Den Himmel sehen: Moderne Krebstherapie in neuer Umgebung
Nach mehr als drei Jahren Umbauphase und Investitionen in Höhe von fünf Millionen Euro eröffnet das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) jetzt die neuen Stationen der Onkologie und Palliativmedizin im Johannesstift. Durch die Renovierung und Stationsumzüge ist es gelungen, Patienten Verbesserungen in der Krebstherapie sowie in der Palliativmedizin anbieten zu können.
Der Umzug kann starten: Dr. Maren Thäter, Prof. Dr. Florian Weißinger (Mitte) und Robert Schwarz begutachten die neuen Patientenzimmer.
Das Ergebnis stimmt: „Die neue Klinik haben wir aus der Perspektive unserer Patienten gedacht. So haben wir ein Ergebnis erreicht, das für die fachübergreifende Versorgung von Menschen mit einer Krebserkrankung ausgezeichnet ist und ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich macht. Es ist ein weiterer Leuchtturm für unser Klinikum“, erklärt Dr. Maren Thäter, Vorsitzende Geschäftsführerin im EvKB.
Die wichtigste Errungenschaft: räumliche Nähe. Mit der hämato-onkologischen Therapieambulanz (HOT) und den drei Stationen befinden sich jetzt sämtliche Bereiche der Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie, Stammzelltransplantation und Palliativmedizin auf der dritten Etage im Johannesstift. 1.700 Patienten werden hier pro Jahr stationär behandelt, dazu kommen 11.000 ambulante Patienten. „Für die Patienten sind die Wege kurz. Für uns Mitarbeitende bedeutet es, dass wir uns optimal gegenseitig unterstützen können“, erklärt die Pflegerische Klinikleitung Robert Schwarz.
„Eine Besonderheit für unsere Region ist die hämatologische Station mit einer Anlage, die Pilzsporen aus der Luft filtert“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Florian Weißinger. „Darin wurde investiert, damit Patienten mit Blutkrebs oder Lymphomen sich auf der Station bewegen können, ohne den Schutz vor Keimen zu verlieren.“ Einen weiteren Schutz vor Keimen bieten jetzt sechs Einzelzimmer, in denen Patienten isoliert werden können. „Gerade bei Patienten, die durch ihre Behandlung in ihrer Abwehr geschwächt sind, können sich Keime verheerender auswirken als bei gesunden Menschen“, so Prof. Weißinger.
Auch innerhalb des Therapieangebots steht den Patienten eine Verbesserung zur Verfügung: Die Klinik beteiligt sich an Studientherapien, so haben Patienten mit bestimmten Erkrankungen die Möglichkeit, eine Behandlung mit neuesten Medikamenten zu bekommen, die noch nicht frei erhältlich sind. „Da jetzt neue technische Überwachungsmöglichkeiten auf der Station vorhanden sind, können diese Substanzen nun in einem früheren Stadium als bisher in die Versorgung eingebracht werden“, freut sich Prof. Weißinger.
Kann bei Patienten nicht mehr die Heilung im Fokus stehen, finden sie auf der Palliativstation – der ersten in Bielefeld – kompetente medizinische Versorgung. Hier wurde – wie in den anderen Bereichen der Klinik – der Durchgangsverkehr stark reduziert, um mehr Ruhe für die Patienten zu erreichen. Außerdem entsteht hier ein großer Balkon. Robert Schwarz erklärt: „Auf den können auch Betten gefahren werden. So können die Patienten draußen sein und den Himmel sehen.“
5 Millionen Euro hat das EvKB in die Renovierungs- und Umbauarbeiten eingebracht. „Man erkennt hier den Geist Bethels“, so Prof. Weißinger. „Wenn es wichtig ist für die Menschen, wird das Geld investiert.“
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