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„Von Erfahrungen profitieren“ – Thoraxchirurgie des EvKB gibt Spezialwissen weiter
Besuch im Operationssaal: Das Team der Thoraxchirurgie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) in Bielefeld hat Kolleginnen und Kollegen aus deutschen und serbischen Universitäts- und weiteren renommierten Lungenkliniken eine noch selten angewandte Methode vorgeführt: Chefarzt Dr. Morris Beshay und sein Team demonstrierten, wie mithilfe modernster Instrumente aus den USA ein minimalinvasiver, video-assistierter Eingriff durchgeführt wird, um bei Patientinnen und Patienten mit einer Überblähung der Lunge (COPD) und auch seiner schweren Form, dem Lungenemphysem, das Lungenvolumen zu reduzieren. Das macht für die Betroffenen das Atmen wieder effizienter und effektiver.
Operation erfolgreich: Acht Thoraxchirurginnen und -chirurgen konnten als teils internationale Gäste an der OP teilnehmen.
„Die Methode VATS LVRS wird in Deutschland nur selten angewandt“, erklärt Beshay. „Das hängt mit der Sorge zusammen, an der Nahtstelle der verkleinerten Lunge könnte Luft in den Brustkorb austreten.“ Vor allem mit den neuesten und besten zur Verfügung stehenden Instrumenten sei diese Sorge unbegründet, so der Chefarzt. Da aber erst etwa fünf Kliniken in Europa diese Instrumente einsetzen, sind die Erfahrungen damit noch gering. Nicht so in der Thoraxchirurgie am EvKB. Das Universitätsklinikum in Bielefeld gehört auf diesem Gebiet zu den Häusern in Deutschland mit den größten Behandlungszahlen – und Dr. Morris Beshay als besonders erfahrener Thoraxchirurg. „Als interdisziplinäres Lungenzentrum, in dem wir Chirurgen mit den Internisten der Pneumologie zusammenarbeiten, behandeln wir rund 700 bis 800 Patientinnen und Patienten mit COPD bzw. Lungenemphysem im Jahr. Wir können sowohl endoskopische als auch chirurgische Therapie anbieten. 20 VATS LVRS-Operationen führt die Klinik pro Jahr durch, damit sind wir bundesweit spitze“, sagt Dr. Beshay. Ob operativ oder endoskopisch – für die Therapieentscheidung kommen viele Informationen zusammen: Lungenfunktion, die körperliche Belastbarkeit und die Herzfunktion. „Patientinnen und Patienten, die sich hier als geeignet zeigen, profitieren sehr von der demonstrierten Operation“, erklärt Beshay.
Für die acht Gäste aus Deutschland und Serbien standen bei der OP viele Details im Fokus. „Von jedem Operateur, den man besucht, kann man etwas dazulernen und von den Erfahrungen profitieren“, lautete das Fazit nach dem erfolgreichen Eingriff. Seinen großen Erfahrungsschatz gibt Beshay gerne weiter an Kolleginnen und Kollegen, so kann das erworbene Wissen auch in anderen Kliniken und Ländern Patientinnen und Patienten zugutekommen. Auch zu Methoden minimalinvasiver Lungenkrebsoperationen, z. B die uniportale oder biportale VATS Lobektomie, hält Beshay durch die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie zertifizierte Kurse für Thoraxchirurginnen und -chirurgen aus ganz Deutschland und dem Ausland an der Uni Witten/Herdecke.
Lungenzentrum Bethel
Klinik für Thoraxchirurgie
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