Urologie und Kinder- und Jugendurologie
Zentrum für computerassistierte und robotische Urologie OWL
Herzlich willkommen!
Urologische Beschwerden und Erkrankungen sind leider noch immer Tabuthemen. Sie sind häufig mit Scham verbunden und die Hemmschwelle der Betroffenen ist oftmals groß. Wir begegnen unseren Patienten mit besonderem Verständnis und immer mit dem Wissen: Menschen mit urologischen Erkrankungen kann auf vielfältige Weise geholfen werden.
Wir behandeln alle Erkrankungen des männlichen und weiblichen Harntrakts sowie des männlichen Genitals im Kindes- und Erwachsenenalter. Schwerpunkte liegen in der stationären und ambulanten Behandlung von Prostata-, Nierenzell-, Blasen-, Harnleiter-, Nierenbecken- und Hodenkrebs sowie Nebennierentumoren. Auch bei Inkontinenz, gutartiger Prostatavergrößerung, Harnsteinleiden und in der Kinderurologie sind wir hochkompetente und vertrauensvolle Ansprechpartner.
Unsere Klinik im Johannesstift ist ein Zentrum für computerassistierte und robotische Urologie und wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft als Uroonkologisches Zentrum zertifiziert.
Gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie, BPH)
Die gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie, BPH) gehört zu den „Volkskrankheiten“ und ist die häufigste gutartige Erkrankung des Manns. Sie betrifft damit früher oder später fast jeden Mann (50 Prozent der 50-Jährigen sind betroffen, mit höherem Alter steigende Zahlen). Nicht jede vergrößerte Prostata macht Beschwerden. Für Patienten jedoch, bei denen eine medikamentöse Therapie zur Besserung der Symptome nicht ausreicht und um Langzeitfolgen der gutartigen Prostatavergrößerung zu verhindern (Blasensteine, wiederkehrende Harnwegsinfekte, Nierenschäden durch Urinaufstau), bieten wir in unserer Klinik eine Vielzahl schonender und effektiver Therapiealternativen:
Minimal-invasive Verfahren
Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P)
Die TUR-P ist als Standardverfahren noch immer die am häufigsten benutzte Technik: Hierbei wird mit einer über die Harnröhre eingebrachten Elektroschlinge das Gewebe ausgeschält, entstandene Blutungen werden mittels Strom verödet. Das „Aushobeln“ des Prostatagewebes kann man sich wie das Ausschälen von Fruchtfleisch aus einer Apfelsine vorstellen, wobei die Schale bestehen bleibt. Über eine kleine Kamera kann der Operateur exakt kontrollieren, wo er Gewebe entfernt. Das entfernte Prostatagewebe kann aufgefangen und vom Pathologen genau auf bösartige Zellen untersucht werden.
Eine technische Weiterentwicklung dieses Verfahrens stellt die sogenannte „bipolare Resektion“ dar. Hierbei erfolgen Stromzufluss- und -abfluss direkt über das Instrument. Der Stromweg durch das Gewebe des Patienten zur Neutralelektrode auf der Haut mit möglichen Nebenwirkungen wird hierdurch überflüssig. Zusätzlich kann bei dieser Technik anstelle der üblichen Spülflüssigkeit eine gut verträgliche physiologische Kochsalzlösung verwendet werden. So lässt sich das riskante Eindringen von Spülflüssigkeit in den Blutkreislauf (sog. Einschwemmphänomen oder TUR-Syndrom) mit den daraus entstehenden Nebenwirkungen vermeiden.
Greenlight-Laser
Die Technik des Greenlight-Lasers beruht auf einer Verdampfung der Zellen mittels grünen Lichts, auf das besonders das gut durchblutete Prostatagewebe reagiert. Die Eindringtiefe ist gering, somit ist ein präzises Entfernen Schicht für Schicht möglich, ohne die Gefahr der Verletzung von tieferliegenden Strukturen wie zum Beispiel Nerven. Man spricht daher auch vom Greenlight-Laser als „Lichtskalpell“. Durch dieses nahezu unblutige Vorgehen eignet es sich besonders für Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten wie zum Beispiel ASS. Direkt nach der Operation zeigt sich bereits eine Beschwerdebesserung und die Patienten müssen meist nicht länger als ein bis zwei Tage im Krankenhaus verbleiben. Da bei dieser Methode kein Gewebe für den Pathologen gewonnen werden kann, kommt es nur zum Einsatz, wenn man eine bösartige Prostatavergrößerung ausschließen kann.
Transurethrale Resektion in Saline (TURiS) Plasma-Vaporisation
Dieses innovative OP-Verfahren benutzt eine gut verträgliche Kochsalzlösung zur Blasenfüllung und reduziert dadurch mögliche Nebenwirkungen durch Eindringen von Spülflüssigkeit in den Blutkreislauf (sogenanntes Einschwemmphänomen). Mittels einer speziellen Vaporisationselektrode werden die Prostataschichten gezielt verdampft und die Oberfläche gleichzeitig verschorft ohne dabei hohe Temperaturen zu entwickeln, die tieferliegendes Gewebe wie zum Beispiel Nerven schädigen könnten (sogenannte Kalte Vaporisation). Über eine zweite Elektrode kann ähnlich wie bei der klassischen TUR-P Prostatagewebe mittels Strom abgehobelt und zur weiteren Untersuchung zum Pathologen eingesendet werden. Zusammen führt dies zu einem außerordentlich blut- und nebenwirkungsarmen Operieren mit kurzen OP-Zeiten, so dass die TURiS ein sehr schonendes Verfahren darstellt.
Offenes Operationsverfahren
Offene Prostatektomie
Im Gegensatz zu den oben genannten minimal-invasiven Verfahren wird bei dieser Operationsmethode das betroffene Gewebe über einen kleinen Bauchschnitt aus der Prostatakapsel geschält. Diese Technik wird inzwischen nur noch bei sehr großen Prostatadrüsen angewendet oder wenn eine minimal-invasive Technik aus anderen Gründen nicht möglich ist.
Kontakt
Klinik für Urologie und Kinder- und Jugendurologie
Zentrum für computerassistierte und robotische Urologie OWL
Johannesstift
Schildescher Straße 99
33611
Bielefeld
Chefarzt
Prof. Dr. med.
Jesco
Pfitzenmaier
"FOCUS" empfiehlt
Die Klinik für Urologie und Kinder- und Jugendurologie wird vom Fachmagazin "FOCUS Gesundheit" in der Klinikliste 2024 als Nationale Fachklinik für die Behandlung von Erkrankungen der Prostata und Blasenkrebs ausgewiesen.
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Die wichtigsten Fragen zu Prostatakrebs
Prof. Dr. Jesco Pfitzenmaier, Chefarzt der Klinik für Urologie, beantwortet die häufigsten Fragen zu Prostatakrebs transparent und nachvollziehbar.