildsysteme, die Stoffwechselveränderungen auf besonders präzise Weise nachweisen. Diese Genauigkeit der Diagnose wiederum ermöglicht es uns, Ihnen eine maßgeschneiderte individuelle Therapie empfehlen zu können. Wir bieten sämtliche diagnostischen Routineverfahren der Nuklearmedizin an.
Schwerpunkt Schilddrüse
Vor allem beschäftigen wir uns mit der Diagnostik und der Therapie von Krankheiten der Schilddrüse, daneben zählen Erkrankungen des Herzens, des Skeletts, der Gelenke, der Niere, der Lunge und des Gehirns zu unserem Behandlungsspektrum, ebenso wie Krebserkrankungen. Für die Therapie steht in unserer Klinik eine eigene Therapiestation zur Verfügung. Dort kümmern wir uns um Patienten mit Morbus Basedow, fokalen oder disseminierten Autonomien der Schilddrüse oder auch Vergrößerungen der Schilddrüse (Struma).
Diagnostik in der Nuklearmedizin – Die Szintigrafie
Um schwer erkennbare Stoffwechselveränderungen und Durchblutungsstörungen präzise zu lokalisieren, verwenden wir schwach radioaktiv markierte Substanzen, bei denen die Strahlenbelastung mit der bei Röntgenuntersuchungen vergleichbar ist. Ein solches sogenanntes Radiopharmakon (Tracer) wird als Indikator in den Körper des Patienten injiziert. Daraufhin reichert es sich dem Stoffwechsel entsprechend vermehrt an der gewünschten Stelle im Körper an. Durch bildliche Aufzeichnung (der sogenannten Szintigrafie) mit modernen Kamerasystemen lassen sich nun Organfunktionen und Durchblutungsverhältnisse darstellen. Auch Tumoren lassen sich auf diese Weise aufspüren und präzise lokalisieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die hochmoderne Diagnostik von Demenz- und Parkinson-Erkrankungen.
Vom ersten Gespräch bis zum Befund gewährleisten wir eine qualitativ hochwertige Diagnostik und Behandlung. Von der Untersuchung selbst spüren Sie als Patient nichts, der Stoffwechsel wird nicht belastet, der Vorgang dauert nur kurz. Die Nuklearmedizin eignet sich daher auch besonders gut für Säuglinge und Kinder.
PET/CT: Positronen-Emissions-Tomografie/Computertomografie
Genau wie bei der PET-Untersuchung wird ein schwach radioaktives Arzneimittel in den Körper eingebracht. Dieser sogenannte Tracer verteilt sich im Körper, besonders in Bereichen, die auf die Substanz mit einem erhöhten Stoffwechsel reagieren, wie zum Beispiel in einem Tumor. Bei der PET/CT-Diagnostik erstellen die Ärzte nun schichtweise Aufnahmen mit einem speziellen Gerät, das gleichzeitig PET-Bilder und Bilder mit der Computertomografie anfertigt. Werden diese Bilder miteinander kombiniert, sind die Tumoren nicht nur deutlicher zu sehen, auch ihre Größe, die exakte Lage und die betroffenen Organe lassen sich auf diese Weise ausmachen. Außerdem ist die Frage, ob ein Tumor bereits Metastasen gebildet hat, mit dieser Untersuchungsmethode exakter zu beantworten. Diese Informationen sind von großer Wichtigkeit, wenn es darum geht, für Sie die optimale Therapie festzulegen.
Das PET/CT-Gerät steht in Zusammenarbeit mit unserem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Kinderradiologie und der Praxis Diranuk für Untersuchungen zur Verfügung.
Neuronuklearmedizin: Diagnostik von Demenz und Parkinson-Erkrankungen
Veränderungen des Stoffwechsels im Gehirn zeigen frühzeitig neurologische Erkrankungen an, vielfach noch vor Auftreten der ersten Beschwerden. Insbesondere Demenzpatienten und Patienten mit Bewegungsstörungen (Parkinson-Erkrankungen) profitieren von der Untersuchungsmethode: Durch diese hochmodernen Variante der Neuronuklearmedizin können die Spezialisten im EvKB die Art der vorliegenden neurologischen Erkrankung genauer diagnostizieren. Das wiederum hat großen Einfluss auf die weitere Behandlung der Betroffenen.
Einzelphotonen-Emissions-Tomografie (SPECT)
Die Einzelphotonen-Emissions-Tomografie (SPECT) ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin. Dafür wird ein schwach radioaktives Radiopharmakon, der sogenannte Tracer, in den Körper eingebracht. Nachdem sich der Tracer im Körper verteilt hat, lässt sich dessen Strahlung mit einer Gammakamera erkennen und abbilden. Durch rotierende Kameras können auch Schnittbilder erzeugt werden (Tomografie). Anhand der Verteilung des Tracers im Körper lassen sich Rückschlüsse über Organfunktionen und Durchblutungsverhältnisse im Körper ziehen.
Auch im Bereich der SPECT verfügt unsere Klinik über modernste Technik. Der in unserer Klinik eingesetzte SPEC-Tomograf ermöglicht vollständige Ganzkörperaufnahmen von hoher Detailerkennbarkeit. Er verfügt über zwei Detektorköpfe, die dreh- und neigbar sind und auch nebeneinander angeordnet werden können. Das ermöglicht Untersuchungen von immobilen Patienten, zum Beispiel in Rollstühlen oder Krankenhausbetten. Dabei können Patienten mit einem Körpergewicht bis zu 225 Kilogramm untersucht werden.
Ultraschall
Ultraschalluntersuchungen werden in unserer Klinik für die Untersuchung der Halsregion angewendet. Bei einer Untersuchung mit Ultraschall (Sonografie) sendet der Kopf des Geräts Schallwellen aus, deren Frequenz weit oberhalb des für Menschen hörbaren Bereiches liegen. Schallwellen können Flüssigkeiten durchdringen. Da der Mensch zu etwa 70 Prozent aus Wasser besteht, durchdringt der Ultraschall die Haut und die darunter liegenden Organe. An bestimmten Organschichten wird ein Teil des Schalls reflektiert und zum Ultraschallkopf zurückgeschickt (Echo). Aus diesen Daten berechnet sich dann ein sichtbares Bild. Im sogenannten Doppler-Verfahren kann auch die Durchblutung der Halsweichteile dargestellt werden.
Therapie
Neben der nuklearmedizinischen Diagnostik werden in unserer Klinik auch Behandlungen mit radioaktiven Arzneimitteln durchgeführt. Die Klinik für Nuklearmedizin im EvKB verfügt über eine Therapiestation in der ersten Etage. Dort kümmern wir uns um Patienten mit Morbus Basedow, fokalen oder disseminierten Autonomien der Schilddrüse oder auch mit einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma).
Vernarbung von Zellen der Schilddrüse mit Radiojod
Bei der Radiojod-Therapie (auch Radioiod-Therapie) wird radioaktives Jodsalz als Kapsel eingenommen. Das Jod kann nur in der Schilddrüse aufgenommen werden, wobei die Radioaktivität Schilddrüsenzellen vernarben lässt. Da lediglich die Schilddrüsenzellen im menschlichen Körper Jod aufnehmen, das an anderen Stellen im Körper vorhandene Jod jedoch ausgeschieden wird, wirkt diese Therapie gezielt ohne die übrigen Organe des Körpers in ihrer Funktion zu beeinträchtigen. Daher ist die Radiojod-Therapie schonend und gut verträglich. Sie wird stationär durchgeführt.
Von großer Bedeutung ist die Radiojod-Therapie bei der Schilddrüsenüberfunktion und der Schilddrüsenvergrößerung (Struma).
Schmerztherapie mit Radionuklid
Schmerzen, die durch Knochenmetastasen bedingt sind, können mit radioaktiv markierten Medikamenten behandelt werden. Diese nuklearmedizinische Schmerztherapie wird ambulant in unserem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) durchgeführt.
Bei der Therapie wird dem Patienten Samarium-153-EDTMP injiziert, das innerhalb kurzer Zeit und in hoher Konzentration am Knochen angelagert wird. Bereiche, die Knochenmetastasen aufweisen, haben einen hohen Knochenumsatz. Daher nehmen sie das Samarium in besonders starkem Maße auf. Dadurch kommt es zu einer Bestrahlung der Metastasen, die Schmerzen werden schwächer, manchmal kommt es sogar zu einer Schmerzfreiheit. Zur Behandlung von Knochenmetastasen bei Prostatakrebs steht die Therapie mit Radium-223-Dichlorid zur Verfügung.
Kontakt
Klinik für Nuklearmedizin
Johannesstift
Schildescher Straße 99
33611
Bielefeld
Tel: 0521 772-76201
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Fax: 0521 772-75582