Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen im Gesundheitssystem wächst ständig. Mit der Selbsthilfegruppe Blasenkrebs wird mittlerweile die 21. Gruppe zum Oberthema Krebs in Bielefeld gegründet. Durch die Vernetzung Betroffener und ihrer Angehöriger gibt es für viele Probleme Lösungen. Das weiß auch Dorothea Kohlrausch, die Initiatorin der neuen Selbsthilfegruppe. Die Auftaktveranstaltung fand mit 20 Gästen im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) am Johannesstift statt. Das Gründungstreffen wird am 18. Juli sein.
Ihr Ziel liegt klar auf der Hand: Selbsthilfe soll ein Bestandteil in jedem Therapieplan sein. Dorothea Kohlrausch, Initiatorin der ersten Selbsthilfegruppe zum Thema Blasenkrebs, kennt die Situation Krebs diagnostiziert zu bekommen, geschockt zu sein und nicht mehr weiter zu wissen. „Meine erste Erfahrung mit Selbsthilfe hatte ich, als ich als junge Frau Mutter wurde. Ich bin heute noch immer mit den Frauen von damals befreundet“, erzählt die engagierte Anfangsechzigerin ihrem Publikum, das zur Gründungs-Auftaktveranstaltung in die Kapelle des EvKB am Johannesstift gekommen war.
Gemeinsam mit Peter Schröder vom Selbsthilfebund Blasenkrebs hatte Prof. Jesco Pfitzenmaier, Chefarzt der Klinik für Urologie im EvKB, eingeladen, um deutlich zu machen, wie wichtig Selbsthilfe im Gesundheitssystem ist. „Die Selbsthilfegruppen sind für uns feste Partner, mit denen wir beispielsweise gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen machen. Wir unterstützen, wo wir können und haben bereits seit Jahren beste Erfahrungen mit der SHG Prostatakrebs. Ich hoffe, die SHG Blasenkrebs gedeiht ähnlich gut“, so Pfitzenmaier, der mit der niedergelassenen Urologin Dr. Meike Meier zeigte, wie Patienten mit der Diagnose Blasenkrebs optimal therapiert und versorgt werden.
„Die enge Zusammenarbeit zwischen den urologischen Praxen und den Fachkliniken schafft für die Patienten eine große Sicherheit“, erklärte Meike Meier. Und dennoch gibt es viele Fragen, die lieber in den Selbsthilfegruppen beantwortet werden. „Dabei geht es nicht darum, gemeinsam zu jammern, vielmehr vermitteln die Gruppen realistischen Optimismus, denn Krebserkrankte leben immer länger mit der Krankheit“, erklärte Christa Steinhoff-Kemper, Beraterin in der Selbsthilfe-Kontaktstelle im Paritätischen Bielefeld.
Ein weiterer Motivationsschub für Dorothea Kohlrausch, die bisher die SHG in Bad Oeynhausen besucht hat, nun endlich eine eigene Gruppe in Bielefeld zu gründen.
Nach dem thematischen Auftakt in der Kapelle im EvKB Johannesstift, findet das Gründungstreffen der Selbsthilfegruppe am Mittwoch, den 18. Juli um 16 Uhr in der Selbsthilfe-Kontaktstelle-Bielefeld, Stapenhorststraße 5, 33615 Bielefeld statt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.