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Mettmannerin lässt sich Hirntumor von Bielefelder Spezialisten entfernen: „Ich wollte das aus dem Kopf haben!“
Der Tumor im Bereich ihrer rechten Schläfe war ein Zufallsbefund. Ein gutartiges Meningeom, das man beobachten muss, so die Radiologen. Als sich dieses jedoch bei der Kontroll-Untersuchung auf Golfballgröße verdoppelt hat, wendet sich Katja Oesinghaus (80) aus Mettmann auf Empfehlung an den Bielefelder Neurochirurgen Prof. Matthias Simon im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) in Bielefeld, dessen medizinischer Schwerpunkt in der Behandlung von Hirntumoren liegt.
Meningeome gehen von den Hirnhäuten aus und sind die häufigsten Tumore im Gehirn. Etwa 50 von 100.000 Menschen haben eine solche, meist gutartige Geschwulst im Kopf - oftmals, ohne es zu wissen, denn Symptome wie Krampfanfälle, neurologische Ausfallerscheinungen oder Persönlichkeitsveränderungen treten in der Regel erst nach Jahren auf, wenn der langsam wachsende Tumor im Schädel auf wichtige Hirn-Strukturen drückt. Bei Katja Oesinghaus gilt es nun, eine Entscheidung zu treffen: Jetzt operieren oder weiterhin das Wachstum beobachten? „So ein Eingriff am offenen Schädel ist ja - erst recht in meinem Alter - keine Lappalie und die möglichen Risiken von Gehirnblutung über Infektionen, Thrombosen bis zu bleibenden Schäden können einem schon Angst einjagen“, so die 80-Jährige Rheinländerin. „Aber ich habe mich bei Prof. Simon exzellent beraten gefühlt, und ich wollte das aus dem Kopf haben!“ „Wenn man solch einen Eingriff verschiebt, muss man aufpassen, dass man nicht im Verlauf einen viel größeren und damit schwieriger zu operierenden Tumor bei einer älteren, kränkeren Person mit höherem OP-Risiko vor sich hat“, erklärt der Neurochirurg. „Da die Patientin für ihr Alter in bester körperlicher Verfassung und der Tumor gut zugänglich und von wichtigen Strukturen noch genügend weit entfernt war, gab es für mich die klare Empfehlung zur OP.“ In einem zweistündigen Eingriff operiert Prof. Simon den Tumor von Katja Oesinghaus vollständig heraus - die feingewebliche Untersuchung bestätigt dessen Gutartigkeit. Nach einer Nacht auf der Intensivstation kann die Patientin schon auf die Normalstation verlegt und nach einer Woche entlassen werden. „Ich bin dankbar, dass alles so gut geklappt hat und es keine bösartige Form des Meningeoms war“, gesteht sie.
Und die Prognose? „Komplett entfernt, haben gutartige Grad I-Meningeome eine sehr gute Prognose“, berichtet Prof. Simon. „Ganz wichtig für den Heilungserfolg sind jedoch konsequente Verlaufskontrollen, um ein eventuelles Wiederauftreten des Tumors rechtzeitig zu entdecken.“ So ist auch Katja Oesinghaus drei Monate nach dem Eingriff zur Nachuntersuchung zurück in Bielefeld bei Prof. Simon: Das Kontroll-MRT sieht perfekt aus. Nächste Nachsorge in einem Jahr! „Ich bin zuversichtlich, dass der Tumor nicht nachwächst. Jetzt kann ich unbeschwert den Sommer im Garten genießen und die Spaziergänge mit Mann und Jagdhund!“
Das Mengiom: Weitere Zahlen-Daten Fakten
- Meningeome sind mit rund 25 Prozent sehr häufige Tumore im Gehirn.
- 85 Prozent dieser Tumore sind gutartig, jedoch nicht ungefährlich.
- Sie treten vermehrt ab einem Alter von 60 Jahren auf
- Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.
- Meningeome streuen nur extrem selten Metastasen.
- Die Tumore werden in unterschiedliche WHO-Grade I bis III eingeteilt. Diese Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedeutet: Je höher der WHO-Grad, umso schneller das Wachstum und umso häufiger wachsen die Tumoren nach.
- Heilungschancen hängen vom WHO-Grad ab und ob der Tumor vollständig entfernt werden konnte.
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Universitätsklinik für Neurochirurgie