Helden von Paris besuchen Kinderzentrum: Tennis-Stars im Doppelpack
Es ist gerade eine Woche her, dass Kevin Krawietz und Andreas Mies in Paris für die Riesenüberraschung sorgten und seit 82 Jahren den ersten deutschen Doppel-Sieg bei einem Grand Slam Turnier einfuhren. So waren die Shooting Stars unter den ATP-Profis die Traumbesetzung für den Besuch im Kinderzentrum des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) anlässlich der NOVENTI OPEN aus Halle/Westfalen (ehemals GERRY WEBER OPEN). Gemeinsam mit Turnierdirektor Ralf Weber übergaben sie eine Spende über 10.000 Euro, mit deren Hilfe das einzige Schlaflabor für Kinder- und Jugendliche in Bielefeld technisch weiter ausgestattet wird. Im Gepäck hatten sie außerdem ein Stück Sportgeschichte.
Neue Spende für das Kinderzentrum: Turnierdirektor Ralf Weber (2.v.r) überreichte gemeinsam mit den French Open-Champions im Doppel, Andreas Mies (links) und Kevin Krawietz (Mitte) einen 10.000-Euro-Scheck an Dr. Maren Thäter, Vorsitzende Geschäftsführerin Evangelisches Klinikum Bethel, und an Dr. Hans-Georg Bresser, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Das Schlaflabor für Kinder und Jugendliche im EvKB mit zwei Messplätzen wurde 2017 dank der Spenden aus dem Tennis-Turnier eröffnet. Die in Bielefeld einzigartige Einrichtung konnte dann mit den Spenden aus den Jahren 2017 und 2018 weiter ausgestattet werden. „Wir sind sehr geehrt über Ihren heutigen Besuch und dankbar für die lange Partnerschaft“, betonte Dr. Maren Thäter, Vorsitzende Geschäftsführerin im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB).
Nachdem zuletzt die Diagnostik für das Schlaflabor im Mittelpunkt stand, erweitert die Spende in diesem Jahr das therapeutische Spektrum: Ein neues mobiles Beatmungsgerät mit Turbinentechnik erlaubt einen sehr flexiblen Einsatz in der Atemunterstützung von Patienten. Es kann sowohl bei jungen Intensivpatienten zum Einsatz kommen als auch bei der Patientengruppe aus dem Bereich der Schlafmedizin, bei der die Schlafstörungen auf eine fehlerhafte Atmung zurückzuführen sind. Das Besondere: Mit diesem Gerät können Beatmungen auch mobil weitergeführt werden, um Patienten auf ihrem Weg in verschiedene diagnostische Proceduren oder Therapien zu begleiten. „Wir danken für die nachhaltige Unterstützung. Wir haben damit unser Spektrum nach und nach erweitern und damit die Schlafmedizin für Kinder und Jugendliche in unserem Kinderzentrum etablieren können“, so Dr. Hans-Georg Bresser, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die zum Kinderzentrum des EvKB gehört. Das Schlaflabor befindet sich zurzeit übergangsweise im Kinderzentrum im Haus Gilead I und ist mit Blick in die nähere Zukunft so eingerichtet, dass es nach dem Neubau des Kinderzentrums im Jahr 2022 problemlos in die dafür vorgesehenen Räume umziehen kann.
Mit der Spende aus dem letzten Jahr konnte ein Gerät angeschafft werden, das die Diagnostik lungenkranker Kinder um einen weiteren Baustein ergänzt: „Mit ihm lassen sich Veränderungen der Lungenbelüftung früh, schonend und sicher erkennen, ohne die Patienten zum Beispiel mit Röntgenstrahlen zu belasten“, erklärt Dr. Bresser. Die technische Ausstattung des Bereichs Lungenerkrankungen und Schlafmedizin erlaubt damit jetzt eine umfassende Diagnostik von verschiedensten Erkrankungen der Atemwege bei Kindern aller Altersstufen.
Das Schlaflabor
Viele Kinder und Jugendliche leiden unter schlafbezogenen oder schlafbedingten Problemen. In den Tiefschlafphasen soll sich der Körper eigentlich erholen. Ist die Sauerstoffzufuhr unzureichend, kann das weitreichende Folgen haben, aber auch sehr unterschiedliche Ursachen. Um diese herauszufinden, werden in einem Schlaflabor in ein oder zwei nächtlichen Untersuchungen das Atemmuster, die Herzfrequenz, die Atemgase und die Atemluft über Nase und Mund präzise gemessen. Das Schlaflabor ist ein wichtiger Pfeiler für das Konzept Pneumo-Kids OWL, einem Lungenzentrum für Kinder und Jugendliche, in dem fachübergreifend gearbeitet werden wird. Dieses Zentrum soll in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in der nächsten Zeit etabliert werden.
Das Schlaflabor im Kinderzentrum Bethel kann die Untersuchung schlafbezogener Probleme bei Patienten mit neurologischen, pneumologischen und muskulären Grunderkrankungen zusammenfassen. Auf diese Weise ist es möglich, Kinder aller Altersklassen mit sämtlichen Formen von Schlafstörungen zu behandeln, die im Bereich der Nerven-, der Herz-Kreislauf- als auch muskulärer und Atemwegserkrankungen auftreten. Aufgrund der besonderen Schwerpunkte der Kinderklinik in den Bereichen Kinder-Pneumologie, Neuropädiatrie (Kinder-Nervenheilkunde) und Heimbeatmung bestehen so auch für schwerst- und schwerbehinderte Kinder besonders gute Behandlungsmöglichkeiten.
Ein Stück Sportgeschichte für das EvKB
„Wir haben hier die Möglichkeit, viel Gutes zu tun und wollen das auch unter dem Namen NOVENTI OPEN in den kommenden Jahren fortsetzen“, betonte Turnierdirektor Ralf Weber. Bereits seit fünfzehn Jahren unterstützt das Tennis-Turnier in Halle/Westfalen die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des EvKB mit Spenden. Auf diese Weise sind insgesamt mehr als 285.000 Euro zusammengekommen. Mit dem Geld wurde beispielsweise eine Gemeinschaftsküche für Patienten und Eltern finanziert. Sie wurde 2014 von Roger Federer eingeweiht. Der kann als Einzelspieler bei diesem Turnier nicht auf die Doppel-Spezialisten Kevin Krawietz und Andreas Mies treffen. Die holten zu guter Letzt auch noch ein ganz besonderes Geschenk hervor: Ein Original-Trikot, das beim Final-Triumph von Paris getragen wurde. „Ins Kinderzentrum zu kommen war für uns eine Herzensangelegenheit und wir haben sofort ja gesagt“, berichtete Kevin Krawitz. „Wir bekommen gerade so viel und freuen uns jetzt, etwas zurückgeben zu können“, sagt sein Team-Kollege Andreas Mies, der Bethel bereits als Konfirmand besucht hatte.
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Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin