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Fake News über überlastete Notaufnahme wegen Impfnebenwirkungen
In den sozialen Netzwerken kursiert aktuell ein Video, das eine Schlange von Rettungswagen vor dem Haus Gilead I in Bethel zeigt. Laut Absender handele es sich um Bilder vom Wochenende, die einen Andrang wegen angeblicher Impfnebenwirkungen zeigten. Hierbei handelt es sich um eine Falschmeldung!
Aufnahmen wie diese sollten massenhafte Impfnebenwirkungen belegen. Dabei wurde die Schlange von Rettungswagen am 1. Februar 2021 vor dem Haus Gilead I aufgenommen. Der Grund: Blitzeis.
Das Video erreichte sowohl Lokalredaktionen wie Radio Bielefeld als auch Mitarbeitende des EvKB: In der Nachricht heißt es:
„Katastrophe heute morgen in den Impfzentren Lippe und Bielefeld. Nach meinen Quellen wurde erstmalig J&J auf freiwilliger Basis angeboten. Termine waren nicht notwendig, ein einfacher Nachweis soll ausgereicht haben. Impfteilnehmer u. a. unter 80, systemrelevante Lämmer und obdachlose (!). Die schwächsten der Schwachen. Das Experiment ist schief gegangen. Alle Kliniken sind voll und überlastet. Es gibt keine weiteren Informationen, die KHs können nicht mehr betreten werden. Ordnungsamt und Sicherheutsdienste überall. Habt ihr weitere Info? Aktiviert alle, die etwas heraus finden können. Bitte!!!!“
Dieses Gerücht ist schnell widerlegt: EvKB-Sprecherin Sandra Gruß nimmt dazu Stellung auf Anfrage von Radio Bielefeld: „Am Wochenende war in unseren Zentralen Notaufnahmen zwar im Normalbetrieb gut zu tun, es hat aber keine Aufnahmen wegen Impfnebenwirkungen gegeben. Auch Schlangen von Rettungswagen hat es nicht gegeben.“ Dass das Video zum einen nicht vom vergangenen Wochenende stammen kann und zum anderen keinen Einsatz wegen Impfnebenwirkungen dokumentiert, kann jeder selbst hören. Im Video wird ein Dialog gesprochen, der zeigt, dass die Rettungswagen aufgrund von Glatteisunfällen vor Ort sind. Das Video wurde also am Morgen des 1. Februar 2021 aufgenommen, als es Blitzeis in der Stadt gegeben hat. Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson werden zudem noch nicht verabreicht. „Fake-News wie diese tragen in der gegenwärtigen Situation nicht zur Beruhigung der Bevölkerung bei. Dieses Video in einen Zusammenhang mit der Nachricht beschriebenen Nachricht zu bringen ist unangemessen und geschmacklos.“, sagt Sandra Gruß.
Wer das Video oder die Nachricht erhält sollte es am besten nicht weiterverbreiten. Ein Hinweis an den Absender auf die enthaltenen Dialogzeilen kann helfen, die falschen Zusammenhänge zu entkräften. Das besagte Video wurde unter anderem von Bodo Schiffmann geteilt, der als Anhänger der Querdenker-Bewegung bekannt ist.
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