Therapiehund in der Kinderonkologie: „Mit Ellie macht einfach alles mehr Spaß“
Die neue Mitarbeiterin im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) hat braunes, flauschiges Fell, einen Hundeblick wie aus dem Bilderbuch und ein besonderes Talent, wenn es um Menschen geht: Therapiehündin „Ellie“ unterstützt ab sofort das Team im Kinderzentrum Bethel.
Champion der Herzen: Wenn „Champion Ellie vom Wetterau“, wie die Labradordame mit offiziellem Züchternamen heißt, und ihr Frauchen Michalina Chlanda-Stieben auftauchen, zaubern sie Patientin wie Anna ein Lächeln ins Gesicht. Fotos: Monika Dütmeyer
Einmal wöchentlich ist die zweieinhalbjährige Labradordame mit Frauchen und Physiotherapeutin Michalina Chlanda-Stieben in der Kinder-Hämatologie/Onkologie unterwegs. Überall, wo Labradorhündin Ellie auftaucht, zaubert sie den Menschen ein Lächeln ins Gesicht – und vollbringt ein „tierisches“ Wunder. „Ich habe das Gefühl, dass die Kinder viel motivierter sind und die Übungen mit mehr Freude absolvieren, wenn Ellie dabei ist. So als ob die Kinder es dann für Ellie tun“, sagt Michalina Chlanda-Stieben, die mit der Idee der tiergestützten Physiotherapie bei ihrer Jobsuche aufs EvKB zugekommen ist. Schon im Vorstellungsgespräch stieß sie auf offene Ohren. Das gesamte Team hat sich anschließend dafür stark gemacht, dass die Idee umgesetzt werden konnte.
„Es war ein langer Prozess, alle formalen Voraussetzungen zu erfüllen. Aber wir waren uns schnell einig, dass wir den Weg gehen und dieses Angebot machen möchten“, sagt Birgit Teske, Pflegerische Klinikleitung. „Alle profitieren davon und auch das Kollegium hat viel Freude an Ellie“, fügt sie hinzu und lacht. Dr. med. Norbert Jorch, Leitender Arzt der Kinder-Hämatologie/-Onkologie im EvKB, ergänzt: „Ellie hilft uns dabei, die Ressourcen der Kinder zu wecken und zu fördern. Sie leistet mit ihren lebensverstärkenden Impulsen einen wichtigen Beitrag zur Therapie.“ Sein Dank gelte dem Verein Hilfe für das krebs- und schwerstkranke Kind e.V. aus Paderborn und an allererste Stelle der Vorsitzenden Maria Neumann. Die Spende des Vereins ermögliche den Einsatz von Ellie, der mit viel Aufwand verbunden ist: Damit Ellie als Therapiehündin arbeiten darf, hat sie eine rund einjährige Ausbildung bei der „European Society for Animal Assisted Therapy“ absolviert, außerdem besucht sie regelmäßig Fortbildungen und wird rezertifiziert. Ellie wird vor jedem Einsatz mit einem Spezialshampoo gewaschen, auch Impfungen und Wurmkuren werden überprüft und ihre „Arbeitskleidung“, eine orangefarbene Hundeweste mit der Aufschrift „Therapiehund“, wird nach jedem Einsatz gründlich gewaschen.
An einem Arbeitstag absolviert Ellie meistens drei Trainings – und macht wie die Menschen auch – zwischendurch Pausen auf ihrer Ruhedecke. An diesem Tag besucht Ellie auch Patientin Bella. Als Ellie das Zimmer betritt, beginnt Bella sofort zu lächeln und richtet sich im Bett auf. „Mit Ellie ist mein Ansporn größer, mich zu bewegen“, erzählt sie. „Mit ihr macht einfach alles mehr Spaß.“ Das Schönste sei allerdings die Belohnung danach: „Am liebsten streichle ich Ellie.“
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