Kunstausstellung in der Frauenklinik: Farbenfrohe Frauenfiguren von Bielefelder Künstlerin
Kunstausstellung „Vielfältig feminin“ von Birgit Frische - noch bis Ostern in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB). Die ehemalige Krebs-Patientin zaubert mit ihrer Kunst anderen Patientinnen ein Lächeln ins Gesicht.
Ein 95 Jahre altes Modell in voluminösen Kleidern, die grauen Haare zu Turmfrisuren frisiert, die Forscherin Jane Goodall mit Schimpansen, Moses Schwester Miriam oder ein junges Mädchen, das von einem Hund träumt – es sind vielfältige Frauenporträts, die Birgit Frische geschaffen hat. Farbenfroh und teils skurril anmutend drücken sie Individualität und lebensbejahende Stärke aus. Gemalt hat die 73-jährige Bielefelderin ihre Bilder nach Werken anderer Künstlerinnen und Künstler, die sie schätzt, wie Anna Ancher und Jonas Peterson. „Ich male nur, was ich liebe. Jedes Bild hat eine eigene Geschichte“, sagt die ehemalige Gymnasiallehrerin.
Eines der Bilder fällt aus dem Rahmen. Es zeigt keine Frauenfigur, sondern neben Goldplättchen lange rotblonde und kurze weiße Locken – Frisches Haare, ausgefallen während ihrer Chemotherapie. Denn Birgit Frische war vor vier Jahren selbst Patientin in der Betheler Frauenklinik. Ihre Diagnose: Gebärmutterkrebs mit Befall der Blase.
In einer über sechsstündigen Operation entfernten Chefärztin Prof. Dr. Banz-Jansen und ein Urologe aus dem Johannesstift den Tumor. „Es war eine der schwierigsten Operationen, doch ich fühlte mich bei Prof. Banz-Jansen in den besten Händen“, sagt Birgit Frische voller Hochachtung. Die Gynäkologin wusste ihre Patientin mit einem verlockenden Ziel zu motivieren. Banz-Jansen: „Ich habe Frau Frische eine Kunstausstellung in der Frauenklinik in Aussicht gestellt, wenn sie die onkologische Therapie beendet hat.“ So kam es, dass 2020/21 erstmals Werke der Künstlerin die Flure der Frauenklinik schmückten.
„Ich bin froh, dass Frau Prof. Banz-Jansen mich operiert hat“, sagt Birgit Frische heute. Sie habe zuvor versucht, ihre Beschwerden mit komplementärmedizinischen Methoden zu behandeln, erzählt sie. Zum Schluss blieb nur der Gang ins Krankenhaus.
Doch die Bielefelderin ist gleichzeitig überzeugt von einem integrativen Ansatz, wendet Homoöpathie, Bachblüten, Hildegardmedizin und andere Methoden an und sucht regelmäßig ihren Heilpraktiker auf – nicht in Konkurrenz, sondern in Ergänzung zur Schulmedizin.
Das inspirierte die Gynäkologin dazu, sich näher mit Komplementärmedizin zu befassen. Prof. Banz-Jansen machte sogar eine Zusatzausbildung in Naturheilkunde. Die Patientinnen in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des EvKB profitieren darum gleich mehrfach von der gegenseitigen Wertschätzung zwischen Ärztin und Patientin.
Noch bis Ostern sorgen Frisches Bilder für Lichtblicke auf der Station Gynäkologie II. „Die Menschen lächeln beim Betrachten meiner Bilder“, freut sich die Künstlerin und hofft, „dass sie sich von der Kreativität anstecken lassen.“ Frisches farbenfrohe Werke wecken Lebensfreude und Zuversicht – und das ist auf den Fluren eines Krankenhauses nicht das Schlechteste.
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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe