Psychiatrie und Psychotherapie
Forschungsabteilung
Emotionsregulation bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Funktional neuronale Korrelate habitueller und instruierter Akzeptanz und Suppression von positiven und negativen Gefühlen
Projektleitung
Dr. rer. nat.
Silvia
Carvalho Fernando
Diplom-Psychologin
Tel: +49 521 - 772 7 94 60
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Projektmitarbeiter
- Prof. Dr. rer. nat. Thomas Beblo
- Kirsten Metzger, B.Sc.
- Agnes Lamers, M.Sc.
- Julian Schulte, B.Sc.
- PD Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Max Töpper
Projektbeschreibung
Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) sind gekennzeichnet durch eine hohe affektive Instabilität, welche sich durch das Erleben schnell wechselnder, intensiver Gefühlszustände äußert. Es wird vermutet, dass die affektive Instabilität durch die Anwendung maladaptiver Emotionsregulationsstrategien wie die Unterdrückung von Gefühlen verstärkt und aufrechterhalten wird. Forschungsergebnisse aus Verhaltensstudien weisen außerdem darauf hin, dass die Unterdrückung des emotionalen Erlebens nachfolgend zu einem Rebound-Effekt, d. h. einem paradoxen Anstieg emotionaler Erregung führt. Wahrscheinlich ist, dass derselbe paradoxe Mechanismus auch bei Patienten mit BPS wirksam ist. Im Gegensatz dazu wird davon ausgegangen, dass die Akzeptanz von Gefühlen, wie sie auch in der Dialektisch Behavioralen Therapie der BPS vermittelt wird, positive Effekte auf das emotionale Befinden hat. Es fehlen bislang allerdings Erkenntnisse, wie sich die Unterdrückung und die Akzeptanz von Gefühlen auf neuronaler Ebene bei Patienten mit BPS kurz- und langfristig auswirken. Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gehen wir deshalb der Frage nach, ob emotionale Unterdrückung zu erhöhter Affektintensität bei Patienten mit BPS beiträgt. Wir verwenden hierzu zum einen ein korrelatives Design, bei dem mittels Fragebögen das Ausmaß habitueller Unterdrückung bzw. Akzeptanz von Emotionen bei BPS-Patienten sowie bei depressiven Patienten und gesunden Kontrollpersonen erfasst und dieses mit Hirnaktivierungen in Reaktion auf emotionale (negative und positive) visuelle Stimuli in Verbindung gebracht wird. Zum anderen untersuchen wir die Auswirkungen instruierter Unterdrückung und Akzeptanz von Gefühlen in Reaktion auf emotionale visuelle Stimuli nach Durchführung eines kurzen Emotionsregulationstrainings. Wir erwarten, dass emotionale Unterdrückung im Gegensatz zu Akzeptanz zu einem Rebound-Effekt emotionaler Erregung in (para-) limbischen Hirnregionen führt, welcher bei Patienten mit BPS besonders stark ausgeprägt ist. Die Untersuchungsergebnisse weisen auch wichtige Implikationen für die Therapie der BPS auf.
Kontakt
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Forschungsabteilung
Haus Gilead IV
Remterweg 69/71
33617 Bielefeld
Sabrina Edler
Abteilungsorganisation
Tel: 0521 772-78510
Fax: 0521 772-78511
sabrina.edler@evkb.de
Leitung
Prof. Dr. rer. nat.
Thomas
Beblo
Forschungsbeauftragter, Leiter der Forschungsabteilung
Diplom-Psychologe
Privatdozentin Dr. rer. nat.
Kristina
Hennig-Fast
Therapeutische Leitung Abteilung Allgemeine Psychiatrie II