Neue Anlaufstelle: EvKB gründet Zentrum für Kinder- und Jugendurologie
Im neuen Zentrum für Kinder- und Jugendurologie im EvKB wird das Fachwissen aus der Klinik für Urologie und der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie gebündelt. So können Kinder vom Tag ihrer Geburt über das 18. Lebensjahr hinaus bestmöglich behandelt werden.
Das Team des neuen Zentrums für Kinder- und Jugendurologie (v.l.) Prof. Dr. Jesco Pfitzenmaier, Dr. Martin Möllers, Leiter der Kinderradiologie, Urotherapeutin Irene Bergmann, Dr. Marcus Leonhard, Urotherapeutin Rebecca Konrad, Prof. Dr. Winfried Barthlen Foto: Susi Freitag
„Der Harn- und Geschlechtstrakt gehört zu den besonders komplexen Organsystemen“, erklärt Prof. Dr. Jesco Pfitzenmaier, Chefarzt der Klinik für Urologie, die mit der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie das neue Zentrum für Kinder- und Jugendurologie im EvKB bildet. Die Kinder- und Jugendurologie befasst sich mit Fehlbildungen der Nieren und ableitenden Harnwegen sowie mit Tumoren, Engstellen des Harnleiters, Rückfluss von Urin in den Harnleiter (Reflux), Harnröhrenfehlbildungen und Hodenhochstand, ebenso wie mit Nierenbeckenentzündungen, Harnwegsinfekten oder Hautverengungen (Phimose). „Wir klären auch funktionelle Störungen, wie Einnässen oder neurologische Probleme bei der Blasenentleerung ab. Zwei Urotherapeutinnen beraten zusätzlich in speziellen Sprechstunden“, so Prof. Dr. Winfried Barthlen, Chefarzt der Kinder- und Jugendchirurgie. Wichtiger Partner des Zentrums ist die Abteilung für Kinderradiologie, denn für die Diagnosen sind die bildgebenden Verfahren ausschlaggebend.
Bei Erkrankungen der Harnwege handelt es sich um die häufigste der angeborenen Fehlbildungen. Diese können durch eine frühe und gezielte Ultraschalluntersuchung erkannt und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Nierenfunktionsprüfung oder kindgerechte Röntgenuntersuchungen gemacht werden. In den letzten Jahren ist die Zahl der betroffenen Säuglinge, Kinder und Jugendlichen jeden Geschlechts gestiegen. „Der Trend geht deutlich zu konservativen, also nicht operativen Therapieansätzen“, erklären die Ärzte, die viele Vorteile in der Zentrumsbildung sehen: Die fachlichen Ressourcen werden besser genutzt, eine alters- und damit entwicklungsgemäße Behandlung und erfahrene Pflege im Kinder- und Jugendbereich ist gewährleistet, zukünftige Medizinerinnen und Mediziner bekommen die Aus- und Weiterbildung gemeinsam angeboten und die Transition, also der Übergang von der Jugend- hin zur Erwachsenenmedizin, funktioniert leichter. Prof. Dr. Jesco Pfitzenmaier: „Das ist gerade in diesem Fachgebiet wichtig, weil sich manche Kinderkrankheiten bis ins Erwachsenenalter ziehen.“
In einer wöchentlichen kinderurologischen Konferenz per Video werden alle Fälle interdisziplinär vorgestellt und gemeinsame Entscheidungen getroffen. Auch die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen haben hier die Möglichkeit ihre komplexen Fälle vorzustellen. Anmeldung genügt: winfried.barthlen@evkb.de
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