Neurochirurgie
Herzlich willkommen in unserer Universitätsklinik!
Jede Erkrankung, die an die Grundlagen unserer Existenz geht, konfrontiert mit Ängsten. Wir sind uns deshalb stets bewusst, dass für die Heilung unserer Patienten Einfühlungsvermögen und Verständnis ebenso wichtig sind wie Fachkompetenz und Hightech-Behandlung. Wir verbinden das Menschliche mit moderner Medizin – von der Diagnose über die Operation bis hin zur Schmerztherapie. Mit dem Bewusstsein, dass wir in unserer Klinik Menschen behandeln – und keine Krankheiten.
In einer der größten Kliniken ihrer Art, die mit allen Techniken der modernen Medizin das gesamte Spektrum der Neurochirurgie abdeckt, sind wir spezialisiert auf Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns, des Rückenmarks und ihrer Hüllen, des Nervensystems und der Wirbelsäule bei Erwachsenen und Kindern. Unsere Epilepsiechirurgie mit dem Krankenhaus Mara nimmt international eine Spitzenstellung ein.
Die wichtigsten Fragen zu Hirntumoren
Die Diagnose Hirntumor katapultiert die Betroffenen oft von einer Sekunde zur anderen aus der Laufbahn. Dennoch ist es gerade bei Hirntumoren, wie bei jedem anderen Krankheitsbild, äußerst wichtig, auf verlässliche Informationen zurückzugreifen. Es gibt unterschiedlichen Formen von Tumoren und damit auch unterschiedliche Therapien. Prof. Dr. med. Matthias Simon, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am EvKB, beantwortet besonders häufig gestellte Fragen zum Thema Hirntumore.
Welche Hirntumore treten am häufigsten auf und wie häufig sind sie?
Die häufigsten Hirntumore entstehen nicht ursprünglich im Gehirn, sondern rühren von anderen Krebserkrankungen her. Sie werden Hirnmetastasen oder auch zerebrale Metastasen genannt.
Viele dieser Tumore müssen nicht operiert werden. In unserem Fach werden vor allem Hirntumore operiert wie beispielsweise Meningeome operiert, die aus Zellen der Hirnhaut entstehen. Darüber hinaus unterscheiden wir zwischen bösartigen und gutartigen Tumoren, die von den Stützzellen des Hirns ausgehen. Es gibt Tumore, die von den Hirnnerven ausgehen. Der Fachausdruck ist Akustikusneurinome oder welche, die ihren Ursprung in der Hirnanhangdrüse haben und als Hypophysenadenom bezeichnet werden.
Wie häufig treten Hirntumore auf?
Wenn man von Hirnmetastasen absieht, erkranken vielleicht 20 Menschen auf 100.000 im Jahr an einem Gehirntumor. Im Vergleich dazu tritt Lungenkrebs doppelt so häufig und Brustkrebs fünf Mal so häufig auf.
Ist die Entstehung eines Gehirntumors genetisch bedingt?
Es gibt eine genetische Komponenten, die wie bei vielen anderen Tumorerkrankungen auch bei Gehirntumoren mitspielt. Wenn man modellhaft rechnet, kommt man zu einem Ergebnis, dass 30 Prozent des Risikos wahrscheinlich genetisch bedingt sind.
Kann man Hirntumore heilen?
Ja, das kann man. Viele Hirntumore sind so gut abgegrenzt, dass man sie chirurgisch völlig entfernen kann. Sie kommen dann auch über eine längere Zeit nicht wieder.
Sind starke Kopfschmerzen über längere Zeit ein Anzeichen für einen Hirntumor?
Die meisten Leute mit einem Hirntumor haben Kopfschmerzen oder ähnliche Beschwerden, aber zum Glück haben nur ein ganz kleiner Teil der Menschen mit Kopfschmerzen einen Hirntumor.
Kann ein Hirntumor epileptische Anfälle auslösen?
Es ist gar nicht selten, dass man durch einen epileptischen Anfall zur Diagnose Hirntumor kommt. Wenn ein Erwachsener einen ersten epileptischen Anfall hat, muss gecheckt werden, ob sich dahinter ein Tumor verbirgt. Es gibt Tumorarten, da gehören epileptische Anfälle zum Krankheitsbild dazu. Wir beschäftigen uns hier im EvKB in der sogenannten Epilepsiechirurgie schwerpunktmäßig mit solchen Patientinnen und Patienten.
Wann operiert man einen Hirntumor?
In den meisten Fällen muss man operieren. Es ist da etwas im Kopf, was da nicht hingehört und aufs Gehirn drückt. In jedem Fall müssen wir eine Probe entnehmen, um überhaupt zu wissen, mit was wir es zu tun haben, um dann eine Therapie umsetzen zu können. Es gibt recht gute Zahlen, die belegen, dass es den Patientinnen und Patienten weiterhilft, wenn man Tumormasse wegnimmt. Wieviel? Das muss man ausbalancieren und gegen das Risiko einer OP abwägen.
Muss ich mit Beeinträchtigungen nach einer OP rechnen und wenn ja, mit welchen?
Eine allgemeingültige Aussage gibt es da nicht. Es hängt von der Größe des Tumors ab und vor allem, wo er liegt. Das Gehirn ist in Zonen eingeteilt. Wenn der Tumor in einer sogenannten nicht eloquenten Zone liegt, hat man wenig Folgen. In anderen Zonen, zum Beispiel in der Nähe des Sprachzentrums, müssen wir noch vorsichtiger sein als ohnehin schon. Da können kleinste Komplikationen schwere Schäden hervorrufen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es abgesehen von der OP?
Es gibt einzelne Tumoren, bei denen wir überlegen können, ob wir operieren oder eine strahlenchirurgische Operation machen.
Welche Behandlungen schließen sich an die OP an?
Die Nachbehandlung hängt davon ab, was für ein Tumor es ist. In vielen Fällen sind bildgebende Kontrollen ausreichend. So kann man kontrollieren, ob der Tumor wieder auftritt. In anderen Fällen müssen wir eine Strahlen und/oder Chemotherapie durchführen.
Welche technischen Entwicklungen der letzten 10 Jahre haben die Operation und Behandlung von Hirntumoren verändert?
Auf Seiten der Neurochirurgie haben sich die Mikroskope deutlich verbessert. Wir können bei der Operation exakt navigieren und zum Erhalt der Funktionen werden die Methoden flächendeckend besser. Und die Entwicklung in anderen Disziplinen wir der Neuroradiologie, bei den Strahlentherapeuten und in der Onkologe, also das interdisziplinäre Arbeiten hilft vielen betroffenen Menschen.
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Klinikdirektor
Univ.-Prof. Dr. med.
Matthias
Simon
"FOCUS" empfiehlt
Univ.-Prof. Dr. med. Matthias Simon wird vom Fachmagazin "FOCUS Gesundheit" in der Liste der Top-Mediziner 2024 als Experte für Neurochirurgie ausgewiesen. Die Universitätsklinik für Neurochirurgie wird als Nationale Fachklinik für die Behandlung von Hirntumoren und für Wirbelsäulenchirurgie empfohlen.