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Wie Kinder und Jugendliche sicher mit digitalen Medien umgehen

Kinder und Jugendlichen brauchen klare Vorgaben zum Umgang mit den digitalen Medien Foto: Adobe Stock

Kinder und Jugendlichen brauchen klare Vorgaben zum Umgang mit den digitalen Medien Foto: Adobe Stock

Beim Fachtag zu App- und Digitalkompetenz-Projekten der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) wurde das bundesweit einzigartige Medienkonzept der Klinik vorgestellt. Weiteres Thema waren die Forschungsergebnisse der Entwicklung einer therapiebegleitenden, transdiagnostischen App für Jugendliche.

Für Kinder und Jugendliche gehört die Nutzung von Smartphone, Tablet und Co. zu ihrem Alltag - denkt man einmal an das Homeschooling während der Corona-Pandemie. „Ob und wie man Smartphone, Tablet oder Spielekonsole nutzen darf, gehört zu den häufigsten Fragen von Kindern und Eltern“, berichten Dr. Katharin Hermenau, Psychologin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und Tim Emmrich, Leiter der Klinik, unisono. Diese Frage sei nicht leicht zu beantworten. Denn Mediennutzung könne nicht nur positive Effekte haben, sondern auch krankmachen und schaden.

Zu den Gefahren gehörten digitale Gewalterfahrungen wie Cybermobbing oder Cybergrooming – also die Anbahnung sexueller Kontakte durch Erwachsene, die sich als Gleichaltrige ausgeben. Auch eine Radikalisierung oder die Entwicklung von Mediensucht zählten dazu. „Schädlicher Medienkonsum kann die Entwicklung einer psychischen Erkrankung beeinflussen oder selbst zu einer psychischen Belastung werden“, erklärt Dr. Katharin Hermenau. Mediensucht sei inzwischen eine eigenständige Diagnose. „Deshalb ist es wichtig, den Blick bei der Behandlung auch auf die Mediennutzung und dessen Rolle im Störungsbild der Patienten zu richten, weil sie die psychische Störung negativ beeinflussen kann“, ergänzt Psychologin und Referentin beim Fachtag Ira-Katharina Petras von der Universitätsklinik in Aachen.

Vor diesem Hintergrund forscht die interdisziplinär aufgestellte Arbeitsgruppe Klinische Psychologie aus dem EvKB unter Leitung von Dr. Katharin Hermenau seit 2020 an Digitalkompetenzprojekten. Herzstück ist das bereits in die Praxis umgesetzte Medienkonzept der Klinik, das aus drei Bausteinen besteht. Erster Baustein ist das Medienleitbild der Klinik, das die Grundhaltung zum Umgang mit digitalen Medien spiegelt. Zweiter Baustein ist ein Baukasten mit Regeln zur Nutzung digitaler Medien. Das Konzept komplettieren Schulungen als dritter Baustein mit dem Ziel, die Digitalkompetenz von Kindern, Jugendlichen, Sorgeberechtigten und Mitarbeitenden der Klinik bedarfs- und altersgerecht zu stärken, für Gefahren und Risiken zu sensibilisieren und ihnen Strategien an die Hand zu geben, wie sie sich davor schützen können.

Das Schulungskonzept werde in seiner ganzheitlichen Bandbreite bislang ausschließlich im EvKB umgesetzt, in Teilen nutzten es mittlerweile auch weitere Häuser. „Wir haben sehr viele Anfragen bekommen. Das unterstreicht den Bedarf eines solchen Konzeptes und einem verantwortungsbewussten und gesundheitsfördernden Umgang mit Medien“, erläutert Ira-Katharina Petras.

Ebenfalls echte Pionierarbeit leistet die Arbeitsgruppe Klinische Psychologie aus dem EvKB in Zusammenarbeit mit circumradius, einem Entwickler von E-Mental-Health Programmen, bei der laufenden Programmierung der Therapie-App „Steps – mein Weg zum Ziel“. Dazu gaben Psychologin Sarah Wüllner und circumradius-Geschäftsführer Christoph Brosius, einen Einblick in die Forschungsergebnisse der vergangenen Projekte. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, ob eine therapiebegleitende App für Jugendliche die Brücke zwischen stationärer und ambulanter Behandlung schlagen kann. Erläutert wurden erste Ergebnisse sowie Herausforderungen. Dazu gehörten unter anderem die technische Umsetzung, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Corona-Pandemie mit ihren facettenreichen Auswirkungen. „Jede Erkenntnis bringt uns weiter. Wir möchten auch in Zukunft Vorreiter beim Thema digitale Medien bleiben“, fasst Katharin Hermenau zusammen.

Tipps für Eltern

„Eltern sollten sich dafür interessieren, was ihre Kinder in den digitalen Medien machen, sich damit beschäftigen und mit ihnen darüber sprechen“, sagt Ira-Katharina Petras. Spiele ein Kind in der analogen Welt beispielweise als Hobby Eishockey, dann würden Eltern sich in aller Regel damit auseinandersetzen – auch wenn die Aktivität nicht ihrem eigenen Interesse entspricht. Genauso sollten sie es in der digitalen Welt handhaben.

Bei der Frage, wie digitale Medien genutzt werden sollten, rät Sarah Wüllner Eltern dazu, mit ihren Kindern einen Mediennutzungsvertrag zu vereinbaren, der auch Teil des Medienkonzeptes im EvKB ist.

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Pressekontakt

Sandra Gruß

Leitung Unternehmenskommunikation


Tel: 0521 772-77060

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sandra.gruss@evkb.de

Manuel Bünemann

Unternehmenskommunikation


Tel: 0521 772-77063

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manuel.buenemann@evkb.de

Unsere Auszeichnungen

Qualitätssiegel MRSA

Für ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) sind das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) und das Krankenhaus Mara vom MRE-Netzwerk Nordwest mit dem Qualitätssiegel MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ausgezeichnet worden. Das Siegel wird nur an Krankenhäuser vergeben, die in 10 verschiedenen Qualitätszielen zur Verhinderung der Verbreitung von MRSA punkten.

Aktion Saubere Hände Gold

Mit dem Gold-Zertifikat für die Jahre 2024 und 2025 hat das Evangelische Klinikum Bethel die höchste Auszeichnung der "Aktion saubere Hände" für Maßnahmen zur Krankenhaushygiene erhalten.

https://www.aktion-sauberehaende.de/ash/ash/ _blank

Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

Das Evangelische Klinikum Bethel ist Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit, um unseren Patienten eine größtmögliche Sicherheit bei ihrer Behandlung zukommen zu lassen.

http://www.aps-ev.de/

Verstetigung Hygiene

Das Evangelische Klinikum Bethel wurde mit dem Siegel "Qualität und Transparenz" durch die Interreg Deutschland Nederland ausgezeichnet.

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