Urologie und Kinder- und Jugendurologie
Zentrum für computerassistierte und robotische Urologie OWL
Herzlich willkommen!
Urologische Beschwerden und Erkrankungen sind leider noch immer Tabuthemen. Sie sind häufig mit Scham verbunden und die Hemmschwelle der Betroffenen ist oftmals groß. Wir begegnen unseren Patienten mit besonderem Verständnis und immer mit dem Wissen: Menschen mit urologischen Erkrankungen kann auf vielfältige Weise geholfen werden.
Wir behandeln alle Erkrankungen des männlichen und weiblichen Harntrakts sowie des männlichen Genitals im Kindes- und Erwachsenenalter. Schwerpunkte liegen in der stationären und ambulanten Behandlung von Prostata-, Nierenzell-, Blasen-, Harnleiter-, Nierenbecken- und Hodenkrebs sowie Nebennierentumoren. Auch bei Inkontinenz, gutartiger Prostatavergrößerung, Harnsteinleiden und in der Kinderurologie sind wir hochkompetente und vertrauensvolle Ansprechpartner.
Unsere Klinik im Johannesstift ist ein Zentrum für computerassistierte und robotische Urologie und wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft als Uroonkologisches Zentrum zertifiziert.
Die wichtigsten Fragen zu Prostatakrebs
Vorsorgeuntersuchungen gehören zu einem gesunden Lebensstil. Das gilt auch für Männer, die das Angebot einer Früherkennungsuntersuchung zu Prostatakrebs regelmäßig nutzen sollten. Informationen gibt es hier: Prof. Dr. med. Jesco Pfitzenmaier, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinder- und Jugendurologie am EvKB, antwortet auf besonders häufig gestellte Fragen zum Prostatakarzinom.
Wie viele Männer erkranken an Prostatakrebs?
Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung.
Wie gefährlich ist das Prostatakarzinom?
Prostatakrebs kann gefährlich sein. Es sterben jährlich 13.000 Männer daran.
Wie gut sind die Heilungschancen?
Die modernen Behandlungsmethoden eröffnen sehr gute Überlebens- und sogar Heilungschancen bei 90 Prozent der betroffenen Patienten
Wie wichtig ist die Früherkennungsuntersuchung?
Die Untersuchung zur Krebsfrüherkennung ist enorm wichtig, denn wenn der Tumor frühzeitig entdeckt wird, können beispielsweise Metastasenbildung oder Blutungen verhindert werden.
Ab welchem Alter zur Früherkennungsuntersuchung?
Normalerweise beginnt man mit der Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr. Empfohlen wird das 40. Lebensjahr, wenn Vater oder Bruder am Prostatakarzinom erkrankt sind.
Wie aussagekräftig ist die Früherkennungsuntersuchung?
Die Kombination unterschiedlicher Untersuchungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig aggressive Tumore zu entdecken.
Wie wichtig und aussagekräftig ist eigentlich der PSA-Wert?
80 – 85 Prozent der Prostatakarzinome werden über eine veränderten PSA-Wert entdeckt.
Das bedeutet nicht, dass eine Erhöhung des PSA-Wertes automatisch bedeutet, dass ein Prostatakarzinom vorliegt. Der PSA-Wert kann auch durch eine Entzündung, eine gutartige Prostataerkrankung oder ein Trauma erhöht sein. Bei einer Veränderung des PSA-Wertes müssen wir genau abklären, was dahintersteckt.
Muss beim Prostatakarzinom immer operiert werden?
Nein, überhaupt nicht. Es ist ganz wichtig mit dem Patienten und seinen Angehörigen zu sprechen, welche Therapiemöglichkeiten es mit allen Vor- und Nachteilen gibt. Unsere Grundlage sind die Befunde und vor allem das Gespräch mit dem Patienten, der seine Lebenssituation am besten kennt und selbst entscheidet.
Wann muss eigentlich eine Biopsie gemacht werden?
Es gibt verschiedene Richtwerte, wann eine Biopsie der Prostata erfolgen sollte. das ist einmal der erhöhte PSA-Wert und der Anstieg des Wertes über einen bestimmten Zeitraum oder eine auffällig rektale Untersuchung.
Was ist eigentlich eine Biopsie?
Bei der Biopsie werden mit Hilfe einer Nadel Proben aus der Prostata genommen. Diese Proben werden von einem Pathologen untersucht. Er kann so feststellen, ob eine Tumorerkrankung vorliegt oder nicht.
Ist eine Biopsie nicht schmerzhaft?
Auf keinen Fall. Das kann ich deswegen so sicher sagen, weil wir eine Biopsie unter einer Betäubung durchführen, so dass der Patient nichts mitbekommt.
Wann wird eigentlich operiert?
Die Operation ist nur eine von vielen Therapiemöglichkeiten, mit der wir die Tumorerkrankung heilen können. Tendenziell werden eher jüngere Patienten operiert und ältere Patienten beispielsweise mit einer Strahlentherapie behandelt. Mögliche Risiken der Operation können bei älteren Patienten eher auftreten als bei jüngeren.
Kann Prostatakrebs geheilt werden?
Das Ziel aller Behandlungsverfahren ist die Heilung vom Tumor. Dafür müssen leider in dem ein oder anderen Fall Risiken in Kauf genommen werden. Die Nebenwirkungen, über die sich die Patienten am meisten sorgen, sind die Inkontinenz und die Impotenz.
Wie hoch ist das Risiko einer Inkontinenz?
Wir rechnen heutzutage mit einer Inkontinenzrate von circa 5 Prozent. Wichtig zu wissen ist, dass es kaum noch eine komplette Inkontinenz ist, wie vor vielen Jahren. Zusätzlich gibt es viele Möglichkeiten, den Männern durch konservative Methoden oder kleinere Operationen zu helfen.
Wie hoch ist das Risiko einer Impotenz?
Leider tritt eine Impotenz nach Operationen häufiger auf als eine Inkontinenz.
Es gibt aber auch hier medikamentöse Ansätze, mit denen eine Potenz nach der OP erreicht werden kann. Und wenn das nicht ausreicht, haben wir die Möglichkeit Penisschwellkörper zu implantieren, die eine gute Zufriedenheit bei beiden Sexualpartnern schaffen.
Welche Vorteile bringt die roboterassistierte Operation?
Die meisten der Prostatakrebsoperationen werden minimalinvasiv und in unserer Klinik roboterassistiert gemacht. Die Vorteile sind ein geringerer Blutverlust und deutlich schnellere Erholungszeiten. Der Patient kann früher wieder an seinem Lebensalltag teilnehmen.
Die roboterassistierte Chirurgie wird in der Urologie auch bei Operationen der Nieren und Blase eingesetzt. Und zwar nicht nur bei bösartigen Erkrankungen, sondern auch bei gutartigen arbeiten wir mit dem System DaVinci - so der Name des Robotersystems - weil die Vorteile für die Patientinnen und Patienten deutlich sind.
Klinikforum ONLINE: Prostatakrebs
Am 23. Juni 2020 wurde das erst Klinikforum ONLINE zum Thema Prostatakrebs im Evangelischen Klinikum Bethel als Livestream gesendet.
Hier finden Sie die Aufzeichnung.
Kontakt
Klinik für Urologie und Kinder- und Jugendurologie
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Johannesstift
Schildescher Straße 99
33611
Bielefeld
Chefarzt
Prof. Dr. med.
Jesco
Pfitzenmaier
"FOCUS" empfiehlt
Die Klinik für Urologie und Kinder- und Jugendurologie wird vom Fachmagazin "FOCUS Gesundheit" in der Klinikliste 2024 als Nationale Fachklinik für die Behandlung von Erkrankungen der Prostata und Blasenkrebs ausgewiesen.