Allgemein- und Viszeralchirurgie
Herzlich willkommen!
Ob Darm, Magen, Speiseröhre, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse – wir haben die Expertise in Bielefeld für chirurgische Eingriffe des Bauchraums, des Verdauungstrakts, der Hormondrüsen sowie bei Hernien (Weichteilbrüchen) und akuten Entzündungen von Rumpf und Extremitäten. Unsere Universitätsklinik im Johannesstift suchen sowohl Patienten auf, die mit einer Krebserkrankung auf unser umfassendes Spezialwissen vertrauen können, als auch Patienten mit einer gutartigen Erkrankung. Alle können sich darauf verlassen, dass wir durch unsere Expertise und den hohen Grad der Kooperation mit weiteren Fachbereichen des EvKB das Bestmögliche für sie erreichen. Unser Anspruch ist, unsere Patienten so schonend wie möglich bei der Bewältigung ihrer Erkrankung zu helfen. Dafür stehen uns modernste minimalinvasive Verfahren („Röhrchen- oder Schlüsselloch-Chirurgie") einschließlich 4K-Laparoskopie-Systeme und der neuesten Generation des robotischen Operationssystems DaVinci zur Verfügung.
Minimalinvasive Chirurgie
Die minimalinvasive Chirurgie bezeichnet sogenannte Eingriffe durch die menschlichen Körperöffnungen sowie per „Schlüsselloch-Technik“. Bei der Schlüsselloch-Technik wird der übliche große Bauchschnitt durch lediglich einige 5 bis 12 Millimeter kleine Einstiche ersetzt. Über diese können die Operateure verschiedene Instrumente wechselweise für die Operation verwenden. Für eine gute Darstellung wird eine Videokamera in die Bauchhöhle eingebracht. Auf diese Weise kann man am betroffenen Organ besonders präzise und schonend die Schnitte durchführen, ohne dabei umgebende Strukturen zu verletzen. Die Laparoskopie gilt heutzutage als Standardzugang in der Behandlung sowohl gutartiger als auch bösartiger Erkrankungen der Bauchorgane.
Vorteile für minimalinvasiv operierte Patienten:
- Weniger Schmerz
- Geringerer Blutverlust
- Raschere Wiederherstellung der Darmfunktion
- Verkürzte Krankenhausaufenthaltsdauer
- Geringe Immunsuppression
- Schnellere Genesung
- Besseres kosmetisches Ergebnis
- Verringertes Auftreten von Verwachsungen und Narbenbrüchen
- Verbessertes onkologisches Ergebnis
Aufgrund der vielen Vorteile, von denen die Patienten bei minimalinvasiven Eingriffen profitieren, werden diese Eingriffstechniken an vielen Stellen der klassischen offenen Chirurgie vorgezogen. Zu den Eingriffen, die in unserer Klinik mit modernsten Instrumenten und Medizinprodukten standard- und routinemäßig minimal-invasiv durchgeführt werden zählen:
- Refluxchirurgie und Zwerchfellbruchchirurgie
- Speiseröhrenentfernung (gut- oder bösartig)
- Magen (gut- oder bösartig, Teil- oder Komplettentfernung)
- Bauchspeicheldrüse (gut- oder bösartig, Teil- oder Komplettentfernung)
- Lebergeschwülste (gut- oder bösartig)
- Gallenblasenentfernung
- Bilnddarmentfernung
- Milzentfernung
- Dünn-, Dick- und Mastdarm (gut- oder bösartig, Teil- oder Komplettentfernung)
- Mastdarmfixation bei Prolaps
- Leisten- und Narbenbruchchirurgie
- Nebennierenentfernung (gut- oder bösartig)
- Schilddrüse und Nebenschilddrüse
Chirurgie der nächsten Generation: Roboter-unterstützte Eingriffe mit DaVinci
Robotische Systeme sind in der minimalinvasiven Chirurgie eine vielversprechende Weiterentwicklung. Unsere Klinik ist eine der wenigen Bauchchirurgien Deutschlands, die mit einem Robotersystem operieren. Bei uns kommt mit dem DaVinci Xi-System das derzeit aktuelle und modernste System zum Einsatz.
Mit Einführung der minimalinvasiven Chirurgie mussten die Operateure lernen, mit einem zweidimensionalen Videobild zu operieren sowie mit Instrumenten, die sehr lang und daher einer großen Hebelwirkung ausgesetzt sind. Diese Einschränkungen werden mithilfe des robotischen Systems ausgeglichen. Von der neuen Präzision profitieren unsere Patienten.
Ein Chirurg mit vier Armen
Über vier Röhrchen – also vier kleine Bauchschnitte – werden Instrumente und Videokamera in den Bauchraum des Patienten eingebracht. Der Chirurg sitzt im selben OP-Saal an einer Konsole mit zwei Handgriffen und mehreren Fußpedalen und lenkt den Roboter unter visueller Kontrolle durch eine Art 3D-Brille. Seine Hand- und Fingerbewegungen werden miniaturisiert und hochpräzise auf die OP-Instrumente übersetzt. So führt der Roboter ausschließlich die Bewegungen aus, die der Operateur vorgibt.
Welche Vorteile hat der Einsatz des Roboters?
Die übertragenen Bewegungen sind insbesondere in schwer zugänglichen Regionen des Körpers deutlich feiner und präziser als bei Zugängen über große Schnitte. Mit sieben Freiheitsgraden sind die Instrumente so gelenkig wie die menschliche Hand und sehr genau – der Roboter kann sogar ungewolltes feines Händezittern des Operateurs herausfiltern. Bei einer bis zu 15-fachen Vergrößerung der 3D-Optik in hochauflösender Bildqualität kann der Operateur feinste Gewebestrukturen erkennen und unter bester Sicht und Ausleuchtung operieren. Grundsätzlich erleichtert das Robotersystem zudem den Zugang zu entlegeneren Bereichen des Körpers, welche selbst über große Schnitte schwer zu erreichen sind. Hierzu gehören vor allem der Beckenraum, der obere und hintere Bauchraum und die Brusthöhle.
Ist eine Operation mit dem DaVinci für den Patienten weniger belastend?
Jede Form von minimalinvasiven Eingriffen erspart dem Patienten größere Schnitte und ist mit weniger Schmerzen sowie schnellerer Genesung einhergehend. Mit dem Roboter besteht zusätzlich die Möglichkeit diese Vorteile der Schlüssellochchirurgie auch bei komplexeren Eingriffen zu nutzen. Wir als Allgemein- und Bauchchirurgen führen derzeit im EvKB vor allem Operationen bei allen entzündlichen und Tumor-bedingten Erkrankungen des Dickdarms, ebenso wie bei Operationen der Speiseröhre (u. a. Refluxerkrankung und krankhafte Verengung (Achalasie)) sowie des Magens und der Leber durch.
Vernetzter OP-Tisch sorgt für perfekte Lage
In Bielefeld haben wir als erstes Klinikum in Deutschland die neueste Generation des OP-Roboters in Kombination mit einem hochmodernen Operationstisch in Betrieb genommen. Dieser Tisch ist mit dem Roboter vernetzt und die Chirurgen können ihn während der laufenden Operation so bewegen, dass immer die optimale Neigung des Tisches besteht. Die Operationen sind dadurch deutlich kürzer und flexibler durchführbar und damit schonender für Sie als Patientinnen und Patienten.
Keine Angst vor dem Roboter!
„Roboter“ ist eigentlich das falsche Wort. Bei dem DaVinci-System handelt es sich nicht um eine selbst agierende oder gar selbst denkende Maschine, sondern um ein hochkomplexes OP-Instrument, welches immer und ausschließlich vom Operateur bedient wird, der direkt neben dem OP-Tisch an einer Steuerkonsole sitzt. Das DaVinci-System ist der verlängerte Arm des Chirurgen! Der Mensch hat die Kontrolle, die Maschine ist sein Werkzeug. Es sitzt zudem immer ein erfahrener chirurgischer Operationsassistent steril am Tisch, welcher nicht nur über ein weiteres Röhrchen den Operateur bei seinem Eingriff unterstützen kann.
Welche Form der robotischen Chirurgie wir auch immer Ihnen anbieten: Ihre Sicherheit und die Ergebnisse unserer Behandlung müssen und können sich jederzeit am jeweiligen Stand der chirurgischen Medizin messen lassen - das ist unser Anspruch!
Wer profitiert besonders von der neuen OP-Methode?
Übergewichtige und ältere Menschen sowie Patienten mit Erkrankungen in besonders schwer zu erreichenden Bereichen der Bauchhöhle. Fortgeschrittene Tumore, die schon in Nachbarorgane eingewachsen sind oder Voroperationen mit sehr starken Verwachsungen lassen sich auf diese Weise manchmal nicht gut operieren. Bei solchen Patienten sind die herkömmlichen Operationsverfahren besser geeignet.
Kontakt
Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Johannesstift
Schildescher Straße 99
33611
Bielefeld
Tel: 0521 772-77401 (Patientenanfragen)
Tel: 0521 772-77413 (Chefarztsekretariat)
Fax: 0521 772-77402
Klinikdirektor
Univ.-Prof. Dr. med.
Jan
Schulte am Esch