Neurologie
Herzlich willkommen!
Schwindel, Kopfschmerzen, unklare Bewusstseins-, Sprach-, Seh-, Bewegungs- oder Sensibilitätsstörungen können bei Betroffenen oft Ängste und Unsicherheit auslösen. Sie vermitteln das Gefühl, nicht mehr Herr seiner selbst zu sein und die Betroffenen fragen sich: „Was stimmt nicht mit mir?“ Unsere Universitätsklinik für Neurologie – auch Nervenheilkunde genannt – im Haus Gilead I hilft Ihnen, Antworten zu finden – und die richtige Therapie.
In ganz Ostwestfalen-Lippe sind wir der Hauptansprechpartner bei neurologischen Fragen und Erkrankungen. Alle Erkrankungen des Nervensystems werden hier diagnostiziert und behandelt.
Neurodegenerative Erkrankungen
Kennzeichnend für neurodegenerative Erkrankungen ist der fortschreitende Verlust von Nervenzellen (Neurodegeneration). Dieser Verlust bedingt eine Vielzahl von Krankheiten Die Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen bildet einen Schwerpunkt unserer Klinik im Johannesstift.
Morbus Parkinson
Morbus Parkinson, auch Parkinson-Krankheit genannt, zählt zu den neurodegenerativen Erkrankungen. Dabei sterben Nervenzellen im Mittelhirn ab, die den Botenstoff Dopamin beinhalten. Der Mangel an Dopamin wirkt sich auf die Großhirnrinde aus, was zu Muskelstarre, verlangsamten Bewegungen, Bewegungslosigkeit, Muskelzittern oder Haltungsinstabilität führt. Die Krankheit nimmt in der Regel einen langsamen Verlauf.
Patienten finden in unserer Klinik im Johannesstift kompetente Ansprechpartner nicht nur für den idiopathischen Morbus Parkinson (ohne bekannte Ursache), sondern auch für seltenere Parkinson-Syndrome wie die Multisystematrophie, die progressive supranukleäre Paralyse und das Shy-Drager-Syndrom. Für die Behandlung der Bewegungsstörungen (Dystonien) haben wir im Haus Gilead I eigens eine Sprechstunde eingerichtet, in der die Substanz Botulinumtoxin A (Botox) verabreicht wird, um die Muskeln zu beruhigen.
Darüber hinaus behandeln wir Patienten mit essentiellem Tremor, Restless-legs-Syndrom oder Chorea Huntington.
Zu unseren Leistungen gehören:
- Die Frühdiagnostik mit nuklearmedizinischen Verfahren (DAT-Scan, IBZM-SPECT)
- Die Therapie beginnender Parkinson-Syndrome sowie Therapieoptimierung in allen Krankheitsstadien
- Komplexbehandlung
- Ein multiprofessionelles Team unter fachärztlicher Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Dr. Andreas Rogalewski und Dr. Mareike Kroll
- Wöchentliche Teamsitzungen mit Besprechung sowie Dokumentation der Behandlungsergebnisse und –ziele
- Ergotherapie einschließlich Diagnostik und Therapie
- Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage
- Klinische Linguistik zur Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen (endoskopische Schluckdiagnostik)
- Physikalische Therapie (Fango und Massage)
- sozialmedizinische Beratung
- Diagnose und Therapie affektiver und kognitiver Störungen und
- Invasive Therapieverfahren bei fortgeschrittenem Krankheitsstadium (Apomorphin- und Duodopapumpe)
Demenz
Die Diagnostik von Gedächtnis- und Denkstörungen erfolgt in unserer Klinik durch eine Kombination aus klinischen Testverfahren und modernsten Zusatzuntersuchungen. Neben etablierten neuropsychologischen Kurztests wie dem Uhren-Test, dem Tiere-Zähl-Test, dem PANDA-Test (Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment) sowie dem Syndrom-Kurz-Test (SKT) kommen bildgebende Verfahren (kraniale MRT), neuronuklearmedizinischen Verfahren und die Liquoruntersuchung (Analyse des Nervenwassers) zum Einsatz. Auf diese Weise kann eine Demenzform zuverlässig eingeordnet und die individuell geeignete Behandlung eingeleitet werden.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt aktuell auf der Diagnostik und Therapie der Alzheimer-Erkrankung. Neben medikamentösen Standardverfahren stehen in unserer Klinik auch moderne, krankheitsmodifizierende Therapien zur Verfügung, die gezielt gegen die Ablagerung von Amyloid im Gehirn wirken (Amyloid-clearende Antikörpertherapien wie Lecanemab oder Donanemab). Diese innovativen Infusionstherapien können bei Patientinnen und Patienten mit gesicherter Alzheimer-Erkrankung im Stadium einer leichten kognitiven Störung (MCI aufgrund von AD) oder einer beginnenden Alzheimer-Demenz das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Die Durchführung dieser Therapien erfolgt über unsere Infusionsambulanz. Voraussetzung ist eine umfassende Vordiagnostik, die folgende Untersuchungen umfasst:
- Genetische Analyse (ApoE-Genotypisierung)
- Kraniale MRT zur Beurteilung möglicher Risiken (z. B. Mikroblutungen)
- Neuropsychologische Testung (NPU) zur kognitiven Basisdiagnostik
- Liquoruntersuchung oder Amyloid-PET zur Bestätigung der Alzheimer-Pathologie
- Abklärung von Kontraindikationen, insbesondere das Fehlen einer dauerhaften oralen Antikoagulation (OAK)
Diese Untersuchungen können durch den behandelnden Neurologen ambulant veranlasst oder in enger Kooperation über die Gedächtnisambulanz der Psychiatrischen Institutsambulanz des EvKB (Kontakt: seniorensprechstunde@evkb.de) koordiniert werden.
Damit eröffnen wir Patientinnen und Patienten mit Alzheimer-Demenz im Frühstadium den Zugang zu einer innovativen Therapie, die direkt an den Ursachen der Erkrankung ansetzt und neue Perspektiven für den Krankheitsverlauf bietet.
Kontakt
Universitätsklinik für Neurologie
Haus Gilead I
Burgsteig 13
33617
Bielefeld
Tel: 0521 772-78301
Tel: 0521 772-78301
Klinikdirektor
"FOCUS" empfiehlt
Die Universitätsklinik für Neurologie wird vom Fachmagazin "FOCUS Gesundheit" in der Klinikliste 2024 als Nationale Fachklinik für die Behandlung von Multipler Sklerose und Schlaganfall ausgewiesen.