Das Kinderzentrum des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) übernimmt zum 1. April 2024 die Kinderarztpraxis von Frank Meyer-Ekkert. Der Kinderarzt zieht sich nach 36-jähriger Praxistätigkeit in den Ruhestand zurück. 3 Jahre lang hat er eine Nachfolge für seine Praxis in der Treppenstraße in Brackwede gesucht. Vergeblich.

Thorsten Kaatze, Frank Meyer-Ekkert und Univ.-Prof. Dr. Eckard Hamelmann (v.l.n.r.) vor dem neuen Praxisstandort. Er liegt nur 4,5 Kilometer von der alten Praxis entfernt. Foto: Mario Haase

Kinderzentrum Bethel erhält hausärztliche Kinderarztpraxis
Thorsten Kaatze, Frank Meyer-Ekkert und Univ.-Prof. Dr. Eckard Hamelmann (v.l.n.r.) vor dem neuen Praxisstandort. Er liegt nur 4,5 Kilometer von der alten Praxis entfernt. Foto: Mario Haase

Zum 1. April übernimmt jetzt das MVZ Bielefeld am EvKB diesen kassenärztlichen Sitz, der im Kinderzentrum Bethel weitergeführt wird. Frank Meyer-Ekkert wird dort für den Übergang mit einem halben Arztsitz weiter praktizieren. Seine Ehefrau Iris Ekkert, die während der Zeit die Praxis organisiert hat, wird die ersten drei Monate weiterhin das Praxismanagement übernehmen, bis auch für sie eine Nachfolgerin gefunden und eingearbeitet wurde. Die andere Hälfte des Arztsitzes wird intern von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin besetzt.

"Wir sind dem Ehepaar Meyer-Ekkert sehr dankbar, dass wir in der ersten Zeit unterstützt werden, damit sich bei uns die Prozesse einer Kinderarztpraxis einspielen können“, sagt Univ.-Prof. Dr. Eckard Hamelmann. „Wir haben gemeinsam dieses Modell entworfen, um auch weiterhin die hausärztliche Versorgung für Kinder und Jugendliche und ihre Eltern aus Bielefeld und der näheren Umgebung sichern zu können“, so der Ärztliche Direktor des Kinderzentrums weiter. Das Projekt wurde auch den niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten aus Bielefeld vorgestellt. „Wir wollen auf keinen Fall in die ambulante Versorgungsstruktur eingreifen. Diese liegt selbstverständlich in der Hand der niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzte“, betont Hamelmann. Doch hier sei dringender Handlungsbedarf gewesen, weil schon jetzt viele Eltern keine hausärztliche Kinderpraxis in Bielefeld finden.“ Frank Meyer-Ekkert hat gemeinsam mit seiner Ehefrau rund 1.300 Patientinnen und Patienten behandelt, deren Versorgung nun weitergeführt werden kann. Nach seinem endgültigen Rückzug Ende September 2024 werden sich den Arztsitz in der Praxis am Kinderzentrum drei Ärztinnen und Ärzte aus der Kinderklinik teilen. Dies werde derzeit vorbereitet, so Hamelmann weiter. „Auch die Medizinstudierenden, die in Bielefeld und somit auch in unserem Universitätsklinikum ihr Studium absolvieren, gewinnen mit der neuen Praxis einen guten Eindruck von der Arbeit in einer Niederlassung. Schließlich ist ein Gründungsziel der Medizinischen Fakultät in Bielefeld die langfristige Gewinnung von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten“, sagt Thorsten Kaatze, Vorsitzender Geschäftsführer des EvKB und Geschäftsführer des MVZ Bielefeld am EvKB. Hamelmann ergänzt: „Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die Assistenzärztinnen und -ärzte unserer Klinik.“

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Kinderzentrum Bethel

Kinderzentrum

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Mit diesem Bewusstsein bietet das Kinderzentrum im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) das gesamte Spektrum für junge Patientinnen und Patienten im Alter von 0 bis 18 Jahren. Ob Erkrankung oder Verletzung, ob akut oder chronisch, ob körperlich (somatisch) oder psychiatrisch – für sämtliche medizinischen Erfordernisse bieten wir mit unseren ambulanten, teilstationären und stationären Angeboten das individuell passende Behandlungskonzept. Sowohl für eine geplante Behandlung als auch für den Notfall sind wir in jedem Fall Ihre kompetente Anlaufstelle. Dafür vertrauen uns Eltern, Kinder und Jugendliche in Bielefeld und weit darüber hinaus.

Kinderschutz im Kinderzentrum Bethel

Kinderschutzambulanz

Was ist eine Kinderschutzambulanz?

Jedes Kind hat ein Recht auf liebevolle Zuwendung, Versorgung und Schutz vor Gewaltanwendung. Trotzdem erleben viele Kinder in ihrem Alltag Misshandlung, sexualisierte Gewalt, Vernachlässigung, emotionalen Missbrauch oder werden Zeuge von Partnergewalt.

In diesen Situationen sind die Mitarbeiterinnen der Kinderschutzambulanz Ansprechpartnerinnen für Kinder, Jugendliche, Familien, aber auch für Menschen, die Mädchen und Jungen in Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhilfe, Arztpraxen und anderen Einrichtungen betreuen.

Die Kinderschutzambulanz ist zuständig bei Fragen zur Kindeswohlgefährdung bei Mädchen und Jungen bis 18 Jahre. Sie ist ebenso ansprechbar für Kinder und Jugendliche mit deutlichen Entwicklungsauffälligkeiten oder Behinderungen.

Angebote für Familien

Das Angebot der Kinderschutzambulanz umfasst

Psychologische Diagnostik
Beratung (auch anonym)
Krisenintervention
Vermittlung weiterer Hilfen
Enge Kooperation mit der Jugendhilfe

Notwendige medizinische Diagnostik kann über die Kinderschutzambulanz in enger Zusammenarbeit mit der Notaufnahme Kinderzentrum (NoKi), der Gynäkologie und anderen Fachbereichen des EvKB vermittelt werden.

Angebote für Fachpersonen

Die Kinderschutzambulanz ist fester Bestandteil des Kinderzentrums im EvKB. Sie koordiniert die Kinderschutzgruppe im Krankenhaus, die aus verschiedenen Berufsgruppen besteht, und arbeitet eng mit den verschiedenen Abteilungen der Kliniken des EvKB sowie unter anderem mit Jugendämtern, Beratungsstellen und Kinderarztpraxen zusammen.

Die Mitarbeiterinnen der Kinderschutzambulanz stehen Einrichtungen, die mit Familien arbeiten, zur Verfügung für fallbezogene und fallübergreifende Fachberatung.

Kinderschutz im Kinderzentrum Bethel

Unsere Kinderschutzambulanz wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bielefeld.

Weitere Informationen zum Kinderschutz

Kinderschutzgruppe

am Kinderzentrum Bethel

Seit 2011 gibt es am Kinderzentrum Bethel eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Kinderschutzgruppe. In der Kinderschutzgruppe sind alle Berufsgruppen vertreten, die in der stationären Versorgung der Kinder und Jugendlichen beteiligt sind: Engagierte Mitarbeitende aus der Pädiatrie, Kinderchirurgie, Gynäkologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Notaufnahme und den Stationen, Sozialberatung, Psychologie, Heilpädagogik, Ergotherapie und SPZ.

Entsteht bereits bei Aufnahme des Kindes oder im Verlauf der stationären Behandlung die Sorge, ein Kind könnte körperliche oder sexualisierte Gewalt erfahren, vernachlässigt werden oder eine andere Form von Kindeswohlgefährdung ausgesetzt sein, steht die Kinderschutzgruppe bereit.

Ziel ist, Kindeswohlgefährdungen gut zu erkennen, aber auch abzusichern, dass Eltern nicht in falschen Verdacht geraten. Dazu wurde ein interner Leitfaden entwickelt, der Standards für das konkrete Vorgehen in der Diagnostik, Dokumentation, die interne Kommunikation, die Zusammenarbeit mit den Eltern und gegebenenfalls mit dem Jugendamt vorgibt.

Das gemeinsame Vorgehen wird über regelmäßige interdisziplinäre Beratungen evaluiert.

Die Kinderschutzgruppe steht im engen Austausch mit anderen Diensten in Bethel, die Kinder begleiten. Sie kann von Kinderärztinnen und -ärzten aus den Praxen zur gemeinsamen Fallberatungen angesprochen werden (Kontakt: Casemanagement 772-78043).

Weitere Informationen zur Kinderschutzgruppe können über die Kinderschutzambulanz erfragt werden.

Die Kinderschutzgruppe ist bei der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) akkreditiert.

Das bunte neue Kinderzentrum stellt sich vor.

Nach vier Jahren Bauzeit ist das neue Kinderzentrum Bethel fertig. Entstanden ist eine Leuchtturmklinik mit Strahlkraft, eine Klinik, die eine optimale Versorgung von Kindern und Jugendlichen bietet, eines der modernsten Kinderkrankenhäuser Deutschlands, zur Hälfte finanziert aus Spenden. In den Herbstferien wird umgezogen.

Bilder, Videos und Podcasts: Hier haben wir die wichtigsten und schönsten Infos zusammengestellt.