Psychiatrie und Psychotherapie
Forschungsabteilung
Ambulante Psychotherapie in der Behandlung nicht-affektiver Psychosen
Projektleitung
Dr. rer. nat.
Silvia
Carvalho Fernando
Diplom-Psychologin
Tel: +49 521 - 772 7 94 60
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Kooperationspartner
- LWL-Klinik Marsberg, LWL-Klinik Paderborn und LWL-Klinik Gütersloh
Projektbeschreibung
Patienten mit nicht-affektiven Psychosen (d. h. schizophrenen oder schizoaffektiven Störungen), die sich in einer Psychiatrischen Institutsambulanz in Behandlung befinden, erfüllen praktisch immer die Kriterien einer schweren psychischen Erkrankung mit einer Erkrankungsdauer von mindestens zwei Jahren und einer relevanten, durch die Erkrankung hervorgerufene psychosoziale Beeinträchtigung. Obwohl Patienten mit nicht-affektiven Psychosen einen hohen Hilfebedarf aufweisen und zum Kernklientel psychiatrischer Einrichtungen gehören, haben sie häufig keinen Zugang zur ambulanten Richtlinienpsychotherapie. Dies ist insbesondere deshalb von großer Relevanz, da die Wirksamkeit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) zur Behandlung psychotischer Erkrankungen (insbesondere zur Reduktion positiver Symptome) gegenüber anderen spezifischen und unspezifischen psychologischen Interventionen in internationalen Studien gezeigt wurde. Im deutschsprachigen Raum konnte eine erste praxisorientierte Studie mit Wartelisten-Kontrollgruppendesign erstmals auch positive Effekte einer kognitiven Verhaltenstherapie zeigen (Effectiveness-Studie). In dieser Studie erhielt die Kontrollgruppe allerdings keine systematische Behandlung. Vor dem Hintergrund, dass die Behandlung in einer Psychiatrischen Institutsambulanz in Deutschland im nationalen und zum Teil auch im internationalen Vergleich bereits eine relativ hohe Therapieintensität aufweist, ist es daher das Ziel dieses Projektes, die additive Wirksamkeit einer ambulanten kognitiven Verhaltenstherapie bei Patienten mit schizophrenen und schizoaffektiven Störungen, die bereits ein umfangreiches, systematisches ambulantes Therapieangebot in einer Psychiatrischen Institutsambulanz erhalten, unter Praxisbedingungen zu überprüfen. Wir nehmen an, dass sich die schizophrene Symptombelastung der Patienten nach einer zusätzlichen kognitiven Verhaltenstherapie signifikant stärker verbessert als nach einer Standardbehandlung allein („effectiveness“). Mittelfristig ist die zusätzliche Behandlung mit einer ambulanten Verhaltenstherapie kostengünstiger („efficiency“) und führt zu weniger Rehospitalisierungen.
Kontakt
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Forschungsabteilung
Haus Gilead IV
Remterweg 69/71
33617 Bielefeld
Sabrina Edler
Abteilungsorganisation
Tel: 0521 772-78510
Fax: 0521 772-78511
sabrina.edler@evkb.de
Leitung
Prof. Dr. rer. nat.
Thomas
Beblo
Forschungsbeauftragter, Leiter der Forschungsabteilung
Diplom-Psychologe
Privatdozentin Dr. rer. nat.
Kristina
Hennig-Fast
Therapeutische Leitung Abteilung Allgemeine Psychiatrie II