Allgemein- und Viszeralchirurgie
Herzlich willkommen!
Ob Darm, Magen, Speiseröhre, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse – wir haben die Expertise in Bielefeld für chirurgische Eingriffe des Bauchraums, des Verdauungstrakts, der Hormondrüsen sowie bei Hernien (Weichteilbrüchen) und akuten Entzündungen von Rumpf und Extremitäten. Unsere Universitätsklinik im Johannesstift suchen sowohl Patienten auf, die mit einer Krebserkrankung auf unser umfassendes Spezialwissen vertrauen können, als auch Patienten mit einer gutartigen Erkrankung. Alle können sich darauf verlassen, dass wir durch unsere Expertise und den hohen Grad der Kooperation mit weiteren Fachbereichen des EvKB das Bestmögliche für sie erreichen. Unser Anspruch ist, unsere Patienten so schonend wie möglich bei der Bewältigung ihrer Erkrankung zu helfen. Dafür stehen uns modernste minimalinvasive Verfahren („Röhrchen- oder Schlüsselloch-Chirurgie") einschließlich 4K-Laparoskopie-Systeme und der neuesten Generation des robotischen Operationssystems DaVinci zur Verfügung.
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)
Unter den häufigsten Krebserkrankungen weltweit liegt der Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) an achter Stelle. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkrankten 2013 in Deutschland ca. 5.100 Männer und 1.500 Frauen daran.
Im Wesentlichen werden zwei histologische Typen unterschieden:
- Plattenepithelkarzinom
- Adenokarzinom
Als generelle Risikofaktoren gelten vor allem der Tabak- und Alkoholkonsum, ein verminderter Verzehr von Gemüse und Obst. Das Übergewicht ist ein zusätzlicher Risikofaktor für das Adenokarzinom des Ösophagus, wie auch der Verzehr von sehr heißen Speisen. Auch Vorbestrahlung, Verätzungen mit Säuren oder Strikturen im Bereich der Speiseröhre können zu einem Ösophaguskarzinom führen.
Unser Team weist eine große Erfahrung und Kompetenz bei der Behandlung von gut- und bösartigen Speiseröhrenerkrankungen auf.
Symptomatik
Im frühen Stadium treten keine Beschwerden auf, erst im Verlauf kann es zu einem retrosternalen Druckgefühl, Schluckbeschwerden, Schmerzen beim Schluckakt, Heiserkeit und blutigem Erbrechen kommen.
Diagnostik
In erster Linie erfolgt eine Spiegelung des Ösophagus, Magens und Zwölffingerdarms (Duodenum). Bei Auffälligkeiten werden Gewebeproben entnommen und später mikroskopisch ausgewertet. Beim Nachweis eines Tumors wird eine Endosonographie angeschlossen. Wird die Bösartigkeit des Tumors nachgewiesen erfolgt neben der Endosonographie die Computertomographie des Brustkorbs und Bauchs, ergänzend meist auch eine Ultraschalluntersuchung. In besonderen Fällen erfolgt zur weiteren Abklärung eine Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie) ggf. auch der Bauchhöhle (Laparoskopie).
Der Stellenwert der Positronen-Emissionstomographie (PET/CT) beim Ösophaguskarzinom ist noch nicht endgültig geklärt. Sie dient der Beurteilung der Stoffwechselaktivität im Gewebe und wird meist nicht bei der ersten Diagnostik, sondern ggf. im Verlauf einer Behandlung und bei wissenschaftlichen Fragestellungen eingesetzt.
Therapie
Nach Abschluss aller Untersuchungen der Patienten werden die Befunde in der Tumorkonferenz, an der Kollegen aus allen beteiligten Fachdisziplinen beteiligt sind, sorgfältig diskutiert und ein Behandlungskonzept erstellt.
Tumorentfernung
Bei einem frühen Stadium des Ösophaguskarzinoms steht die Tumorentfernung im Vordergrund. Es muss dabei die Entscheidung getroffen werden zwischen einer möglichen lokalen endoskopischen und einer chirurgischen Therapie, bei der die gesamte Speiseröhre oder nur ein Teil der Speiseröhre und ein Teil des Magens entfernt werden. Dies wird maßgeblich von der Eindringtiefe und der Ausbreitung des Tumors bestimmt.
Im fortgeschrittenen Stadium werden hingegen eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie (definitive Radio-Chemotherapie) oder ein neoadjuvantes Behandlungskonzept eingesetzt, bei der ein Tumor vor einer geplanten Operation durch Strahlen- und Chemotherapie verkleinert wird. Nach einer 4 bis 6-wöchigen Pause erfolgt dann die Operation und im Anschluss daran eine weitere Chemotherapie. Durch diese Kombinationsbehandlung konnte die Prognose deutlich verbessert werden. Hier gilt es neben der Tumorausdehnung wichtige Begleiterkrankungen bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen.
Die Vorbereitung zur Operation erfolgt in unserer Sprechstunde, in der der bevorstehende Eingriff ausführlich besprochen wird und ggf. weitere Maßnahmen zur Besserung des Allgemeinzustands des Patienten eingeleitet werden.
Offene, minimalinvasive und Roboter-assistierte Operation
Bei der operativen Therapie wird in unserer Klinik vorwiegend ein offener Zugang zur Entfernung des Tumors favorisiert. Neben der eigentlichen Tumorresektion werden auch die entsprechenden Lymphknoten mit entfernt. Die Rekonstruktion nach der Tumorentfernung erfolgt durch den umgebildeten Magen (Magenschlauch) oder in besonderen Fällen mit Einsatz des Dickdarms. Außerdem werden auch die laparoskopischen Techniken und in Zukunft auch Roboter-assistierte Verfahren eingesetzt. Bei Nachweis einer Tumorstreuung in andere Organe ist eine operative Therapie jedoch nicht mehr sinnvoll.
Nach Abschluss der Therapie und ggf. auch im Verlauf einer konservativen Behandlung wird das weitere Vorgehen erneut in der Tumorkonferenz besprochen. Nachuntersuchungen erfolgen zunächst in vierteljährlichen Abständen.
Bei der Behandlung weit fortgeschrittener Tumore können nach einer Bougierung auch Stents in die Speiseröhre eingebracht werden, um dadurch eine Nahrungsaufnahme wieder zu ermöglichen. Dies erfordert die enge Kooperation mit unseren Gastroenterologen. Außerdem ist es möglich, endoskopisch oder durch eine kleine Operation eine Ernährungssonde in den Magen oder Dünndarm einzubringen.
Kontakt
Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Johannesstift
Schildescher Straße 99
33611
Bielefeld
Tel: 0521 772-77401 (Patientenanfragen)
Tel: 0521 772-77413 (Chefarztsekretariat)
Fax: 0521 772-77402
Klinikdirektor
Univ.-Prof. Dr. med.
Jan
Schulte am Esch