Dank und Wertschätzung für Pflegende Angehörige: 7. Aktionswoche mit Gala-Diner gestartet
Um Pflegenden Angehörigen besonders im Jahr der Corona-Pandemie Dank und Wertschätzung auszusprechen, wurden jetzt 250 Gala-Diners durch ganz Bielefeld gefahren. Es war der offizielle Start zur der 7. Aktionswoche für Pflegende Angehörige, dem Bielefelder Vorzeigeprojekt. In diesem Jahr hat die Pandemie wieder mehr zugelassen als noch 2020.
(stehend von links) Ingo Nürnberger, Matthias Rotter und Pastor Ulrich Pohl servieren den Pflegenden Angehörigen (sitzend von links) Alfred Schmalbeck, Dirk Wintzer und Helga Borutta Pastor Pohl das Gala-Diner.
„Ein Hoch auf Sie! Sie sind Helden der Pflege!“ Birgit Vogl, Leiterin Gerontopsychiatrischen Tagespflege des Evangelischen Klinikums Bethel an der Moltkestraße, hat zum offiziellen Start der Aktionswoche ihr Glas erhoben. Aufgrund der Corona-Pandemie ist es das erste Mal seit mehr als eineinhalb Jahren, dass Pflegende Angehörige die Einrichtung betreten dürfen, in der ihre zu Pflegenden betreut werden. Während die insgesamt 250 Gala-Diners zu den Pflegenden Angehörigen nach Hause oder zu einigen Tagespflegeeinrichtungen gefahren werden, wo sich wie hier kleine Gruppen treffen können, klingen zum ersten Mal die Sektgläser.
„Es war uns besonders wichtig, diese Veranstaltung durchzuführen um Dank zu sagen“, erklärt Pastor Ulrich Pohl, Schirmherr der Aktionswoche für Pflegende Angehörige und Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. „Schließlich stehen die Menschen, die gepflegt werden, oft im Fokus, nicht aber diejenigen, die die Pflege leisten. Und diese Menschen haben gerade im vergangenen Jahr besonders viel von dem geschultert, was sonst von Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern übernommen wird.“ Denn noch immer laufen Tagespflegeeinrichtungen nicht im Normalbetrieb. Das macht es besonders für diejenigen schwer, die vor der Pandemie noch keinen Platz in einer solchen Einrichtung hatten. „Es zeigt, wie wichtig es ist, dass wir alle vorstationären Angebote ausweiten“, sagt Sozialdezernent Ingo Nürnberger. „Ich finde auch den Austausch unter den Pflegenden Angehörigen wichtig, den die Aktionswoche zum Ziel hat“, ergänzt Matthias Rotter, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Denn auch Selbsthilfegruppen hatten und haben es zurzeit schwer– zum Leidwesen derer, die den Austausch dringend benötigen.
An diesem Abend stehen aber Dank und Wertschätzung im Vordergrund für die 14.000 Pflegenden Angehörigen in Bielefeld. Deswegen stehen jetzt dampfende Teller mit Süßkartoffelsuppe, Roast Beef oder Lachsfilet auf der Tafel. Inga Latussek, die gemeinsam mit ihrer Großmutter ihren Großvater pflegt: „Es war belastend, in der Pflege eines Angehörigen auch noch Angst zu haben, ihn anzustecken.“ Bis heute fällt die Umarmung manchmal weg. „Umso mehr ist dieser Abend gelungen, besonders für meine Oma. Die Gespräche tun gut.“ Und geschmeckt hat es auch.
Allgemeine Nachrichten
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie