Weltkinderkrebstag 15. Februar 2023: Hölzernes Zepter mit Herz
Leni wird ihren Geburtstag am 10.11.2021 nicht mehr vergessen. Da wurde die Schülerin auf der Station K8 im Kinderzentrum Bethel aufgenommen – nicht gerade die Location, wo eine mittlerweile 10-Jährige gerne ihren Geburtstag feiert! Doch Leni und ihre Eltern hatten keine andere Chance, denn die Schülerin ist an Krebs erkrankt.
Leni gestaltet ihre Holzhand am Stil, die sie als Zepter auf ihrem Abschiedsthron huldvoll halten wird. Foto: Mirco Menebröcker
Im vergangenen Jahr hat sie schon etliche Therapien tapfer durchgestanden und heute, am Weltkinderkrebstag heißt es vorläufig Abschied nehmen. Leni ist im Kinderzentrum Bethel auf eine Stammzellspende, die in Münster durchgeführt wird, intensiv vorbereitet worden. „In Bethel haben wir über die letzten Jahre jährlich etwa an ca. 50-60 Patientinnen und Patienten unter 18 Lebensjahren Krebs neu diagnostiziert und behandelt. Im letzten Jahr waren das aber ca. 90 Patienten. Ob dies mit den Auswirkungen der Pandemie z.B. auf das Immunsystem zusammen hängt, wird erforscht“, erklärt Universitätsprofessor Dr. Eckard Hamelmann, Klinikdirektor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.“
Der Umzug von Leni nach Münster wurde akribisch vorbereitet, denn was die
Schülerin am wenigsten gebrauchen kann ist eine Infektion. Das bedeutet strengste Hygienevorschriften und großen Abstand in einer Situation, in der Kinder und Jugendliche oft ganz viel Nähe brauchen.
Da hilft es nur mit viel Fantasie Lösungen zu finden und darin sind die Therapeutinnen und Therapeuten Svenja, Rodrigo, Paolo und Anne-Marie sowie das gesamte Pflege- und Ärzteteam auf der K8 absolute Spezialisten. Also, weil ein gesunder Abstand eingehalten werden muss, werkelt Leni Holzhände am Stil. So kann sie jeder Person liebevoll auf die Schulter klopfen. Die kleine Holzhand eignet sich auch ideal als Zepter, zumal Leni zum Abschied aus Bethel auf einem Thron sitzt und die Mutmach-Hymne vom Chor der Kinderstation K8 präsentiert bekommt. “Die gute Nachricht ist: Die Überlebenschancen der jungen Patientinnen und Patienten haben sich in den letzten 40 Jahren deutlich verbessert. Die betroffenen Familien können in der Regel hinsichtlich der Behandlungsaussichten mit viel Hoffnung in die Zukunft sehen. Trotzdem stellt die Tumorerkrankung eines Kindes eine extreme Belastung für die ganze Familie dar – hier wollen und können wir mit dem ganzen Team der Kinderonkologie helfen und unterstützen“, so Universitätsprofessor Eckard Hamelmann.
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Kinderonkologie in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin im EvKB
Allgemeine Nachrichten
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin