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Deutschlandweit erste Universitätsprofessorin für Behindertenmedizin berufen

In Bielefeld wurde die Professur „Medizin für Menschen mit Behinderung, Schwerpunkt, psychische Gesundheit“ besetzt. Universitätsprofessorin Dr. med. Tanja Sappok hat jetzt ihre Berufungsurkunde vom Rektor der Universität Bielefeld erhalten. Ab Januar 2023 wird sie zudem Direktorin der neuen Universitätsklinik für Inklusive Medizin am Krankenhaus Mara in Bethel. Dort werden zukünftig Patientinnen und Patienten mit Behinderungen in universitätsmedizinischen Strukturen versorgt. Dabei können die angehenden Ärztinnen und Ärzte im Medizinstudium von Beginn an mit der medizinischen Behandlung von Menschen mit kognitiver oder schwerer Mehrfachbehinderung in Kontakt treten – ein Novum unter deutschen Krankenhäusern.

Inklusive Medizin in Bielefeld: Prof.‘in Dr. Tanja Sappok (Mitte) erhielt von Prof. Dr. Gerhard Sagerer (2.v.l.) die Berufungsurkunde. Prof.‘in Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät (l.), Dr. Rainer Norden (2.v.r.) und Dr. Matthias Ernst, Vorsitzender Geschäftsführer Krankenhaus Mara (r.), Foto: Manuel Bünemann
Deutschlandweit erste Universitätsprofessorin für Behindertenmedizin berufen
Inklusive Medizin in Bielefeld: Prof.‘in Dr. Tanja Sappok (Mitte) erhielt von Prof. Dr. Gerhard Sagerer (2.v.l.) die Berufungsurkunde. Prof.‘in Dr. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät (l.), Dr. Rainer Norden (2.v.r.) und Dr. Matthias Ernst, Vorsitzender Geschäftsführer Krankenhaus Mara (r.), Foto: Manuel Bünemann

„Medizin für Menschen mit Behinderungen ist bisher kein regulärer Bestandteil des Medizinstudiums an deutschen Universitäten. Im Modellstudiengang an der neuen Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld wird die Thematik erstmals mit Studienbeginn in die Lehre integriert“, erklärt Prof.‘in Sappok. Behindertenmedizin stelle weltweit ein Randgebiet der Medizin dar und stehe wenig im Fokus der universitären Forschung. Dabei sei eine spezialisierte medizinische Ausrichtung hier besonders wichtig: „Menschen mit einer kognitiven oder schweren Mehrfachbehinderung sind häufig krank: Nahezu jeder hat mindestens eine weitere körperliche Erkrankung und etwa jeder Dritte leidet an einer psychischen Krankheit.“

Deshalb wird das Zentrum für Behindertenmedizin im Krankenhaus Mara zu einer Universitätsklinik für Inklusive Medizin weiterentwickelt. Dabei handelt es sich um mehr als ein neues Etikett: „Bisher wurden Menschen mit Behinderungen internistisch und chirurgisch versorgt. Wir wollen zusätzlich ein psychiatrisches Behandlungsangebot etablieren.“, verrät Prof.‘in Sappok. „Ich bin froh und dankbar für die Möglichkeiten, die mit dieser Professur einhergehen“, sagt sie.

Dr. Rainer Norden, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, ist im Vorstand für die Universitätsmedizin zuständig. „Mit dieser W3-Professur entspricht die Medizinische Fakultät voll und ganz dem Konzept, das sie sich von Beginn an gegeben hat. Die Behindertenmedizin gehört zum Forschungsschwerpunkt der Universität und ist gleichzeitig ein traditionelles Arbeitsfeld in Bethel – hier verknüpft sich also die DNA Bethels mit der Lehre und Forschung der Medizinischen Fakultät.“

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, übergab die Berufungsurkunde in der Universität Bielefeld. Er hebt hervor: „Auch mit dieser Professur gehen wir neue Wege in der Medizinischen Fakultät OWL: Wir freuen uns auf die innovative Forschung und Lehre gemeinsam mit dem Klinikum im Bereich der Medizin für Menschen mit Behinderungen – ein Thema von hoher medizinischer und gesellschaftlicher Relevanz.“

Prof.‘in Dr. med. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL: „Wir begegnen den komplexen Anforderungen chronischer Erkrankungen und Behinderungen mit unserem Forschungsprofil an der Fakultät: Wir treiben die Grundlagenforschung in diesem Gebiet, aber vor allem auch die klinische Forschung und Versorgungsforschung voran. Die neue Professur ist ein großer Schritt auf diesem Weg, insbesondere auch, um die Versorgungssituation von Menschen mit Behinderungen mehr in den Blick zu nehmen und langfristig zu verbessern.“

Prof.‘in Dr. Tanja Sappok (52) wechselt vom Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin ans Krankenhaus Mara nach Bielefeld-Bethel. Im KEH war die Fachärztin für Neurologie, Nervenheilkunde und Psychiatrie und Psychotherapie Chefärztin des Behandlungszentrums für psychische Gesundheit bei Entwicklungsstörungen. In dieser Funktion richtete sie 2021 als Präsidentin des Europäischen Kongresses zu psychischer Gesundheit bei intellektueller Entwicklungsstörung einen internationalen Wissenschaftskongress mit großer Bedeutung für die Verbesserung der Diagnostik und Behandlung dieser Patientengruppe aus. Als Privatdozentin lehrte die gebürtige Heidelbergerin an der Berliner Charité. Die Mutter von drei erwachsenen Kindern verlegt ihren Lebensmittelpunkt in die Leineweberstadt und schafft zudem wieder etwas mehr räumliche Nähe zu ihrem Mann, der eine Professur für Pathologie in Marburg innehat.

Das Krankenhaus Mara in Bielefeld ist gemeinsam mit seinem Verbundkrankenhaus, dem Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), Teil des Universitätsklinikums OWL (UK OWL). Schwerpunkte sind die Epileptologie und die Behindertenmedizin. Die Klinik für Epileptologie ist bereits im November 2020 durch die Berufung von Prof. Dr. Christian Bien universitär geworden. Weitere Träger des UK OWL sind das Klinikum Bielefeld und das Klinikum Lippe.

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Krankenhaus Mara
Medizinische Fakultät der Universität Bielefeld

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Pressekontakt

Sandra Gruß

Leitung Unternehmenskommunikation


Tel: 0521 772-77060

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Unsere Auszeichnungen

Qualitätssiegel MRSA

Für ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) sind das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara vom MRE-Netzwerk Nordwest mit dem Qualitätssiegel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ausgezeichnet worden. Das Siegel wird nur an Krankenhäuser vergeben, die in 10 verschiedenen Qualitätszielen zur Verhinderung der Verbreitung von MRSA punkten.

Aktion Saubere Hände Gold

Mit dem Gold-Zertifikat für die Jahre 2024 und 2025 hat das Evangelische Klinikum Bethel die höchste Auszeichnung der "Aktion saubere Hände" für Maßnahmen zur Krankenhaushygiene erhalten.

https://www.aktion-sauberehaende.de/ash/ash/ _blank

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Das Evangelische Klinikum Bethel ist Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit, um unseren Patienten eine größtmögliche Sicherheit bei ihrer Behandlung zukommen zu lassen.

http://www.aps-ev.de/

Verstetigung Hygiene

Das Evangelische Klinikum Bethel wurde mit dem Siegel "Qualität und Transparenz" durch die Interreg Deutschland Nederland ausgezeichnet.

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